Beiträge von Helmut

    Cannibals feiern und blicken gespannt nach Rosenheim


    Dort klopfen nämlich die Starbulls ans Tor zur Bundesliga


    Während die einen noch auf dem Eis schwitzen, sind die anderen schon im Urlaub! Nach ihrem Viertelfinal-Aus in der 2. Eishockey-Bundesliga verfolgen die Landshut Cannibals die entscheidende Phase der Saison 2009/2010 nun vom Sofa aus. Zuvor wurde am Samstag bei der Saisonabschlussfeier noch einmal auf eine durchaus gelungene Saison angestoßen - auch wenn dem Team der Sprung unter die letzten Vier versagt blieb. „Das war wieder eine gelungene Sache“, freute sich auch Manager Bernd Truntschka über das harmonische Zusammentreffen mit den Fans.


    Für den LES-Macher wartet in den kommenden Wochen nun viel Arbeit, um einen schlagkräftigen Kader für die kommende Saison zu verpflichten. „Wir haben jetzt wirklich genügend Zeit, um eine Mannschaft zusammenzustellen“, lässt sich Truntschka aber noch nicht in die Personalakten blicken. „Zunächst wird es aber darum gehen, die Sponsorenverträge unter Dach und Fach zu bringen. Da hoffe ich natürlich, dass auch das gehalten wird, was uns mündlich versprochen wurde. Das zu fixieren, ist unsere Aufgabe der nächsten Wochen“, erklärt der Manager, der auch mit Spannung beobachtet, in welcher Zusammensetzung die 2. Bundesliga in die neue Saison starten wird: „Das ist schließlich für die Kaderplanung mitentscheidend.“


    Als sportlicher Absteiger stehen derweil die Wölfe Freiburg fest, die ihre Playdown-Serie gegen die Hannover Indians deutlich mit 1:4 verloren haben. Dafür kündigt sich aber für die Kannibalen ein weiteres prickelndes, bayerisches Derby an. In der Finalserie der Oberliga stehen sich nämlich ab heute Abend der EC Peiting und die Starbulls Rosenheim gegenüber. Speziell eine Neuauflage des hoch attraktiven und reizvollen Traditionsduells mit Rosenheim wäre gleich aus vielfacher Sicht eine Bereicherung für die 2. Bundesliga und ein „Schmankerl“ für die Landshuter Eishockeyfreunde. Cheftrainer bei den Starbulls ist mit Franz Steer schließlich ein alter Bekannter, der zur EVL-Meistermannschaft von 1983 gehörte.


    Im Halbfinale setzten sich die Oberbayern überraschend deutlich mit 3:1 gegen den Vorrundenprimus Herner EV durch. In Spiel vier wurde Herne am Samstag vor über 4700 begeisterten Zuschauern im Kathrein-Eisstadion gleich mit 9:2 auf die Hörner genommen. Die Eishockey-Euphorie in Rosenheim ist dementsprechend gewaltig — eine Rückkehr des dreifachen deutschen Meisters in die 2. Liga würde der gesamten Spielklasse sicher richtig gut zu Gesicht stehen. -mm-


    Aus der Landshuter Zeitung vom 13.04.2010

    guten Tag


    noch mal zwei kleine Anmerkungen zur:


    A; Mordweihnacht in Garmsich: Hier die Links zur Unterlegung dieser These ;)http://www.landshut-cannibals.de/archiv/artikel/blut.php


    Mane. der Link ist schon drin, siehe Fußnote.


    Gruß
    Der Besitzer des Original-Match-Heftes ;)


    PS: die Geschichte mit Kaufbeuren (Lex Auhuber) habe ich schon im Kopf...
    PPS: "...damals in einer proppenvollen Olympia-Eishalle (knapp 10.000 zuschauer) zum Buhmann (Psycho)..." Ich war dabei :woot:

    ... Und da ich Truntschka nach wie vor für den Zweitliga-Manager halte, der es am besten versteht, aus der zur Verfügung stehenden „Kohle“ das Optimum herauszuholen, werde ich einfach das machen, was alle anderen mangels Alternative auch machen müssen: Seine Entscheidungen abwarten und hoffen, dass der Erfolg ihm (einmal mehr) recht gibt.


