Beiträge von Helmut
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[Fortsetzung von Thread 1]
Wenn man wissen will, welche Bedeutung Eishockey für Landshut vielleicht noch mal haben kann, muss man mit Rainer Beck reden.
Schloder und Kühnhackl verkörpern die Vergangenheit des EVL, Beck verkörpert Gegenwart und Zukunft: Ein kräftig gebauter Mann mit Kurzhaarschnitt, ein Landshuter, der mit Immobilien reich geworden ist, sein Büro liegt am Münchner Viktualienmarkt, in Bestlage, so heißt das in seiner Branche. Aber darüber, seine Branche, redet er nicht gern, es gab negative Presse in letzter Zeit, seine Firma gilt als manchmal allzu durchsetzungswillig, was den Umgang mit Mietern angeht. Rainer Beck ist das auch, durchsetzungswillig, er spricht regelmäßig mit dem Trainer, vor Spielerverpflichtungen führt er meist ein Einzelgespräch mit dem Kandidaten, er mischt sich ein, und beim EVL mögen sie gerade das an ihm: dass er keiner ist, der das Geld gibt und sonst nichts. Dass er teilnimmt am Alltag, ihrem Alltag.
Beck gefällt sich in der Rolle des niederbayerischen Machers, er sagt gerne Griffiges, zum Beispiel: "Der Schmerz ist wichtiger als die Freude." Er sagt auch: "Entweder du hast a Kreuz oder du hast koans", es ist eine Art Leitmotiv für ihn. Er mag Menschen mit Rückgrat, so könnte man das vorsichtig auf Hochdeutsch formulieren.
In Landshut waren sie skeptisch, als Beck 2011 einstieg. Beck wollte mal bei 1860 München einsteigen, aber 1860 wollte nicht, und dann rief ihn der damalige Geschäftsführer Bernd Truntschka an und fragte, ob er Anteile am EVL übernehmen wolle. "Entweder alle oder gar keine", sagte Beck, seitdem ist er der mächtigste Mann in Landshut, gleich nach dem Oberbürgermeister. Oder davor, je nach Sichtweise.
Als Beck kam, war der EVL längst nicht mehr der EVL, zu dem auch Rainer Beck als Kind ins Stadion ging. In den 1980ern hatte der Klub Mühe, mitzuhalten mit den Großkopferten aus Köln und Düsseldorf, die Schulden betrugen 2,7 Millionen Mark, und hätte Weißwasser nicht die Lizenz verloren, wäre der EVL 1990 abgestiegen. 1994 gründete sich die Deutsche Eishockey-Liga DEL, mit Landshut, trotz Warnungen: Die DEL sei eine Augenwischerei, sagte Schloder. Die DEL wollte sein wie das Eishockey-Wunderland Amerika, und weil die Klubs dort nicht EV oder TSV heißen, sondern Ducks und Rangers, empfahl die Liga den Klubs, sich Beinamen zuzulegen. Der EVL hieß dann Landshut Cannibals.
Die Cannibals waren zunächst erfolgreich: Mit Spielern wie Wally Schreiber, Petr Briza und später auch Mike Bullard kamen sie in den ersten vier Jahren stets mindestens ins Halbfinale, im ersten Jahr gar bis ins Finale. Im fünften Jahr scheiterten sie im Viertelfinale, die Schulden waren größer geworden, bis der EVL nur noch einen Weg vor sich hatte: den des Lizenzverkaufs an den US-Milliardär Philip Anschutz. Team und Geschäftsstelle zogen über München nach Hamburg und heißen nun Freezers, der EVL begann neu in der Oberliga. Übrig blieb der Name: Cannibals.
"Der EVL war nie die Cannibals", sagt Alois Schloder.
