Infoveranstaltung am 3.5.23

  • Servus,


    da vermutlich viele Leute auf eine Zusammenfassung der heutigen Veranstaltung vor circa 100 Besuchern warten, fasse ich es mal in 3 Beiträgen zusammen (soweit ich mich erinnern kann ;) ).


    Sportlicher Bereich


    Heiko Vogler zeigte sich selbstkritisch und gestand ein, ein paar Fehler gemacht zu haben. Dies sei auch noch seiner relativen Unerfahrenheit geschuldet. Er habe aber sehr viel aus dieser auf - und - ab - Saison gelernt.

    Als es zu Saisonbeginn so gut lief habe er die Zügel nicht straff genug in der Hand gehabt, Schlendrian habe sich eingeschlichen.

    Nach der Niederlagenserie im Herbst stellte man das System etwas um und agierte insgesamt defensiver. Unter der (zu) offensiven Ausrichtung litt z. B. auch Basti Vogel.

    Andre Hult nahm bereits eine Verletzung in die letzte Saison mit, dann kam noch eine Verletzung im Nackenbereich dazu. Hult war daraufhin psychisch gehemmt, hatte Angst in Zweikämpfe zu gehen, machte eine Reha und damit fiel ein als absoluter Leistungsträger eingeplanter Spieler komplett aus.

    Jack Doremus kam in ein "schwankendes, unruhiges Boot" und war damit anfangs etwas überfordert. Dessen Verpflichtung machte auch "Michael Imhoff möglich". Nachdem man dann auch noch mit Gracnar einen starken Goalie geholt hat konnte man alles wieder stabilisieren und die Mannschaft wuchs immer besser zusammen. Das wäre laut Vogler alles nicht möglich gewesen, wenn die Mannschaft nicht hinter ihm gestanden hätte. Die dünne Pesonaldecke gegen Ende der Saison machte sich negativ bemerkbar, trotz des sehr guten Athlekiktrainings und der damit einhergehenden Fitness des Teams. Die diversen Vorkommnisse in Spiel 5 in RAV wurden auch kurz angesprochen.

    Man will nächste Saison eine Handvoll junge Spieler des dem eigenen Nachwuchs einbinden, diese machen das Sommertraing mit. Allerdings ist hier das Problem, dass den Youngstern noch die entsprechende Muskelmasse fehlt und das erstmal aufgebaut werden muss, damit sie im harten DEL2-Spielbetrieb körperlich bestehen können. Es sei, laut Vogler, auch die Pflicht des Trainers die jungen Spieler dahingehend zu schützen und langsam an das Niveau heranzuführen. Z. B. habe Reich in Passau sehr viel gelernt bevor er bei uns eingesetzt wurde. Vogler gestand hier, dass er Reich vielleicht auch eher hätte bringen können. Allerdings sei die Liga so eng dass er zu den arrivierten Spielern doch mehr Vertrauen habe.

    Die Vertragsverlängerung mit Pageau wurde angesprochen. Man sei auch zur Erkenntnis gekommen, dann man zwei Verteidiger brauche die offensivstark seien. Ein entsprechender Spieler habe aktuell seine Zusage für die nächste Saison gegeben, ein Name wurde aber nicht genannt. Man könne sich aber "sehr auf diesen Spieler freuen".

  • Stadion


    Im Sommer wird der Bereich Strafbank / Zeitnahme baulich um ca. einen halben Meter abgesenkt, das bringe eine deutlich verbesserte Sicht für die dahinter stehenden Leute.

    Zudem werde im Bistrobereich baulich nachgebessert. Die dem EVL freundlich gesinnte Stadt Landshut habe hier einen Betrag im deutlich sechsstelligen Bereich in Aussicht gestellt, der Stadtrat muss aber noch zustimmen.

    Die Idee von zusätzlichen Stufen im Bereich des "Schlitzes" findet man von Seiten des Vereins gut, die Umsetzung sei aber nicht so einfach wie man sich das vorstellt.

