Landshuter Zeitung vom 24.11.2010

  • Cannibals erholen sich, sind aber noch längst nicht überm Berg


    Nun soll Thomas Brandl helfen


    Förderlizenz-Spieler kehrt von Kölner Haien zu seinem Heimatverein zurück


    Die Lage bei den Landshut Cannibals ist weiter ernst. Zwar ist dem Patienten durchaus langsame Genesung zu attestieren - wie beim 5:1 am Freitag in Freiburg erkennbar - doch da die Truppe weiterhin nur auf Platz elf von 13 Teams der 2. Eishockey-Bundesliga rangiert, hat man die Intensivstation noch nicht verlassen. Ein weiterer Neuzugang könnte aber vielleicht eine weitere, lebenswichtige Infusion bedeuten.


    "Die Situation hat sich nicht entscheidend verbessert. Wir müssen am kommenden Wochenende gegen Crimmitschau und Bietigheim unbedingt punkten - und zwar auf Teufel komm raus", lässt LES-Manager Bernd Truntschka überhaupt nicht zu, dass sich irgendeiner seiner Angestellten auf den ohnehin nur mageren Lorbeeren ausruht. Was dann passieren kann, wurde nämlich am Sonntag gegen Schwenningen offensichtlich. Zwar starteten die Landshuter voller Selbstvertrauen und legten durch Testspieler Frank Mrazek sogar ein 1:0 vor, waren in den entscheidenden Momenten im Schlussabschnitt aber viel zu passiv, ließen taktische Disziplin vermissen und agierten auch etwas übermotiviert. "Schwenningen hat für mich auf DEL-Level gespielt und sein Potenzial in der gegnerischen Zone am Ende stark ausgespielt", musste Trainer Tobi Abstreiter die Überlegenheit des Kontrahenten anzuerkennen.

    Um die Qualität im eigenen Kader noch weiter zu erhöhen, wurde jetzt die Rückkehr von Thomas Brandl von den Kölner Haien zu seinem Heimatverein perfekt gemacht. "Thomas wird ab dem 1. Dezember zum Team gehören und ich halte große Stücke auf ihn", freut sich Bernd Truntschka über den Transfercoup. Brandl, der somit auch wieder zusammen mit seinem Bruder Max in einer Mannschaft spielt, hatte in Köln zuletzt unter Ex-Trainer Bill Stewart keine Spielanteile bekommen und ist deshalb per Förderlizenz für Bremerhaven aufgelaufen, hat sich aber an der Nordseeküste nicht wirklich heimisch gefühlt.


    Ein weiteres Debüt steht also an, ein anderes ist am vergangenen Wochenende zumindest zufriedenstellend verlaufen. "Dafür, dass Frank Mrazek so eine lange Pause hatte, war das schon ganz in Ordnung. Er muss sich auf seine Stärken konzentrieren und dann werden wir sehen, wie es weitergeht", sagt Abstreiter und blickt schon voraus auf die nächsten beiden "Empfehlungsspiele" für Mrazek, bei denen Nicolas Dumoulin erneut als überzähliger Ausländer auf der Tribüne Platz nehmen muss.

    Wieder aufs Eis soll dagegen der an der Schulter verletzte David Elsner. Nachdem der Youngster vor Wochenfrist noch nicht komplett schmerzfrei war, wollte man kein Risiko eingehen und verzichtete auf einen Einsatz des deutschen U20-Nationalspielers. Nun hofft man bei den Cannibals aber, dass die Genesung von David Elsner und der gesamten Mannschaft möglichst schnell voranschreitet und man sich dann selbst mithilfe von Punkten aus dem Kreis der "Intensivpatienten" der 2. Eishockey-Bundesliga in Richtung Tabellenmittelfeld verabschieden kann. -mm-


    Aus der Landshuter Zeitung vom 24.11.2010