"Schau'n Sie", sagt Rainer Beck und nimmt einen Aschenbecher, der vor ihm am Tischrand steht, "der Aschenbecher gehört da hin und nicht dort drüben", er hebt ihn hoch, "also hab' ich ihn wieder da hingestellt, wo er stehen soll." Beck hat in diesem Jahr durchgesetzt, dass die Cannibals nach knapp 20 Jahren begraben werden, er hat das Logo austauschen lassen, den Beinamen gestrichen. Er hat eine örtliche Werbeagentur mit der Erschaffung einer neuen, alten Identität beauftragt, sie haben jetzt einen Slogan, er lautet "Kampfgeist und Zusammenhalt - Mia san EVL", sie haben Fotos, auf denen die Spieler grimmig schauen, wie Krieger vor der Schlacht, und überall stehen Sprüche wie: "Die Scheibe fliegt nur in eine Richtung!", oder "Mia haun's alle aufs Eis!" Nicht alles ist gelungen, und es gab auch Fanklubs, die gegen die Abschaffung der Cannibals protestierten, die Mehrheit aber begrüßte die Rückkehr zum Logo mit dem Stadtwappen. Weil das die Gegenwart ja am besten abbildet: die Gegenwart eines Vereins, der an der Schwelle zur eigenen Vergangenheit steht.
In der Tabelle der DEL2 steht der EVL aktuell im Zweikampf um Platz eins mit Rosenheim, noch so ein Eishockeyriese, den die Zeit geschrumpft hat. Der Zweitligatitel ist ein realistisches Saisonziel, es wäre der zweite nach 2012. Und - die DEL?
Es gibt derzeit keinen Aufstieg aus der DEL2 in die DEL, jedenfalls keinen geregelten, weshalb die Antworten auf diese Frage so zurückhaltend wie möglich ausfallen:
"Die DEL muss unser Ziel sein, aber es ist schwer", sagt Christian Donbeck, ein früherer Zweitliga-Eishockeyprofi und Bayernliga-Fußballer, den Beck vor dieser Saison auf den Posten des EVL-Geschäftsführers holte. Die Umtriebigkeit strömt ihm aus allen Poren, gerade hat er den Plan aufgestellt, die Eishalle auch im Sommer nutzen, für Boxkämpfe und Konzerte, fast so wie früher, als Schloder noch im Sportamt saß und die Backstreet Boys gegen die miese Akustik ansangen.
Mit einer neuen Lautsprecheranlage sagt Beck, erfülle die Halle die Anforderungen der DEL, das Dach hält laut Gutachten noch vier Jahre. "Vielleicht bin ich altmodisch", sagt Beck, "aber mir gefällt die Halle", seinem Ziel stünde die alte Halle jedenfalls nicht im Weg, und das Ziel ist die DEL, "natürlich", sagt Beck. Für wann? Beck will sich auf nichts Konkretes einlassen, überlegt, "ich sag' mal so", sagt er dann "wir sind ready for takeoff".
"DEL wär' schön", sagen Kühnhackl und Schloder, ganz vorsichtig. Die Kühnhackls und Schloders von heute heißen Riley Armstrong oder Cody Thornton, zuverlässige Scorer in der zweiten Liga - aber in der ersten? Die DEL ist teuer, und nur mit Nachwuchskräften ist da nichts zu gewinnen, wenn gleich die Nachwuchsabteilung des EVL immer noch zu den besten gehört. Es ist sogar so: Das Geld mag von Beck und Sponsoren kommen, das größte Kapital des EVL aber ist sein Nachwuchs. Die Landshuter sind überall, sogar in Amerika. Einer spielt gerade in der AHL, dem Unterbau der US-Profiliga NHL, er gehört zu den besonders vielversprechenden Talenten.
Er ist Stürmer, 21 Jahre alt und heißt Tom Kühnhackl. -
Wer sagt eigentlich, dass der Profisport nur noch in Event-Arenen funktioniert?
VON MICHAEL NEUDECKER
Erich Kühnhackl und Alois Schloder waren neulich im Knast: Joe Wasserek besuchen. Joe Wasserek, ihr Mitspieler aus der alten Landshuter Eishockey-Zeit, ist im Juli zu zwei Jahren und vier Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Immer schon ein verwegener Typ, Kühnhackl und Schloder aber sind das Gegenteil von Knast. Kühnhackl sagt, schon als die Tür aufging, "da hat sich alles zusammengezogen", er legt seine wuchtigen Hände auf die Brust, atmet ein, hält die Luft an. Schloder grinst. Und erzählt dann die Geschichte, wie sie überhaupt reingekommen sind.
Ausweis bitte, sagte damals der Wachmann am Eingang des Gefängnisses. Ham wir nicht dabei, sagte Schloder. Ohne Ausweis kein Einlass, sagte der Wachmann. "Dann hab' ich das Buch rausg'holt", erzählt Schloder: das Buch, das sie Joe Wasserek schenken wollten. Mit Fotos der Meistermannschaft, 1983.
Schaun's amal her, sagte Schloder, der Große da auf dem Foto, des is' der Erich Kühnhackl. Und der da, des bin i. "
Der hat erst die Augen verdreht", erzählt Schloder, er grinst jetzt so schelmisch, wie manchmal kleine Jungen grinsen, "dann is' er zu seinem Chef", und dann war die Sache erledigt.
Schloder sieht ein bisschen stolz aus jetzt, neben ihm an einem Cafétisch in Landshut sitzt Kühnhackl, er hält sich die Hände vors Gesicht und schüttelt den Kopf, aber er grinst auch: Es gibt ja nur einen, der es fertig bringt, mit einem Eishockeybuch und ohne Ausweis in eine Justizvollzugsanstalt
eingelassen zu werden.
Alois Schloder hat diese Alois-Schloder-Aura, dieses arroganzbefreite und doch unerhörte Selbstverständnis, das man nur bekommt, wenn man als Landshuter beim EV Landshut gespielt hat.
Wobei, was heißt: gespielt. Schloder und Kühnhackl haben den EV Landshut geprägt, wie man als Spieler einen Verein nur prägen kann. Mehr noch, Kühnhackl ist Deutschlands Jahrhundert-Spieler, und Schloder war Kapitän der Jahrhundert-Mannschaft, der Nationalmannschaft, die 1976 in Innsbruck Olympia-Bronze holte.
Im Februar 2014 in Sotschi ist Deutschland nicht einmal qualifiziert.
Der EV Landshut ist einer der ältesten Eishockeyvereine Deutschlands, ein Dinosaurier, der auszusterben drohte, aber doch nur eingeschlafen ist : Meister 1970 und 1983, Rückzug aus der höchsten Spielklasse in die Oberliga 1999, insolvent 2001, Zweitligist seit 2002. Ein Verein, der lange zu den herausragenden Vertretern im deutschen Mannschaftssport gehörte und dann, wie so viele andere, Probleme hatte mit dem aufkommenden Glauben des Sports und seiner Vermarkter, er sei nur in Großstädten und Event-Arenen zukunftsfähig. Die Geschichte des EVL ist ein Sinnbild für den Kampf zwischen Tradition und Moderne, und wenn man etwas über diese Geschichte erfahren will, gibt es keine besseren Gesprächspartner als Erich Kühnhackl und Alois Schloder.
Kühnhackl, 63, ist heute Vize-Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes und Gründer einer Stiftung zur Förderung des Nachwuchses; Schloder, 66, war TV-Experte, jetzt ist er Pensionär. Sie sind Nachbarn in Landshut, zwischen ihre Grundstücke haben sie einen Pool gebaut, genau auf die Grenze. Schloder malt die Luftansicht auf ein Papier, damit man sich vorstellen kann, wie das aussieht: wie zwei Flächen mit einer großen Schnittmenge.
Erich Kühnhackl ist 1968 als 17-Jähriger mit seinen Eltern aus Böhmen in der damaligen Tschechoslowakei nach Landshut ausgewandert, der Eislaufverein stand da gerade vor seinem sechsten Jahr in der Bundesliga, dem ersten im neuen Eisstadion am Gutenbergweg. Es war eine Zeit, in der der Oberbürgermeister in der ersten Reihe saß und vom Schiedsrichter persönlich begrüßt wurde, eine Zeit, in der die Zuschauer nur durch eine hüfthohe Holzbande vom Eis getrennt waren. Schloder kann sich noch erinnern, wie mal auswärts einer aus der vorderen Reihe mit einem Holzprügel nach ihm schlug. Lange her. Nicht selten kamen 10000 Zuschauer an den Gutenbergweg, der damalige Zuschauerschnitt von 6750 ist bis heute unerreicht.
