Landshuter Zeitung vom 07.04.2010

  • „Schwer verdauliche Kost“, aber Kannibalen haken die Playoff-Pleite gegen Bietigheim ab


    Jetzt wird schon für die nächste Saison geplant


    Mit ersten griffigen Ergebnissen: Tobi Abstreiter bleibt Cheftrainer des Eishockey-Zweitligisten


    Einen Blick zurück aber auch einen in die Zukunft warfen die Verantwortlichen der Landshut Cannibals im Rahmen einer Pressekonferenz am gestrigen Dienstag. Dabei wurden natürlich auch die Personalplanungen angesprochen: Wer kommt, wer bleibt, wer geht? Die wichtigste Personalie vorneweg: Tobi Abstreiter bleibt Chefcoach beim Eishockey-Zweitligisten.


    In seiner Nachbetrachtung auf das Ausscheiden seiner Mannschaft in der ersten Runde stellte Trainer Tobias Abstreiter zwar fest, dass sich mit den Steelers doch „das etwas bessere Team“ durchgesetzt habe, das Ende für die Kannibalen — vor allem nach dem Studium der Video-Aufzeichnung — eine schwer verdauliche Kost sei. „Die Fernsehbilder geben ganz klar Auskunft, dass die beiden aberkannten Treffer regulär waren“, so der Kannibalen-Coach.


    Im Detail sah Abstreiter den schwäbischen Kontrahenten vor allem bezüglich der Special Teams im Vorteil: „Sie haben ihre Überzahlmöglichkeiten optimal ausgeschöpft und in Unterzahl wenig zugelassen.“ Günter Oswald sprach von einer für ihn „verkorksten Playoff-Serie“ und bedauerte, dass er der Mannschaft nicht hatte helfen können. LES-Manager Bernd Truntschka sah das ausgegebene Saisonziel „direkte Playoff-Teilnahme“ nach einem Fehlstart dennoch erreicht, freute sich über „drei hervorragende Playoff-Spiele mit entsprechendem Zuschauerzuspruch und über die Werbung für das Eishockey in Landshut.“ Die Begleiterscheinungen in der Serie — „gegen einen Gegner, der einen doppelt so hohen Etat fährt“ — bezeichnete er als „unangenehm“ ‚ wollte aber auf das Fernbleiben des gegnerischen Trainers Christian Brittig von der Pressekonferenz nicht näher eingehen. Dafür aufs Wesentliche: In den nächsten Wochen gehe es sowohl um die sportliche als auch wirtschaftliche Aufarbeitung der abgelaufenen Saison, gab Truntschka einen Einblick in seine anstehenden Aufgaben, danach gelte es, für die nächste Spielzeit zu planen. In diesen Planungen spielt Tobi Abstreiter als „Bandenchef“ weiter eine gewichtige Rolle. „Wir sind uns mündlich bereits einig, das Schriftliche folgt in nächster Zeit“, erklärten Truntschka und Abstreiter unisono. Nicht ganz so bierernst nahm Günter Oswald die Frage nach seiner sportlichen Zukunft, die der 40-jährige Ex-Nationalspieler so beantwortete: „Ich als Manager würde mir keinen Vertrag mehr anbieten.“


    Andere haben laut Truntschka noch laufende Verträge und dürften somit dem Kader für die Saison 2010/11 angehören: Anton Prommersberger etwa, Markus Welz, Markus Hundhammer, Tobias Rieder und David Elsner. Dazu werden Nico Krämmer und Stephan Kronthaler vom Landshuter DNL-Team in den Seniorenbereich hochgezogen. Auch Peter Abstreiter wäre vertraglich noch an die Cannibals gebunden, doch ihm werden ebenso Abwanderungsgelüste nachgesagt wie David Kudelka und Torhüter Martin Cinibulk. Verteidiger Andreas Moborg wird wohl definitiv seine Zelte am Gutenbergweg abbrechen, wohingegen Kapitän Kamil Toupal seinen Status quo so kommentierte: „A bisserl san ma no ausananda bei den Verhandlungen.“ In Sachen Neuverpflichtungen möchte das Kannibalen-Management „keine Schnellschüsse“ tätigen, aber laut Truntschkas Mentor Dave King sollten jedes Jahr bis zu 20 Prozent des Personals gewechselt werden. Demzufolge gibt‘s noch viel zu tun. -cm-



    Aus der Landshuter Zeitung vom 07.04.2010