    Und wie ihm der Erfolg recht gibt:


    Saison Liga Vorrunde Play-offs
    2002/03 2. BL 4. Platz Halbfinale
    2003/04 2. BL 4. Platz Vizemeister
    2004/05 2. BL 6. Platz Viertelfinale
    2005/06 2. BL 2. Platz Viertelfinale
    2006/07 2. BL 5. Platz Halbfinale
    2007/08 2. BL 2. Platz Vizemeister
    2008/09 2. BL 6. Platz Viertelfinale
    2009/10 2. BL 5. Platz Viertelfinale
    Quelle: Wikipedia


    Gemäß der Regelmäßigkeit dieser Liste müsste nächste Saison wieder das Halbfinale drin sein, und danach wieder das Finale :D

    Das ist noch nicht sicher, dass die Wölfe abgestiegen sind.
    Gesetzt den Fall, dass einer der Buli2-Finalisten in die DEL geht, keiner aus der DEL runtergeht und ein OL2-Finalist aufsteigt, bleibt Freiburg als 1. Nachrücker drin.

    „Schwer verdauliche Kost“, aber Kannibalen haken die Playoff-Pleite gegen Bietigheim ab


    Jetzt wird schon für die nächste Saison geplant


    Mit ersten griffigen Ergebnissen: Tobi Abstreiter bleibt Cheftrainer des Eishockey-Zweitligisten


    Einen Blick zurück aber auch einen in die Zukunft warfen die Verantwortlichen der Landshut Cannibals im Rahmen einer Pressekonferenz am gestrigen Dienstag. Dabei wurden natürlich auch die Personalplanungen angesprochen: Wer kommt, wer bleibt, wer geht? Die wichtigste Personalie vorneweg: Tobi Abstreiter bleibt Chefcoach beim Eishockey-Zweitligisten.


    In seiner Nachbetrachtung auf das Ausscheiden seiner Mannschaft in der ersten Runde stellte Trainer Tobias Abstreiter zwar fest, dass sich mit den Steelers doch „das etwas bessere Team“ durchgesetzt habe, das Ende für die Kannibalen — vor allem nach dem Studium der Video-Aufzeichnung — eine schwer verdauliche Kost sei. „Die Fernsehbilder geben ganz klar Auskunft, dass die beiden aberkannten Treffer regulär waren“, so der Kannibalen-Coach.


    Im Detail sah Abstreiter den schwäbischen Kontrahenten vor allem bezüglich der Special Teams im Vorteil: „Sie haben ihre Überzahlmöglichkeiten optimal ausgeschöpft und in Unterzahl wenig zugelassen.“ Günter Oswald sprach von einer für ihn „verkorksten Playoff-Serie“ und bedauerte, dass er der Mannschaft nicht hatte helfen können. LES-Manager Bernd Truntschka sah das ausgegebene Saisonziel „direkte Playoff-Teilnahme“ nach einem Fehlstart dennoch erreicht, freute sich über „drei hervorragende Playoff-Spiele mit entsprechendem Zuschauerzuspruch und über die Werbung für das Eishockey in Landshut.“ Die Begleiterscheinungen in der Serie — „gegen einen Gegner, der einen doppelt so hohen Etat fährt“ — bezeichnete er als „unangenehm“ ‚ wollte aber auf das Fernbleiben des gegnerischen Trainers Christian Brittig von der Pressekonferenz nicht näher eingehen. Dafür aufs Wesentliche: In den nächsten Wochen gehe es sowohl um die sportliche als auch wirtschaftliche Aufarbeitung der abgelaufenen Saison, gab Truntschka einen Einblick in seine anstehenden Aufgaben, danach gelte es, für die nächste Spielzeit zu planen. In diesen Planungen spielt Tobi Abstreiter als „Bandenchef“ weiter eine gewichtige Rolle. „Wir sind uns mündlich bereits einig, das Schriftliche folgt in nächster Zeit“, erklärten Truntschka und Abstreiter unisono. Nicht ganz so bierernst nahm Günter Oswald die Frage nach seiner sportlichen Zukunft, die der 40-jährige Ex-Nationalspieler so beantwortete: „Ich als Manager würde mir keinen Vertrag mehr anbieten.“


    Andere haben laut Truntschka noch laufende Verträge und dürften somit dem Kader für die Saison 2010/11 angehören: Anton Prommersberger etwa, Markus Welz, Markus Hundhammer, Tobias Rieder und David Elsner. Dazu werden Nico Krämmer und Stephan Kronthaler vom Landshuter DNL-Team in den Seniorenbereich hochgezogen. Auch Peter Abstreiter wäre vertraglich noch an die Cannibals gebunden, doch ihm werden ebenso Abwanderungsgelüste nachgesagt wie David Kudelka und Torhüter Martin Cinibulk. Verteidiger Andreas Moborg wird wohl definitiv seine Zelte am Gutenbergweg abbrechen, wohingegen Kapitän Kamil Toupal seinen Status quo so kommentierte: „A bisserl san ma no ausananda bei den Verhandlungen.“ In Sachen Neuverpflichtungen möchte das Kannibalen-Management „keine Schnellschüsse“ tätigen, aber laut Truntschkas Mentor Dave King sollten jedes Jahr bis zu 20 Prozent des Personals gewechselt werden. Demzufolge gibt‘s noch viel zu tun. -cm-



    Aus der Landshuter Zeitung vom 07.04.2010

    Nein, Walton bzw. Bietigheim hat noch nicht verlängert. Irgendwo stand (frag mich nicht mehr wo), dass erst eine Gesundheitsprüfung stattfinden wird. Wenn er da durchfällt, dann können wir ihn sicher auch nicht mehr brauchen...

    Was aber nicht geht ist eine 3:0 Situation sowas sieht man eher selten im Eishockey. Gute Umstellung von T.A Wagner aus dem Spiel zu nehmen ist wohl doch alles zu schnell für ihn.


    Die 3:0 Situation muss man Moborg ankreiden und nicht Wagner. Hat aber jemand weiter oben auch schon geschrieben.
    Was aber auf keinen Fall geht, dass man Kelly dann nicht vor dem Tor wegräumt.

    Vor 40 Jahren gewann der EV Landshut seine erste deutsche Meisterschaft — und wie:


    Viel Herz und ein hervorragender Psychologe

    Wie 17 „Buam“ aus der Dreihelmenstadt im März 1970 die Eishockey-Ordnung ins Wanken brachten



    Von Alexandra Schweiger


    Nackt, wie Gott ihn geschaffen hat, ist er in der Stunde seines größten Triumphes überrascht worden. Blumen sollte der Kapitän in Empfang nehmen, weil er vor wenigen Minuten mit seiner Mannschaft die 50. deutsche Eishockeymeisterschaft gewonnen hatte. Es war der erste Meistertitel für den EV Landshut, und der Präsident der Deutschen Eislauf-Union, Herbert Kunze, wollte nun EVL-Kapitän Kurt Schloder einen Strauß roter Nelken in die Arme drücken. Zum Glück ging just in diesem Moment das Licht der Kabine in Garmisch für kurze Zeit aus. Kurt Schloder konnte sich schnell verkriechen und wenigstens eine Unterhose überstülpen. „Nackt kann man schließlich dem Präsidenten nicht gegenübertreten“, erklärte Kurt Schloder 1970 einem Reporter der Münchner Abendzeitung.



    Das 3:1 in Garmisch


    40 Jahre ist es nun her, dass der Eislaufverein Landshut die erste deutsche Meisterschaft nach Niederbayern geholt hat. Dass eine komplette Stadt Kopf stand. Im vorletzten Spiel der Meisterrunde hat der EVL mit einem 3:1-Sieg gegen den SC Rießersee in Garmisch den Sack zugeschnürt. Rudi Hejtmanek, der tschechoslowakische Mittelstürmer aus der dritten Reihe, brachte die Landshuter in der elften Minute mit 1:0 in Front. Dann folgte Alois Schloders erster Streich zum 2:0 in der 19. Minute. Toni Hofherr vom SCR machte es in der 39. Minute vor 9000 Zuschauern noch einmal spannend, in dem er auf 2:1 verkürzte. Doch gleich zu Beginn des letzten Drittels (41. Minute) traf Alois Schloder zum 3:1-Endstand. Dass dieses 3:1 über 19 Minuten bis zum Spielende gehalten werden konnte, hatte die Mannschaft vor allem ihrem Torwartkoloss Sepp Schramm zu verdanken. Selbst wenn er keine Handschuhe getragen hätte, wäre der Puck vermutlich einfach in seinen Riesenpranken verschwunden. Er hütete das Tor wie Zerberus den Hölleneingang. Vier Mann brauchte es, um den Torwart bei der Ehrenrunde in die Luft zu stemmen.



    Erst Limo, dann Schampus


    In der Kabine feierte man dann noch mit Limonade, wie aus den Chroniken hervorgeht. Den Champagner wollte der damalige EVL-Präsident Ernst Gabriel erst zwei Tage später bei der großen Meisterfeier in Landshut köpfen. Alois Schloder erinnert sich jedoch: „Die Sau haben wir schon noch raus gelassen. Daheim in Landshut...“


    11000 Fans zwängten sich schließlich beim letzten Saisonspiel ins Stadion am Gutenbergweg. Das erzählen sich zumindest die, die dabei waren. Andere, die auch dabei waren, sprechen von mehr als neuntausend. „Auf alle Fälle waren alle dicht gedrängt und es hatte vermutlich nicht einer mehr Platz“, erinnert sich Alt-Oberbürgermeister Josef „Dick“ Deimer. Der hatte auch zum großen Triumph beigetragen. Auf seine Weise. Durch das große Engagement des Alt-OB bekam das Eisstadion am Gutenbergweg gut zwei Jahre zuvor ein Dach über das Eis. Eine Grundvoraussetzung, um regelmäßig trainieren zu können.