Heute, in der zweiten Liga, der DEL2, kommen für einen Zweitligisten ordentliche 2600 Zuschauer immer noch an den Gutenbergweg. Der EVL hat keinen Audi-Dome, keine Schauinsland-Reisen-Arena und keinen Erdgas-Sportpark, auf der nun schon 45 Jahre alten Halle steht nur: "Stadt Landshut Eissportanlage". Drinnen die seit Jahrzehnten gleichen gelben und blauen Rohre, an der Decke die Fassungen der alten, inzwischen nicht mehr benutzten Beleuchtung, die aussehen wie verschraubte UFOs, und jedes Mal, wenn der Stadionsprecher laut wird, knacken die Boxen, als würden sie explodieren. Ein stimmungsvolles Stadion, sagen die einen; ein alter Kasten, sagen die anderen.
"Die Halle ist in den Jahren mehrmals saniert worden", sagt Schloder.
"Ach geh', Alois", sagt Kühnhackl, "da hat sich doch nichts verändert."
Erich Kühnhackl war immer nur Spieler beim EV Landshut, ein Profi, dessen Zahnarzt eine Art Berater war und der früh ein eigenes Auto fuhr, einen VW Standard mit Zwischengas und ohne Heizung. Alois Schloder war kein Profi, er hatte zwar ein Angebot aus Mannheim und eines aus Düsseldorf, aber er war halt Landshuter. 1974 schuf die Stadt für ihn die Stelle des Sportamtsleiters, da war er 27, er behielt das Amt 33 Jahre, bis zum Ruhestand. Er verwaltete auch das Eisstadion, "ich war der einzige Eishockeyspieler, der im eigenen Stadion gespielt hat", sagt Schloder. Und der einzige, der in Transfergeschäfte von Mitspielern involviert war: Als Kühnhackl 1976 für drei Jahre nach Köln wechselte, bezahlten die Kölner 650000 Mark, und weil der EVL bei der Stadt noch ein Darlehen von 500000 Mark offen hatte, ging die Sache über den Schreibtisch des Außenstürmers und Sportamtleiters Alois Schloder.
Lange her, auch das.
Man darf schon sagen, dass Kühnhackl eine ungefärbtere Sicht auf den Klub hat als Schloder, aber die Wahrheit ist: Man kann darüber streiten, was sich beim EVL seit der Kühnhackl-Schloder-Zeit verändert hat. Alles? Nichts? Alles und nichts?
Der zweite Meistertitel, 1983, war zugleich der bisher letzte, für Schloder, für Kühnhackl, und für Landshut. Wenn man wissen will, welche Bedeutung die Eishockeyspieler für diese Stadt einmal hatten, muss man sich nur die Bilder von damals anschauen. Es gab einen Autokorso, einen Empfang auf dem Rathausbalkon, es war eine wunderbare Meisterfeier, die die niederbayerische Stadt ihren wichtigsten Repräsentanten spendierte, organisiert übrigens vom Sportamtleiter Schloder.[Fortsetzung in Thread 2]
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Die verwendete Schriftart ist "Biffo", gibt's auch als kostenlosen Font über Google-Suche nach "Schriftart Biffo".
Z.B. hier http://www.azfonts.de/load_font/biffo_mt.html -
ist es nicht so, dass der gastgebende verein die medizinische versorgung sicherstellen muss?
Siehe Durchführungsbestimmungen:
"Der Heimverein ist verpflichtet, von 40 Minuten vor Spielbeginn bis 15 Minuten nach Spielende für beide Mannschaften einen Arzt im Stadion zur Verfügung zu halten." -
Füchse Fans verunglücken auf Heimweg vom Auswärtsspiel
Schlechte Nachrichten...
