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  • Eine Abrechnung


    Ich bin Jahrgang 72, aufgewachsen mit dem Klang der Kießlings und Truntschkas in meinen Ohren. In einem Fussballland hatte man es als Eishockey Fan nie leicht, ich habe trotzdem über Jahrzehnte jedes deutsche Spiel der Nationalelf gesehen und Herzblut vergossen. Zunächst noch in ARD und ZDF mit der bekannten Moderationsstimme von Jochen Sprentzel. Als 2001 sich nach langen Jahren des Siechtums der Verband scheinbar außer Stande sah die WM im öffentlich empfangbaren Fernsehen zu verkaufen habe ich mir für 1 Jahr Premiere geleistet, nur weil Deutschland im Viertelfinale gegen Finnland stand. Für 1 Spiel... Ich musste mir leider mehr Haare raufen als mir lieb war und nicht jedes Problem war hausgemacht. Aber es waren zu viele Probleme hausgemacht. Das Problem der mangelhaften Nachwuchsarbeit gepaart mit der Unfähigkeit eine vernünftige Ausländerregelung in der Liga zu finden war dabei immer präsent und ist ja nichts Neues, der schleichende Prozess hat mich Nationen wie die Schweiz, Norwegen, Dänemark an Deutschland vorbeiziehen sehen – LEIDER muss man fast sagen verbunden mit einzelnen erfolgreichen WM Auftritten und vermeintlichen Verbesserungen. Dies hat offenbar erst recht einen Umbruch verhindert. Man hätte mal 2-3 Jahre B WM spielen sollen bis es der letzte Funktionär und Liga Verantwortliche auch noch kapiert hätte. Die WM im letzten Jahr war wie ein Silberstreif am Horizont, ein verdientes Glück für einen Fan nach vielen Jahren. Aber das Grundproblem ist: Eishockey in Deutschland ist eine traurige verkommene Ligaveranstaltung ohne jede Spannung über das ganze Jahr bis zu den Playoffs– Hauptsache so tun als wäre man NHL egal ob die Amis anders ticken oder nicht. Hier werden mal Teams ohne Seele und Tradition von München nach Hamburg verfrachtet oder gleich ganz aufgelöst wie München (3x). Oder man lässt Meister wie Rosenheim in die Wüste ziehen. Dass man nicht wirklich miteinander redet und nur eigene Interessen verfolgt tut Fans zumal der Nationalmannschaft einfach nur weh. Haben wir mal ein gutes Turnier gespielt, wurde es durch Versagen des Verbands auf peinliche, manchmal groteske Weise zerstört. Vom Fall Sikora 1987 bis zum Fall Holland in die heutige Zeit ziehen sich Fehler, Unprofessionalität gepaart mit der unsäglichen Eigenschaft aus Fehlern nichts zu lernen. Greg Poss wollte Deutschland ein neues Spiel-System verpassen. Die Deutschen konnten es nicht. Von einer miserablen Vorbereitung der WM angefangen hat jeder Blinde schon im Vorfeld gesehen dass das nichts wird. Das hat die Verantwortlichen nicht davon abgehalten stur an daran festzuhalten bis Deutschland am Ende abgestiegen war. Am peinlichsten war schon damals gegen den vermeintlichen Eishockeyzwerg Dänemark in der Abstiegsrunde zu verlieren. Dieses Jahr ist es dasselbe. Das System passt nicht zu den Fähigkeiten der Deutschen: Egal – da riskieren wir lieber Olympia dafür und fahren nicht mit. Ist vielleicht auch besser so. Dann muss ich nicht wie 1998 bei Olympia im 4 Uhr nachts aufstehen nur um mir einen unmotivierten Auftritt meiner Mannschaft gegen Weissrussland anzusehen, ich muss nicht mehr sehen, wie Größenwahnsinnigen nach der guten Arbeit von Hans Zach das Viertelfinale nicht mehr genug war (darfs ein bisserl mehr sein?) und stattdessen ein Vollpfosten installiert wird unter dem man dann in die B Gruppe absteigt. Ich muss dann nicht mehr mit ansehen wie ein Eishockeyidol wie Krupp entnervt wird, perspektivlos resigniert, weil Funktionäre nichts hinkriegen. Für was Herr Reindl steht, den ich selbst als Teenager noch in einer wirklich guten Mannschaft spielen sah, ist mir nie auch nur im Ansatz klar geworden. Jedenfalls für keine Verbesserungen und schon gar keine Visionen. Dann sollte man seinen Hut nehmen und anderen Platz machen (wenn es denn welche gibt, die nicht nur mit leeren Versprechungen antreten). Durch die WM letztes Jahr habe ich, der dem Eishockey schon abgeschworen hatte, wieder Lust bekommen, und na ja: man hat es geschafft binnen kürzester Zeit alles kaputt zu machen worauf man hätte aufbauen können. Denn dass in bedeutenden Medien wie der Süddeutschen Zeitung nicht mal mehr die Rubrik Eishockey WM geführt wird, sondern nur noch 1 Artikel pro Tag erscheint, man mit Sport1 noch Glück hat überhaupt präsent zu sein, aber selbst dort die Präsentation sehr mau ist (Moderation mit Interviewgästen war früher mal Standard, heute kann man gar nicht schnell genug zum Handball abgeben...) sollte denen die auf den Marketing Posten sitzen zu denken geben. Das Eishockey der Nationalmannschaft verabschiedet sich von der Bühne der Aufmerksamkeit und ist kurz davor zur medialen Randgruppensportart zu degenerieren. Leider mit Recht. RIP deutsche Nationalmannschaft – du hast mir 30 Jahre lang zwar immer wenig Freude bereitet. Aber ich habe lange aufrecht den Auflösungstendenzen getrotzt. Jetzt ists genug. Trotzdem schade, dass Du so armselig von uns gehst...







    Quelle: Facebook/DEB Page

  • Dem ist ansich nichts mehr hinzuzufügen!!


    Das war schon echt traurig was da gestern und am Sonntag abgelaufen ist...bis auf 3 oder 4 Spieler hatte da wohl keiner mehr den Elan wenigstens Einsatz zu zeigen.
    Ich mag solche Vergleiche nicht ziehen, aber man stelle sich vor die Fußballnationalmannschaft verliert bei der WM 2 Spiele auf diese Art und Weise..da rauschts dann aber gewaltig im Gebälk.
    Aber Reindl & Co. bleiben wohl ganz ruhig und besänftigen die Leute mit Vertröstungen und dass man ja noch die Chance auf Olympia hat durch diverse Quali-Turniere...


    Wie war das....DEBakel und DELinquenten :patsch: