Landshuter Zeitung vom 06.01.2010

  • Bei den Cannibals steigt das Stimmungsbarometer rapide an


    Ein Welz für alle Fälle


    Bernd Truntschka lobt den Stürmer, der in Dresden auch als Verteidiger glänzte


    Die Landshut Cannibals haben ihre guten Vorsätze fürs Jahr 2010 bisher perfekt in die Tat umgesetzt. Durch den 4:2-Erfolg in Dresden gelang ihnen am vorigen Sonntag nicht nur ein idealer Start ins neue Kalenderjahr — sie haben in der 2. Eishockey-Bundesliga auch ihre Negativserie von zuvor sechs Pleiten am Stück gestoppt.


    Für die Initialzündung sorgte dabei ein nachträgliches Silvester-Feuerwerk der etwas anderen Art: „Anscheinend muss man bei dieser Mannschaft manchmal etwas lauter werden“, schmunzelt LES-Manager Bernd Truntschka, der die Kannibalen in der ersten Drittelpause als „Mann fürs Grobe“ höchstpersönlich in der Kabine aus dem Tiefschlaf holte. Die anschließende Reaktion des Teams war durchaus beeindruckend: „In den letzten beiden Dritteln haben wir ein wirklich gutes Auswärtsspiel gezeigt“, erklärt Trainer Tobi Abstreiter, der allerdings nicht verhehlte, dass man mit der Verletzung von Verteidiger David Kudelka einen hohen Preis für den „Dreier“ zahlen musste.


    Der Tscheche wurde bereits im ersten Abschnitt von der Scheibe im Gesicht getroffen, erlitt dabei eine Gehirnerschütterung und wurde zur Beobachtung in ein Dresdner Krankenhaus eingeliefert. Gestern gab‘s Entwarnung: Nach der Visite durfte David Kudelka das Krankenhaus wieder verlassen und fuhr mit dem Zug nach Landshut zurück - ein Einsatz am nächsten Wochenende kommt für den beinharten Tschechen wohl zu früh. „Bei so einer Verletzung darf man kein Risiko eingehen“, sagt Bernd Truntschka. Er hält nichts davon, Kudelka zu früh wieder aufs Eis zu schicken. Schließlich steht mit Markus Welz ein mehr als adäquater Ersatz bereit. „Markus war für mich in Dresden der überragende Mann auf dem Eis. Er strahlt Ruhe an der Scheibe aus und hat auch noch Offensivqualitäten. Solche Spieler werden in ganz Deutschland gesucht, wir haben ihn“, lobt Bernd Truntschka seinen „Welz für alle Fälle“.


    Dennoch sondiert man bei den Kannibalen speziell für die Defensivpositionen weiterhin den Transfermarkt, um vielleicht doch noch aktiv zu werden. Eine naheliegende Option wäre eine längerfristige Bindung von Förderlizenzspieler Sinan Akdag. Da aber die Krefeld Pinguine im Kampf um die Pre-Playoffs in der DEL nochmal Lunte gerochen haben, ist in dieser Personalie erst einmal abwarten angesagt.


    Ausgezahlt hat sich dagegen bereits die Verpflichtung von Keeper Sebastian Stefaniszin, der in Dresden den Sieg festhielt. „Wir werden die Situation in jeder Woche neu besprechen und dann entscheiden“, hält auch Bernd Truntschka weitere Einsätze des Schlussmanns der Iserlohn Roosters für denkbar. Am Freitag in Crimmitschau soll aber wieder Martin Cinibulk im Kasten stehen. „Die kurzen Pausen haben mir gut getan. Schon das Spiel gegen München war für mich ein Schritt nach vorne“, sagt der „Hexer“.


    Für gute Stimmung im Lager der Cannibals sorgt auch das „Zwei für eins“-Paket, das Geschäftsführer Truntschka in der Abteilung Attacke geschnürt hat. Nach dem Blitzabschied von Brady Leisenring zu den Hannover Indians wurden finanzielle Mittel frei, um die Kontrakte von Ty Morris und Ryan Toomey zu verlängern. „Dadurch haben wir zwei Spieler zum Preis von einem bekommen. Das war ein echter Glücksfall“, erklärt der LES-Macher — die Vertragsverlängerungen waren somit das Sahnehäubchen auf einen rundum gelungenen Jahreswechsel am Gutenbergweg. -mm-


    Aus der Landshuter Zeitung vom 06.01.2010

  • Zitat

    „Anscheinend muss man bei dieser Mannschaft manchmal etwas lauter werden“, schmunzelt LES-Manager Bernd Truntschka, der die Kannibalen in der ersten Drittelpause als „Mann fürs Grobe“ höchstpersönlich in der Kabine aus dem Tiefschlaf holte.


    Kurze Frage: Sollte es nicht sache des Trainers sein die Mannschaft wach zu rütteln?



    Gruß Ice_Storm

  • Preussenpower
    Der Meinung in ich auch. Und wenn Abstreiter und Truntschka das Spielchen nach dem Motto Good-Cop, Bad-Cop betreiben ist das doch auch ok.
    Wie schon gesagt. Hauptsache es funktioniert.


    so long
    boomer