Mein Beileid an die Hinterbliebenen und gute Besserung den Verletzten. -
Spielen wir jetz schon mit der Damenmannschaft?? :devil:Schöne Weihnachten
Da ich den ganzen Krempel jedesmal mit einem OCR-Programm einscannen muss und anschließemd auch noch die Scan-Fehler berichtigen darf, kann es schon mal sein, dass ich das eine oder andere übersehe, vor allem, wenn die Word-Rechtschreibprüfung versagt wie in diesem Fall. Im Original-Text heißt es natürlich Marc.
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Vielleicht kann Helmut über die Feiertage wenn Zeit bleibt den ganzen Artikel Online stellen, der Artikel über Riley samt Fam "ein Hauch Heimat am heilig Abend" auch nett geschrieben auf Seite 31
Dein Wunsch ist mir (fast) Befehl, stehen beide schon im Presse-Thread
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Ein Hauch Heimat am Heiligen Abend
Vier kanadische Eishockey-Profis des EV Landshut feiern heute gemeinsam WeihnachtenVon Johannes Viertlböck
Weihnachten - für die meisten bedeutet das Ruhe und Besinnlichkeit im Kreis der Familie. Davon kann Eishockey-Profi Riley Armstrong auch in diesem Jahr nur träumen. Der Kanadier verdient seine Brötchen derzeit beim EVL Landshut in der DEL2. Von seiner Heimat Saskatoon und damit von seinen Eltern trennen ihn fast 7500 Kilometer. Immerhin geht es dem 29-Jährigen deutlich besser als seinen nordamerikanischen Teamkollegen Brian Stewart, Cody Thornton und Josh Godfrey. Denn im Gegensatz zu ihnen ist Armstrong nicht allein nach Deutschland gekommen: Seine US-amerikanische Freundin Amber und deren dreijährige Tochter Peyton sind ihm nach Landshut gefolgt.
Davon wiederum profitieren heute auch die drei Mannschaftskameraden. "Wir haben sie für den Heiligen Abend eingeladen. Amber wird für alle kochen. Und wie es in Kanada Brauch ist, werden wir für meine Teamkollegen Weihnachtsstrümpfe mit Geschenken füllen", sagt Armstrong. Was in den Strümpfen ist, wird noch nicht verraten. Nur so viel: "Die Jungs sollen sich an diesem Abend ganz wie zuhause fühlen." Ein Christbaum darf natürlich auch bei einer nordamerikanischen Weihnachtsfeier nicht fehlen. Der Baum im Hause Armstrong hat die besten Zeiten indes wohl schon hinter sich. "Bei uns ist es nämlich üblich, dass der Weihnachtsbaum bereits zu Thanksgiving, also Ende November, ins Haus geholt und geschmückt wird", sagt Amber.
Beschert wird, zumindest bei den Armstrongs, in Etappen. "Am Heiligen Abend bekommt jeder genau ein Geschenk", erklärt Riley. Die restlichen Präsente, vor allem für Kinder wie die kleine Peyton, kommen in der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag. Geliefert werden sie nicht vom Christkind, sondern von Santa Claus. Bei Peyton ist die Vorfreude darauf genauso groß wie bei ihren bayerischen Altersgenossen. Ein Rest Unsicherheit schwingt bei der Dreijährigen aber noch mit. "Wenn ich nicht artig bin, bringt Santa keine Geschenke", fürchtet sie. In dieser Hinsicht plagen die Kinder diesseits und jenseits des Atlantiks also ähnliche Sorgen.
Die Weihnachtspause für Riley Armstreng dauert heuer übrigens keine 72 Stunden. "Am 25. Dezember haben wir abends wieder Training", sagt er. Tags darauf steht das nächste Pflichtspiel in der DEL2 auf dem Terminplan, der EVL muss dabei zum sächsischen Vertreter Eispiraten Crimmitschau. "Nur zwei volle Tage Pause - so kurz war der Weihnachtsurlaub für mich bisher noch nie", sagt der Stürmer und lacht: Denn er hat ungeachtet dieser Mini-Auszeit in seiner Karriere schon viel strapaziösere Zeiten hinter sich gebracht. "Ich erinnere mich zum Beispiel an das Weihnachtsfest vor zwei Jahren, als ich in der russischen KHL gespielt habe", sagt er. "Meine Eltern sind damals daheim in Kanada an ihrem Truthahn gesessen. Und ich habe in irgendeinem Moskauer Hotel einen Burger verspeist."