    Man möchte auch den VIP-Raum auf der Nordseite noch ausbauen.

    Bzgl. der Beschallung sieht man auch Handlungsbedarf, man sei auch hier mit der Stadt im Gespräch.

    Die Stadt Landshut erkennt den Wert des EVL als besten Werbeträger.


    Die Möglichkeit für einen Fantreff nach dem Spiel soll mit den Fanclubs besprochen werden, hier herrsche aber ein Platzproblem. Die Stadt lasse keine Bierhütte im Außenbereich mehr zu.

    Im Gastrobereich soll nächste Saison aber eine Guthabenkarte (der dafür nötige Automat kostet 30,000 - 50.000 Euro) kommen, sodass man nicht mehr gezwungen ist die EC-Karte zu benutzen.

    Die Bezahlung mit Bargeld wird weiter nicht möglich sein, der Gastrobetreiber will das nicht.

    Auf die Sicherheitsvorgaben von Ordnungsamt und Polizei habe man kaum Einfluss, deren Entscheidungen seien nicht immer nachvollziehbar. Da es heuer aber kaum negative Vorkommnisse gegeben habe könnten auch hier die Zeichen auf Entspannung stehen.

  • Finanzen


    Auf Nachfrage nannte Ralf Hantschke für die letzte Saison einen Fehlbetrag von 100.000 € bis 200.000 €, die Bilanz (Stichtag ist der 30. April) werde gerade erst erstellt. Es sei das erste Minus seit ein paar Jahren. Dies habe auf die kommende Saison aber keine Auswirkung (meine eigene Vermutung: die Gesellschafter gleichen das Minus aus eigener Tasche aus).

    Man habe erwogen, deswegen den Spieleretat zu kürzen.

    Da man aber weiterhin voll konkurrenzfähig sein möchte wurde dieser Plan verworfen, der Spieleretat bleibt gleich. Das sei auch bitter nötig, da Spieler in der DEL2 und sogar bei ambitionierten Oberligisten mittlerweile unglaubliche finanzielle Angebote bekommen.

    Bekomme ein Spieler z. B. bei Bayreuth ein paar Tausender mehr pro Saison, helfen auch die tollen Rahmenbedingungen in Landshut nix.


    Man habe auf der Einnahmeseite nur die Posten Sponsoring, Ticketeinnahmen, Sprade und Merchandising. Bei den Sponsoren sei man sehr breit aufgestellt, die Sponsoringeinnahmen seien aktuell "so hoch wie noch nie". Einen wirklich großen Sponsor ("groß" in Bezug auf die geleistete Zahlung) habe man aber nicht. Ein positiver Effekt davon sei, dass man nicht von Lust und Laune eines ganz großen Geldgebers abhängig sei, so wie es z. B. bei Straubing (Sennebogen), Weiden (Ziegler) und auch Rosenheim (den Namen konnte ich mir nicht merken, irgendwas mit Ko.....) der Fall ist. Den Ausfall eines Sponsors kann man bei uns somit leichter kompensieren, wenn die Sennebogens, Zieglers und Co. bei der Konkurrenz die Lust verlieren sollten breche dort " alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen".

    Rosenheim habe in der abgelaufenen Saison angeblich höhere Ausgaben bei den Spielergehältern gehabt als der EVL, alleine Pöpperle habe ein Gehalt auf sehr gutem DEL-Niveau bezogen (Anmerkung: das ist eine Umschreibung von mir, es wurde ein Betrag genannt der nicht nur mich mich fassungslose machte). Ziegler wolle mit Weiden angeblich auch ganz hoch hinaus.


