Fan-Initiative rührt die Werbetrommel für das bayerische Derby
Cannibals wünschen sich volle Hütte und einen "Dreier" unterm Christbaum
Die Heimpartie gegen Kaufbeuren beginnt am Donnerstag erst um 20 Uhr
"Liebes Christkind, schenk' uns bitte drei Punkte" - so oder so ähnlich lautet der fromme Weihnachtswunsch der Landshut Cannibals vor dem bayerischen Derby gegen den ESV Kaufbeuren am Donnerstag um 20 Uhr im städtischen Eisstadion am Gutenbergweg. Ihr Scherflein dazu beitragen will auch die Fan-Initiative des Eishockey­Zweitligisten: Sie rührt kräftig die Werbetrommel, damit die Hütte wieder mal voll wird.
Die Kufenflitzer müssen sich freilich schon selbst bemühen und ein gutes Spiel liefern, um an das Punkte-Sackerl heranzukommen - dennoch geht's mit ein bisserl Unterstützung wohl einfacher. Und damit eine richtige Weihnachtsatmosphäre aufkommt, gibt's rot-weiße Nikolausmützen (für je zwei Euro) und für die jungen Besucher Schoko-Nikoläuse von der Firma Brandt. Kinder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr haben übrigens freien Eintritt. Nach der Begegnung dürfen die Zuschauer dann ihre Getränkebecher aufs Eis werfen. Der Erlös dieser Aktionen fließt in die Initiative der Fans, die sich zum Ziel gesetzt haben, 15.000 Euro für einen neuen Spieler zu sammeln.
Eishockey wird ebenfalls serviert - und zwar schon ab 17.45 Uhr: Da dürfen die EVL-Kleinschüler gegen den EV Regensburg ran. "Für die Kleinen ist es schon ein besonderer Höhepunkt, vor so viel Publikum zu spielen", sagt LES-Manager Bernd Truntschka. Wenn dann um 20 Uhr die "Großen" aufs Eis stürmen, hoffen sie im Landshuter Lager auf eine tolle Kulisse. "Die richtige Stimmung ist eine einzigartige Unterstützung", findet Kannibalen-Cheftrainer Tobi Abstreiter: "Es fällt leichter, gut zu spielen, wenn man von vielen Fans angefeuert wird."
Hilfe von den Rängen können die Rot-Weißen diesmal auch besonders gut vertragen: Da David Elsner und Thomas Brandl in Sachen U20-WM in Kanada unterwegs sind, Marc Rancourt nach wie vor ausfällt und auch Alex Feistl mit einer Knieverletzung für die kommende Partie eher als Wackelkandidat gilt, muss Tobi Abstreiter mit drei Reihen auskommen. Und das Tohuwabohu um Sebastian Stefaniszin? Der Keeper vom DEL-Club Nürnberg Ice Tigers ist eigentlich mit einer Förderlizenz für die Cannibals ausgestattet, neuerdings buhlen jedoch auch die Ravensburg Towerstars um die Dienste des 23-Jährigen. "Wir müssen die Formalitäten abklären", sagt Bernd Truntschka lapidar. Und Tobi Abstreiter fügt hinzu: "Gut möglich, dass Stefaniszin am Sonntag in Hannover für uns spielen wird."
Das ist Zukunftsmusik. Für Kamil Toupal zählt primär das Match gegen die Joker aus Kaufbeuren. Und dafür verspricht der Kannibalen­Kapitän: "Wir werden alles geben, schließlich wünschen wir uns drei Punkte unterm Christbaum." Das tun vermutlich auch die Fans. -mel-
Aus der Landshuter Zeitung vom 22.12.2010