Generell habe es ein Eishockey-Profi in Deutschland relativ gut, räumt Riley Armstrong ein. Denn: "In Nordamerika sind Auswärtsreisen, die teils eine Woche dauern, ganz normal." Und zwar auch in der Weihnachtszeit. Hierzulande dagegen fahre man immerhin nach jedem Auswärtsmatch wieder nach Hause. Ein echter Vorteil, findet der Kanadier: "Es ist schon angenehm, wenn man sich abends ins eigene Bett legen kann und nicht in einem Hotel übernachten muss."
In ihrer neuen Heimat fühlt sich die junge Familie Armstrong nach rund einem halben Jahr pudelwohl. "Es gefällt uns sehr gut", sagt Amber. "Die Stadt ist schön, die Leute sind freundlich und hilfsbereit." Viel Lob zollt sie den Nachbarn in Kumhausen. "Die sind einfach super, sie kümmern sich um uns und geben sogar kleine Geschenke für Peyton vorbei." Trotzdem könnte das erste Weihnachtsfest auch das letzte in Landshut sein. Denn aus seinen Ambitionen, erstklassig zu spielen, macht Riley Armstrong keinen Hehl. Sollte dies mit dem EVL nicht möglich sein und sich anderswo eine Chance eröffnen, wird der 29-Jährige diese ergreifen. Ein neuerlicher Umzug schreckt ihn nicht ab. "Mit dem Eishockey kommt eben das Reisen."
Aus der Landshuter Zeitung vom 24.12.2013
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Nach den Pleiten am vergangenen Wochenende ist beim EVL Landshut Feuer unterm Dach
"Das werde ich mir nicht länger bieten lassen", droht Wiggerl Donbeck seiner Truppe
Die muss sich am Donnerstag in Crimmitschau am Riemen reißen - sonst scheppert's gewaltig"Kampfgeist und Zusammenhalt" - so lautet das Motto des EVL. Doch davon war sowohl am vergangenen Freitagabend in Riessersee als auch am Sonntagnachmittag im Heimspiel gegen Bremerhaven nur sehr wenig zu sehen. Nach dem ersten Null-Punkte-Wochenende in der laufenden DEL 2-Saison gilt's am kommenden Donnerstag in Crimmitschau (18 Uhr) den Schalter umzulegen. Andernfalls wird's ganz rasch personelle Konsequenzen geben, wie ein wütender EVL-Manager Wiggerl Donbeck mit aller Schärfe deutlich macht.
Es hätte gegen die Fischtowner so schön sein können. Eine schnelle und verdiente 3:0-Führung, das erste Tor von Jungspund Marc Schmidpeter bei den Profis, ein trotz frühlingshafter Temperaturen mit mehr als 2800 Zuschauern gut gefülltes Stadion. Doch nach der Partie gegen die Fischtowner herrschte am Gutenbergweg angesichts eines eklatanten Leistungsabfalls ab dem zweiten Drittel, damit verbundenen großzügigen Geschenken und mangelhafter Einsatzbereitschaft sowie einer nur logischen 3:6-Pleite Alarmstufe rot.
Dem gellenden Pfeifkonzert von den Rängen ließen Trainer Jiri Ehrenberger und Geschäftsführer Wiggerl Donbeck deutliche Worte folgen. Während Ehrenberger davon sprach, dass sich das Team trotz vieler Gespräche nach der 0:5-Klatsche beim SC Riessersee "mal wieder selbst in kritische Situationen gebracht" habe, platzte Donbeck der Kragen - und zwar gewaltig: Erst faltete er die Spieler in einem "zehnminütigen reinen Monolog" zusammen, dann redete er gegenüber der LZ-Sportredaktion Klartext. "So geht's nicht, das hat nix mit Klasse und Qualität zu tun", schimpfte er mit hochrotem Kopf. "Das war heute eine ganz klare Offenbarung, und da werde ich nicht länger zuschauen."
