Die Frage ist doch eher:
Ist das jetzt eine "Eintagsfliege" und man muss hier ein Jahr irgendwie überstehen, oder wird es mittel- und langfristig vom Spielermaterial her schwieriger.
Der angesprochene Groß hat den Nachwuchs Richtung Schweden verlassen. Egal wie hoch seine Qualität nun ist oder welchen Einfluss hier jemand aus der Familie hat, quantitativ ist es auf alle Fälle ein Verlust. Mit Jonas Schwarz ist ebenfalls ein Talent nach Skandinavien, er spielt nun in Finnland.
Das liegt mit Sicherheit nicht nur am Standort Landshut, denn die Nachwuchsausbildung in anderen Ländern ist einfach umfassender, was aber auch daran liegt, dass hier der Kuvensport mehr im Mittelpunkt steht. Wir müssen einfach verstehen, dass Eishockey in Deutschland eine Randsportart ist und bleiben wird. Damit sind die finanziellen Mittel automatisch deutlich bescheidener, welche notwendig sind.
Es wurde zu dieser Saison ein Skill-Trainer geholt, der zwar nicht komplett nur für den Landshuter Nachwuchs da ist, aber es ist ein Schritt in Richtung weiterer Professionalisierung auf diesem Gebiet. Nur muss man auch sagen, dass bei anderen Nationen des Postition standardmäßig zum Staff gehört.
Auch wird der sprichwörtliche "Kuchen" nicht größer. Landshut muss sich als Zweitligist mit DEL-Teams messen und auch andere Mannschaften - wie etwa Dresden oder Bietigheim (mit Rupert Meister ) haben die Wichtigkeit erkannt und sind mit oben reingestoßen.
Red Bull spreche ich jetzt nicht erst an, weil das wieder ein ganz anderes Thema ist.
Man hat mit der Nachverpflichtung von den beiden Finnen beim EV Landshut reagiert und möchte auf diese Weise die Klasse halten. Es darf aber nicht passieren, dass dies das "Allheilmittel" wird. Ich sehe hier einen gefährlichen Trend aufkommen, der sich nicht nur auf uns bezieht. Aber auch an diesen Ausländern in den unterschiedlichen Teams sieht man, wie der gesamte deutsche Nachwuchs sich entwickelt. Diese kommen - und damit möchte ich den Jungs nich zu nahe treten - oftmals aus zweitklassigen Teams oder konnten sich höherklassig nicht durchsetzen.
Dies jetzt aber eher allgemein gesprochen und bezieht sich nicht nur auf den EVL.
Es kann eigentlich in Landshut nur weiterhin funktionieren, wenn man die Spieler, welche die Qualität zum Profi haben, auch überzeugt und einbindet. Die Idee der Achse Passau-Landshut-Straubing ist dabei sehr gut und zeigt Perspektiven auf.
Man muss aber auch ehrlich sein - und da sind wir Fans ebenfalls gemeint - dass nicht jedes Jahr drei Jungs aus dem Nachwuchs neu zum Team stoßen werden / können. (Dafür müssten dann andere Akteuere den Verein verlassen, was ebenfalls zu Kritik führt.)
Zusätzlich muss man sehen, das Toptalente möglichst schnell in den Seniorenbereich wechseln wollen und damit der DNL fehlen, es ihnen aber bei ihrer Entwicklung hilft. Natürlich könnten ein Tobias Schwarz und Simon Seidl die Nachwuchsliga "rocken", doch hilft ihnen das bei ihrem Potenzial? Ich glaube nicht....
Dem Verein natürlich schon.
Ich möchte daher nicht mit den Verantwortlichen tauschen und hoffe, dass Sebastian Vogl sein erstes Jahr in verantwortungsvoller Position im Landshuter Nachwuchs erfolgreich besteht und die richtigen Lehren gezogen werden.