Landshuter Zeitung vom 17.09.2010

  • Michael lmhoff hat fürs LZ-Interview eine positive Nachricht parat:


    "Eishockey in Landshut ist wieder schick"


    LES-Boss freut sich über frischen Schwung und das neu entfachte Wir-Gefühl


    Im vorigen Jahr hat LES-Boss Michael Imhoff über die Last geklagt, die auf seine Schultern drückt. Die wiegt wohl immer noch schwer, doch spürt der Unternehmer jetzt frischen Schwung und lobt im Gespräch mit LZ-Sportredakteur Michael Selmeier insbesondere das neue Wir-Gefühl zwischen Fans, Sponsoren und Gesellschaftern.


    Das Zweitliga-Schiff sticht heute in See, und Michael Imhoff ist allen Unkenrufen zum Trotz immer noch bei den Cannibals an Bord. Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens haben Sie abermals eine Bürgschaft übernommen, diesmal in Höhe von 70000 Euro - Sie schmunzeln ja ...


    Michael Imhoff: "Ich muss über mich selbst schmunzeln."


    Was hat Sie motiviert, auch in der Saison 2010111 weiterzumachen?


    Imhoff: "Hier ist wieder Bewegung drin. Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten vieles im Stillen gemacht. Ob Fans, Sponsoren oder Gesellschafter - alle haben mit stattlichen Beträgen ihr Scherflein dazu beigetragen, dass wir das Saison-Minus von 2009/10 und die Altlasten von zusammen etwa 250000 Euro weitestgehend auffangen konnten."


    Vor Jahresfrist haben Sie beklagt, es könne nicht dauerhaft so weitergehen, dass Eishockey ein Zuschussgeschäft für eine einzelne Person ist. Wurde Ihr Hilferuf erhört?


    Imhoff: "Die Basis ist zwar nicht breiter geworden, wir sind nach wie vor vier Gesellschafter. Jedoch haben wir unter meinem Vorsitz einen Wirtschaftsbeirat ins Leben gerufen, in dem sich jetzt weitere Geschäftsleute engagieren, die namentlich nicht in den Vordergrund treten wollen."


    In der Wirtschaftskrise haben sich potenzielle Sponsoren zurückgehalten, jetzt hat die Konjunktur angezogen, die Auftragsbücher der Unternehmen sind - so hört man's jedenfalls landauf, landab - gut gefüllt. Da müssten doch eigentlich auch die Einnahmequellen der Cannibals wieder üppiger sprudeln.


    Imhoff: "Es geht voran, wenn auch langsam. Wir sind nun breiter aufgestellt und wenn alles funktioniert, werden wir höhere Einnahmen erzielen als bisher. Da hat sich beispielsweise der VIP-Raum als Netzwerk und Kontaktbörse bewährt. Die Auslastung ist hervorragend, bis auf ganz wenige Plätze sind wir im VIP-Bereich ausgebucht. Es ist ganz offensichtlich wieder schick, in Landshut zum Eishockey zu gehen."


    Die 2. Bundesliga geht heuer nur mit 13 Clubs in die Saison. München hat sich in die DEL verabschiedet, Rosenheim ist aufgestiegen und außer Freiburg ist weit und breit kein Nachrücker in Sicht. Was schreckt die Vereine ab?


    Imhoff: "Es gibt mittlerweile mehrere Vereine, die solide arbeiten, wie etwa Füssen oder Peiting. Nur können sie sich die 2. Liga nicht leisten und verzichten, weil die Unterstützung dort noch geringer ist als in Landshut. So gesehen ist's allemal besser mit 13 Teams zu spielen, bevor es wieder irgendwo heißt: Aus und vorbei, nix geht mehr."


    Heute Abend wird's ernst. Was trauen Sie der Truppe zum Auftakt gegen Kaufbeuren und in der Saison 2010111 zu?


    Imhoff: "Wir gewinnen natürlich 1 Ich habe volles Vertrauen in die sportliche Leitung. Bernd Truntschka hat eine ehrgeizige Mannschaft zusammengestellt, mit erfahrenen Spielern, eigenen Nachwuchskräften und jungen Kanadiern. Die Mischung macht's – und deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir wieder eine erfolgreiche Runde absolvieren werden."



    Aus der Landshuter Zeitung vom 17. 09.2010