Für den laschen Auftritt seiner Mannschaft hatte er eine einfache Erklärung parat: "Einige Schlüsselspieler meinen, sie könnten in der DEL spielen." Manche hätten sich von der Siegesserie und der zeitweiligen Tabellenführung mit zehn Punkten Vorsprung blenden lassen. "Die genießen das Schulterklopfen, aber kämpfen wollen sie nicht." Die Nullrunde vom Wochenende sei da nur die logische Konsequenz. "Das geht schon seit mehreren Wochen so. Wir haben im Dezember im Schnitt mehr als vier Gegentore pro Match bekommen. Das ist Arbeitsverweigerung!" Dies machte Wiggerl Donbeck vor allem mit Blick auf die gefüllten Zuschauerränge zornig - und zwar völlig zurecht. "Unsere Fans zahlen Eintritt für 60 Minuten Eishockey mit Einsatz und Leidenschaft. Sie arbeiten fünf Tage die Woche. Die Jungs müssen im Gegensatz dazu nur zweimal am Wochenende jeweils eine Stunde so richtig rackern - das ist wohl machbar!" Rumms, das saß.
Auffällig ist zudem der fehlende Zusammenhalt. Denn wie sehr Brian Stewart bei den Gegentoren alleine gelassen wurde, war fast schon mitleidserregend. Einmal in Rage, sprach der Manager auch dies ungeschönt an: "Was die mit unseren Torhütern machen, ist eine absolute Respektlosigkeit! Aber das werde ich mir nicht länger bieten lassen."
Im Umfeld laut gewordene Aussagen, Jiri Ehrenberger würde die Mannschaft nicht mehr erreichen oder das spielende Personal agiere gegen den Übungsleiter, wies er mit Vehemenz zurück. "Ich lasse mich keine Sekunde lang auf eine Trainerdiskussion ein. Es liegt nicht an Jiri Ehrenberger. Schuld sind einzig und allein die Spieler." Die müssen sich jetzt auf ziemlich ungemütliche Tage einstellen. "Ich weiß von jedem, was er leistet und was er nebenbei in seiner Freizeit so macht. Die müssen aufpassen. "Oder halt einen Nachweis liefern, dass sie echte Profis sind. Ein wütender Wiggerl Donbeck formuliert das so: "Wir stecken jetzt bis zum Hals im Dreck. Jetzt wird sich zeigen, wer Charakter hat und wer nicht." Die erste Gelegenheit dazu besteht am zweiten Weihnachtsfeiertag in Crimmitschau. -nag-
Aus der Landshuter Zeitung vom 24.12.2013
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Klartext von Didi Hegen, aus dem ESBG Forum
Wäre aktuell bei uns auch angebracht. Leider besonders mit den Aussagen zum Ende hin hat er recht, und passt bei uns auch.
" es sind immer die andern Schuld"
http://www.wir-sind-kaufbeuren.de/youtube-player.htmlSo einen Klartext würde ich gerne auch mal bei uns vom Trainer hören...
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Der EVL bleibt sich treu und setzt weiter auf den eigenen Nachwuchs
Rogl, Daubner und Mayenschein erhalten Dreijahresverträge im Profiteam
Erfolgreiche Nachwuchsarbeit und der EVL - das passt bekanntermaßen wie die berühmte Faust aufs Auge. Die Geschichte junger Spieler, die einst bei den Rot-Weißen das Schlittschuhlaufen erlernten und in späteren Jahren in der ersten Mannschaft vollen Einsatz zeigten, hat viele Kapitel - und erhält ab der kommenden Runde mindestens drei weitere hinzu: Der niederbayerische Traditionsclub. hat zur Spielzeit 2014/15 John Rogl (17), Max Daubner (16) und Jakob Mayenschein (16) aus dem Landshuter DNL-Team verpflichtet und das Trio jeweils mit einem drei Jahre laufenden Arbeitspapier ausgestattet.