    Um weiterhin solide wirtschaften zu können - und das sei das Ziel der Gesellschafter - müsse man zusehen dass man die Einnahmen erhöhen kann. Das sei auch deshalb wichtig, da sich alle Kosten deutlich erhöht haben. Explizit wurden hier die Kosten für den Sicherheitsdienst (die Anzahl der gewerblichen Ordner pro Spiel geben, abhängig vom jeweiligen Gegner, die Behörden vor - und das sei nicht immer nachvollziehbar), die Energiekosten und auch die Stadionmiete genannt. Auf der einen Seite werde man versuchen, noch mehr Sponsoringeinnahmen zu generieren. Ralf Hantschke mache hier einen guten Job, die Unterstützung der heimischen Wirtschaft sei durchaus da, wobei laut Michel Imhoff zufolge Landshut in dieser Beziehung ein nicht so einfacher Standort sei.

    Man müsse auf der anderen Seite aber auch die Fans stärker zur Kasse bitten. Man habe jetzt jahrelang die Preise nicht erhöht und kann den wegen der deutlichen Preiserhöhungen jetzt aufgetretenen Shitstorm auch irgendwie nachvollziehen. Eigentlich hätte man die Preise laut Herrn Steiger schon in der letzten Saison erhöhen müssen. Eishockey sei aufgrund der speziellen Gegebenheiten nunmal ein teurer Sport, mit dem sich für die Gesellschafter kein Geld verdienen lasse, eher das Gegenteil davon.


    So das war jetzt das, wie ich es wahrgenommen und im Kopf behalten habe.

    Sollte ich was vergessen, falsch wahrgenommen oder falsch im Kopf behalten haben: korrigiert mich!

  • Nicht zu vergessen: Die neue Mannschaft ist bis auf eine einzige Position bereits fix.

    Danke Wurstgott


    Noch was Sportliches:

    Mit John Rogl bekomme man einen sehr hart arbeitenden stay-at-home-Verteidiger.

    Ex-Bundestrainer Söderholm meinte gegenüber Heiko Vogler, Rogl gehöre unter die 12 besten deutschen Verteidiger (Rogl gehörte in den WM-Vorbereitungen oft zum Kader - und fiel dann für die Weötmeisterschaften letztlich doch durch´s Raster als alle Spieler der DEL-Finalisten verfügbar waren). Letzte Saison war für Rogl schwierig, er verstand sich nicht mit Jack Russell.

  • danke DiLemma , besser gehts ned 👍


    is des thema "öffentlichkeitsarbeit" a zur sprache kema? wos hod da imhoff so erzählt?

    Sorry, hob i vagessn.


    Michael Imhoff meinte z. B., die Veranstaltung hätte VOR der Bekanntgabe der DK-Preise stattfinden sollen und nicht, wie jetzt geschehen, DANACH. Gute Einsicht.


    Bzgl. den sozialen Medien mache Frau ??? einen guten Job, allerdings erkennt man auch hier Verbesserungsbedarf.


    Das hier sehr stark auftretende Rosenheim habe z. B. einen Sponsor aus dem Bereich (also irgendwas mit Medien ;) ) , der in seiner Firma auch ein paar Leute für die Bedürfnisse der Starbulls "abstelle".


    In Landshut gebe es 5 Leute in der Geschäftsstelle, in Halle (Oberliga-Nord) ingesamt 12 (von Vollzeitkräften bis zu Leuten die nur ein paar Stunden pro Woche dort arbeiten).

    Es kostet halt alles Geld.......


    Michael Imhoff demonstrierte im Übrigen typisch britisches Understatement.

    Er sei zwar schon seit 30 Jahren beim EVL engagiert, er glaube aber trotzdem dass er nicht allen bekannt sei.......... :D

  • Letzte Saison war für Rogl schwierig, er verstand sich nicht mit Jack Russell.

    Eher Peter Russel ;) Mit Hunderassen hatte er eher weniger zu tun.


    Ja, danke DiLemma.

    Gab es keine Aussagen zu den Ambitionen der nächsten Jahre?

    Ich bin mal so frei und antworte auch hier gleich. Festigung unter den top6.

    Wenn man sich mal einige Jahre konstant zwischen 1 und 6 festgesetzt hat, würde man auch mal die Bürgschaft hinterlegen.

