Grüß Gott und Hallo an all die Fans, die zurzeit boykottieren oder zum Boykott aufgerufen haben,
Ich duze jetzt einfach mal jeden, da es bei unserem Sport eigentlich auch so üblich ist und ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sogar der ältere bin.
Ich habe am Freitag euer Verhalten gesehen und auch ein bisschen verfolgt.
Verwundert war ich dann über eure Reaktion nach dem Spiel.
Was glaubt ihr, was ihr damit erreicht?
Ich denke, gar nichts.
Mit Sicherheit keine Aufhebung des Stadionverbotes. Man erkennt da auch sehr viel Wut und Aggression. Wer lässt sich schon mit sowas erpressen?
Wie wäre es mal mit dem Versuch anders an die Sache ran zu gehen?
Ich gehe mal davon aus, dass ihr alle in erster Linie zwecks Eishockey da seid? Dann macht doch alles, was man für und mit dem Sport tun kann:
Anfeuern, sich freuen, wenn es ein schönes Spiel ist, wenn Tore fallen, wenn die eigene Mannschaft gewinnt.
Also ich gehe zwecks dem Spaß ins Eishockey und nicht deswegen, dass ich Ärger bekomme.
Macht mich einer an, soll er es tun, mit wurscht. Hört er nicht auf, hole ich mir Hilfe, und zwar diejenigen, die dafür zuständig sind, Ordner, Polizei, o. ä.
Oder wollt ihr, dass es so endet, wie gerade vor kurzem im Oktoberfest. Die gehen hin zum Feiern und schlagen sich tot.
Ja so ein Schwachsinn.
Zeigt doch einfach mal, dass ihr Eishockeyfans seid, keine Rabauken, keine Schläger, keine Krawallmacher, nur einfach Eishockeyfans.
Das ist der beste und auch einzige Weg, eure Stadionverbote vielleicht rückgängig machen zu können.
Seit friedlich, benehmt euch und seit fair zu den gegnerischen Spielern und Fans.
Man muss sich ja mit niemanden verbrüdern, oder doch?
Ich erinnere mich an legendäre Auswärtsfahrten, z.B. nach Köln oder Düsseldorf, ach ja, auch Rosenheim, Kaufbeuren, und noch viele andere.
Ich habe heute noch Kontakt zu Leuten nach Düsseldorf, die ich damals kennengelernt habe und das ist über 30 Jahre her.
Damals gab es eine vernünftige Rivalität.
Oder die Weltmeisterschaft 1993 in München (und Dortmund).
Nach dem Spiel Schweden gegen Kanada (1:4) gingen wir aus der Halle und da stand ein Bierzelt, nicht zu groß aber gemütlich.
Da standen Menschen mit verschiedenen Trikots auf den Tischen, Österreicher, Kanadier vor allem Schweden, Russen, Italiener und sangen, auf Deutsch:
"Wir sind alle Eishockeyfans". Das war so unglaublich schön und friedlich, dass es mir heute noch Gänsehaut bereitet.
Also, zusammengefasst:
Zeigt den Verantwortlichen, dass ihr auch anders könnt, zeigt, dass ihr friedliche Fans seid, sprecht miteinander, ob ihr zufrieden nach Hause gehen wollt, auch bei einer Niederlage.
Keine Wut und keinen Ärger aufkommen lassen wollt, bloß weil ein gegnerischer Fan sich eben nicht korrekt benommen hat. Um diesen Fan sollen sich andere kümmern.
Genau!
Diejenigen, die dafür da sind und die dann das Stadionverbot erteilen.
Feuert die Mannschaft an, feiert mit Ihnen, wenn sie gewinnen und seid traurig, wenn sie verlieren.
In der Niederlage kann man Größe und Würde zeigen.
Ich glaube, nein, ich bin mir nahezu sicher, dass wir heuer eine tolle Mannschaft haben, die uns noch tolles Eishockey zeigen wird.
Vielen Dank und Viele Grüße
E.M.M.A.