"Wir wollen den eingeschlagenen Weg nicht verlassen", bekennt sich EVL-Manager Wiggerl Donbeck zum Motto "Jugend forscht": "Landshut ist weit über die Landesgrenzen hinaus für seine hervorragende Nachwuchsarbeit bekannt." Im Sommer sei öffentlich viel über die Probleme der Nachwuchsarbeit und des deutschen Eishockeys diskutiert worden. "Wir sehen ja jetzt, wer wirklich Nachwuchsarbeit betreibt und wer sich nur am Markt bedient und große Töne spuckt", kann sich Donbeck einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen.
Nach der bislang rundum gelungenen Integration Von Fabio Wagner, Marc Schmidpeter und Stefan Loibl in der aktuellen Spielzeit sollen also ab dem Spätsommer 2014 erneut drei hoffnungsvolle Talente ihr Glück bei den Profis der Dreihelmenstädter probieren. Der 1,91 Meter große und dennoch sehr wendige Abwehrhüne John Rogl dürfte den Landshuter Eishockey-Fans durchaus aus der Vorbereitung bekannt sein, als er sich unter anderem gegen die Recken der DEL-Klubs aus Krefeld und Co. sehr achtbar aus der Affäre zog und nun beim Nachwuchs von den Tipps und Tricks der Profis profitiert. Angreifer Max Daubner ist im DNL-Team so etwas wie die Arbeitsbiene. Extrem mannschaftsdienlich eingestellt und bärenstark im Forechecking verfügt er zudem über einen feinen Torriecher. 13 Treffer in der laufenden DNL-Saison sprechen hierbei eine klare Sprache. Nicht weniger Einsatz zeigt Jakob Mayenschein. Der Stürmer besitzt einen enormen Zug zum Tor und weiß seine Mitspieler dann dort gekonnt in Szene zu setzen. So bereitete der Realschüler bislang bereits 20 Treffer vor und führt die interne Scorerwertung mit 24 Zählern an. "Die drei Burschen sind talentiert und charakterlich einwandfrei. Wir werden diese Spieler nachhaltig fördern, ausbilden und dadurch in Zukunft noch viel Freude an unseren jungen Wilden haben", lobt Wiggerl Donbeck.
"Wir sind froh, dass wir eine derartige Chance bekommen und wollen so viel Erfahrung wie nur möglich sammeln", freut sich das Trio unisono über die Entscheidung der EVL-Oberen um Coach Jiri Ehrenberger, der die Entwicklung der drei Jungspunde aufmerksam mitverfolgt. "Es zeigt sich wieder mal, dass junge Landshuter Spieler hier vor Ort geschätzt werden." Und nicht nur vor Ort: Die Beispiele von Marco Sturm oder Tom Kühnhackl zeigen, dass "Made in Landshut" weltweit geschätzt wird. -nag-
Aus der Landshuter Zeitung vom 21.12.2013
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Darüber hinaus ist er Head Coach bei den Caledonia Corvairs in der Greater Ontario Junior Hockey League (GOJHL).
Und hier ist er wie er leibt und lebt
http://www.youtube.com/watch?v=Laiozu77ixABy the way: wer ihm mal schreiben möchte, seine Emailadresse findet sich auf der Corsairs-Homepage unter "Team Contacts".
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Damit hat sich meine Frage oben erübrigt, ich hab vernommen: wer eine Tageskarte hat, bekommt 50% für's Spiel gegen die Füchse.
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Gegen Vorlage der Eintrittskarte für das RO-Spiel bekommen alle Zuschauer 50% Ermäßigung beim Kauf einer Karte für das Match gegen die Lausitzer Füchse am Freitag, 13.12. - Abzuholen ab Montag in der Geschäftstelle (gilt nicht an der Abendkasse und den Vorverkaufsstellen)
Ich wage es fast nicht zu fragen: gilt das auch für die Dauerkartenbesitzer?
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7x Hauptrunde und 5x Zwischenrunde kosten bei 14.- Euro Eintritt 168 Euro plus 1x PO zu (sagen wir mal auch) 14 Euro, dann sind's 182 Euro. Die WDK kostet 185 Euro.
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...und das Bier ist ein Gedicht, hab zwei Tage Ruhe gebraucht
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