Landshuter Zeitung vom 01.02.2011

  • EVL-Vorsitzender Helmut Barnerssoi im LZ-Gespräch:


    "Für unsere Trainer haben wir ein Budget von maximal 100.000 Euro pro Saison"


    Englbrecht als neuer DNL-Coach im Gespräch -Steiger bleibt Nachwuchs-Chef


    Ein knappes Jahr ist er nun im Amt, der EVL-Vorstand mit seinem Vorsitzenden Helmut Barnerssoi. Und wie es scheint, wird der Laden des Landshuter Eislaufvereins jetzt dann richtig umgekrempelt. Erst Lage checken, dann loslegen, so könnte man die Devise beschreiben. Mit seinem Team, dem 2. Vorsitzenden Dirk Spaeth und Schatzmeisterin Stephanie Messerer, hat sich Barnerssoi ein Konzept zurechtgelegt, das ab der kommenden Saison stufenweise umgesetzt werden soll.


    Nachdem Geschäftsführer Bernd Truntschka ja nur noch bis Saisonende für den Verein tätig ist und sich dann ausschließlich auf den Profibetrieb der Landshuter Eishockeyspielbetriebsgesellschaft - kurz LES - konzentriert, wird künftig auch eine räumlich Trennung von LES und EVL stattfinden. Die Geschäftsstelle des EV Landshut zieht auf die andere Seite des VIP-Raumes in den Südtrakt des städtischen Eisstadions. "Grundsätzlich haben wir ja mit der LES nichts zu tun", erklärt Barnerssoi noch einmal, "wir arbeiten nur immer wieder zusammen".


    Zum Beispiel in Sachen DNL-Spieleraustausch. So hat der volle Einsatz der zweitliga-erfahrenen Sebastian Uvira, Nico Krämer und Co. dazu beigetragen, am vergangenen Wochenende mit Siegen gegen Krefeld (4:2) und Köln (5:2) der abstiegsbedrohten Truppe in der Deutschen Nachwuchsliga aus der Bredouille zu helfen (ausführlicher Bericht folgt). "Auf der anderen Seite können die Jungen in der 2. Bundesliga wichtige Spielerfahrung sammeln", weiß Barnerssoi, der selbst als 17-Jähriger gegen Erstliga-Kolosse auf das Eis geschickt wurde.


    Im Moment ist es Barnerssois Aufgabe, für das Flagschiff des EV Landshut, das DNL-Team, den richtigen Coach zu finden. Ewald Steiger wird sich nämlich künftig als Cheftrainer des Vereins um die Schülermannschaft kümmern. Gleichzeitig obliegt ihm die Kontrolle der anderen Mannschaften, angefangen beim DNL-Team bis zu den Kleinstschülern.


    Aktuell hat Helmut Barnerssoi drei Kandidaten für seine erste Mannschaft: Tobias Abstreiter, Edi Uvira und Bernie Englbrecht. "Ich werde mich auch noch einmal mit Jiri Ehrenberger zusammensetzen. Schließlich sollen er, als neuer Sportlicher Leiter und Trainer der Cannibals, und unser DNL-Trainer gut zusammenarbeiten können." Es hat sich auch der ein oder andere "externe" Bewerber für den vakanten Posten gemeldet, wie Barnerssoi verrät. "Es müssen Gespräche geführt werden, es muss verhandelt werden...". Insgesamt stehen dem EVL maximal 100.000 Euro für die Verpflichtung von vier Trainern für die nächste Saison zur Verfügung, sagt Barnerssoi. "Zwei Trainer werden hauptamtlich angestellt. Einer davon ist Ewald Steiger." Was muss ein Coach fürs DNL-Team mitbringen? "Er braucht Erfahrung, muss konsequent sein und er muss durchgreifen können", sagt Helmut Barnerssoi. Ein harter Hund also, bei dessen Namen die Jungs schon stramm stehen? Da wird's wohl auf Ex-Keeper Englbrecht hinauslaufen. Immerhin könnte man sich dann den Torwarttrainer sparen.


    Grundsätzlich wünscht sich Barnerssoi für all seine EVL-Mannschaften zwei Übungsleiter: "Damit Offensive und Defensive eines Teams unabhängig voneinander trainieren können." Außerdem will er künftig noch mehr auf ein duales Ausbildungssystem setzen: "Bei uns soll der Nachwuchs professionell Eishockeyspielen lernen, aber gleichzeitig auch seine berufliche Ausbildung abschließen können. Diesbezüglich wollen wir noch intensiver mit Betrieben zusammenarbeiten. Und wir wollen schon DNL-Spieler mit einem Drei-Jahres-Vertrag binden. Mein Traum für die Zukunft wäre irgendwann ein EVL-Eishockey-Internat." Das kostet.


    Und nicht alle Eltern von talentierten Spielern können sich die Ausbildung leisten. So ist man weiter auf der Suche nach Unterstützung aus der Wirtschaft. Das nächste Projekt dazu heißt "EVL 100". "Wir werden 100 Landshuter Firmen anschreiben und um eine Spende von 500 Euro bitten. Selbstverständlich gibt es eine Spendenquittung" , sagt der Steuerberater Barnerssoi - und lächelt. -as-


    Aus der Landshuter Zeitung vom 01.02.2011