    Diese beträgt ab sofort übrigens nur noch 250.000€ statt 800.000€.

    Du sollst keinen anderen Wurstgott neben mir haben! (1. Sauerkrautgebot):P

  • Ja, danke DiLemma.

    Gab es keine Aussagen zu den Ambitionen der nächsten Jahre?

    Man wolle sich erstmal sukzessive in der Spitzengruppe der DEL2 etablieren.

    Und dann müsse man schauen, ob man die finanziellen Grundlagen für die DEL schaffen kann. Moderator Marcel Meinert gab zu bedenken, dass selbst die Underdogs in der DEL einen doppelt so hohen Etat haben wie wir mit unseren ca. 3 Mio.

    Man wolle sich den Gedanken an die DEL nicht verschließen, aber es mache keinen Sinn irgendwie aufzusteigen, dann wieder abzusteigen und dabei auch noch in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.


    Meine persönliche EInschätzung dazu:

    das mit der DEL wird für uns in LA ganz schwierig werden. WIe meinte Michael Imhoff sinngemäß: "der Standort Landshut ist etwas speziell".

    Und man konkurriert mit Standorten, in denen wirtschaftliche Vernunft offenbar ganz, ganz klein geschrieben wird, Da sind an vielen Orten einzelne Leute am Werk, die ganz viel Geld haben und die mit diesem Geld ihr Lieblingsspielzeug pimpen - um damit ihr eigenes Ego zu pimpen.

    Wenn Standorte wie Weiden oder Bayreuth, die Mühe haben vierstellige Zuschauerzahlen zu generieren, sich nur wegen einem Großinvestor sauteure Spieler leisten können, ist das meiner Meinung nach schon bedenklich.

    Wenn bei einem heute namentlich genannten DEL-Verein schon zu Beginn der Saison von einem Fehlbetrag von 2 Mio ausgegangen wird (meiner Schätzung nach ca. 25 % des Etats) den dann die Gesellschafter am Saisonende auszugleichen haben ist das meiner Meinung nach bedenklich. Und damit steht dieser Verein in der DEL ganz sicher nicht alleine da.

    Und dann kommt der EV Landshut mit seinem Bestreben nach wirtschaftlich vernünftigem Handeln daher. Das ist ungefähr so, wie wenn ein Natural-Bodybuilder im gleichen Wettbewerb gegen chemisch hochgespritzte Muskelkolosse antreten will......

  • Wenn bei einem heute namentlich genannten DEL-Verein schon zu Beginn der Saison von einem Fehlbetrag von 2 Mio ausgegangen wird (meiner Schätzung nach ca. 25 % des Etats) den dann die Gesellschafter am Saisonende auszugleichen haben ist das meiner Meinung nach bedenklich. Und damit steht dieser Verein in der DEL ganz sicher nicht alleine da.

    Und wer ist dieser namentlich genannte DEL Verein? Würde mich jetzt interessieren. Wenn es eh öffentlich gesagt wurde ist es ja kein Geheimnis und du kannst es sagen.

    Ich wohn zu weit weg das solche Veranstaltungen für mich zu besuchen wären sonst wäre ich selbst hingegangen ;)

  • Vielen Dank, lieber DiLemma, für die tolle Zusammenfassung.

    Als ich gehört habe, dass dieser Automat zum Aufladen einer zukünftigen Stadionkarte zum bezahlen einen mittleren fünfstelligen Betrag kostet, habe ich gedanklich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Diese Summe wäre viel besser in einen Spieler investiert gewesen. Das wäre der Unterschied zwischen einem Mittelklasse- und einem sehr guten AL gewesen. In einigen skandinavischen Ländern gibts nahezu überhaupt kein Bargeld mehr und in Landshut muss so ein Automat aufgestellt werden nur weil eine Hand voll Leute nicht mit EC oder Kreditkarte zahlen wollen.

    Quot homines, tot sententiae