    Meistermacher Karel Gut


    Und Deimer hatte auch die Finger mit im Spiel, als zwei Jahre vor dem großen Erfolg der entscheidende Schachzug zur Meisterschaft gemacht wurde: Die Verpflichtung des tschechoslowakischen Top-Trainers Karel Gut. Ein Mann, dessen Erwähnung den Helden von 1970 schon das Herz erwärmt. „Er hatte die Gabe, aus jedem Spieler das Optimale herauszuholen“, schwärmt noch heute die lebende Eishockey-Legende Erich Kühnhackl, damals 20 Jahre alt und erst kurz zuvor aus der Tschechoslowakei ausgewandert. „Gut hat mich geprägt und sehr positiv beeinflusst.“


    „Er war eine Vaterfigur. Er hatte Autorität, ohne auch nur den geringsten Druck auf uns Spieler auszuüben“, erinnert sich auch Toni Steiger: „Wir Spieler sind für ihn gelaufen und haben für ihn gekämpft.“ 13 Jahre nach dem ersten Meistertitel holte Steiger als Assistenz-Trainer von Karel Gut zum zweiten Mal die deutsche Eishockeymeisterschaft nach Landshut.


    Heute ist Karel Gut 82 Jahre alt und Ehrenpräsident des tschechischen Eishockeyverbands. Zwischenzeitlich wurde er als Trainer zwei Mal Weltmeister mit der Tschechoslowakei, holte zwei Olympische Silbermedaillen mit seinem Nationalteam und etablierte sich als einer der weltbesten Eishockeytrainer. Privat gründete er in seiner Heimat eine Firma für Reinigungsmittel.


    Das letzte Saisonspiel im Meisterjahr 1970 gegen den Krefelder EV endete übrigens mit 7:0 für Landshut. Gleichzeitig sicherte sich der Landshuter Ausnahmestürmer Alois Schloder mit 15 Saisontreffern den Titel des Torschützenkönigs. Es war noch einmal eine Demonstration der Überlegenheit einer homogenen Mannschaft aus 16 Landshutern und einem perfekt dazu harmonierenden Torjäger Rudi Hejtmanek. Toni Steiger sagt heute: „Wir hatten drei Reihen, aber jede war stark genug, ein Spiel zu entscheiden.“


    Die Phalanx der bis dato besten deutschen und gleichzeitig bayerischen Vereine war endgültig gebrochen: Rießersee, Tölz und Füssen mussten den Landshutern weichen. Nach Jahren der Demütigung und des ewigen „Hinten-Anstellen-Müssens“ haben es die Niederbayern in den Eishockeyolymp geschafft und neben dem Pokal und der bayerischen Meisterschaft auch noch die „Deutsche“ nach Landshut geholt. Der Name der Provinzstadt Landshut hallte nun durch Deutschland. Im Fernsehen, im Radio, in den überregionalen Zeitungen. Überall erzählte man sich die Geschichte der niederbayerischen Haudegen, die es mit Talent, noch mehr Herz und einem hervorragenden Psychologen als Trainer im Eishockey zu Ruhm und Ehre gebracht haben.



    Autokorso durch die Stadt


    Als am 31. März 1970 ein Autokorso durch die Innenstadt von Landshut fuhr, jubelten Tausende Fans am Straßenrand. Der damalige EVL-Vizepräsident und Team-Manager, Leopold Eichbichler, hatte die angesagtesten Cabrios dieser Zeit organisiert, mit Blumen schmücken lassen und seine Spieler hineingesetzt. Die Auslagen der Geschäfte waren in den EVL-Farben Rot und Weiß geschmückt. Jeder wollte den Heiden etwas Gutes tun. So gab es neue Schuhe von Sutor, einen schicken Mantel und einen Trachtenanzug vom Lederfabrikanten Zeiler. Die Stadt sonnte sich im Glanz ihrer Matadore. Und noch heute strahlen Spieler und Trainer der Meistermannschaft im Rampenlicht der Geschichte. „40 Jahre ist das her?“, fragt Erich Kühnhackl ungläubig. „Mir ist, als wär‘s gestern gewesen.“


    Aus der Landshuter Zeitung vom 26.03.10