Landshuter Zeitung vom 17.11.2010

  • Nach Neuhuber-Flop springt ebm-papst als Hauptsponsor ein


    Cannibals überwinden Finanzkrise - jetzt geht's um die sportliche Schieflage


    Stürmer Mrazek debütiert in Freiburg - Verteidiger Dumoulin muss auf Tribüne


    Die Landshut Cannibals haben ihre "Sponsorenkrise" schnell überwunden und einen Ersatz für den insolventen Hauptgeldgeber Neuhuber Hoch-und Innenausbau gefunden. ebm-papst Landshut weitet demnach sein Engagement bei den Rot-Weißen aus und ist ab sofort neuer Hauptsponsor des hiesigen Eishockey-Zweitligisten.


    Bereits beim Spiel am Freitag in Freiburg wird das ebm-papst-Logo auf der Brust der Cannibals prangen. "Unser bisheriger Sponsor konnte seine vertraglich vereinbarten Zusagen nicht einhalten. Das war eine schlechte Nachricht für uns. Wir freuen uns deshalb, dass ebm-papst in dieser Situation einspringt und uns finanziell längerfristig unterstützen wird. Wir haben die bestmögliche Lösung für diese Situation gefunden", zeigt sich LES-Manager Bernd Truntschka heilfroh über die Finanzspritze des Unternehmens, das die Cannibals bereits seit vier Jahren unterstützt und auch bereits seine Zusage für die Saison 2011/12 gegeben hat.

    Allerdings steht Truntschka noch viel Arbeit ins Haus, um Schadensbegrenzung zu betreiben und alle von Stefan Neuhuber gebuchten Werbeflächen neu zu vermarkten. "Für den Rückensponsor gibt es bereits eine Zusage. Außerdem sind noch einige Bandenpositionen offen. Da gilt es jetzt Klinken zu putzen", erläutert Bernd Truntschka sein Aufgabenfeld und hofft, am Ende nochmal mit einem blauen Auge davonzukommen. "Wir verfolgen selbstverständlich weiter rechtliche Schritte, um unsere Ansprüche geltend zu machen", fügt Truntschka hinzu, wohlwissend, dass es dabei nur um einen "finanziellen" Tropfen auf den heißen Stein gehen kann.


    Für die aktuelle Spielzeit scheint die wirtschaftliche Basis in jedem Fall wieder gesichert zu sein, so dass sich die Landshuter nach der Deutschland-Cup-Pause wieder auf das Wesentliche konzentrieren können -nämlich das Eishockeyspielen, um auch die sportliche Schieflage weiter zu begradigen. Nach drei freien Tagen (Samstag bis Montag) arbeiten sie am Gutenbergweg wieder fieberhaft daran, die jüngsten Erfolge auch beim "Schwarzwald­Doppelpack" am Wochenende in Freiburg und gegen Schwenningen zu untermauern. Besonders die angeschlagenen Spieler haben die Länderspielpause dazu genutzt, um ihre Wunden zu lecken.


    Unter anderem ist Markus Hundhammer wieder mit von der Partie und wird zusammen mit seinem neuen Sturmpartner Frantisek "Frank" Mrazek übers Eis wirbeln. Der Tscheche kann gegen Freiburg erstmals von der Leine gelassen werden. "Frank ist ein richtig guter Typ, der auch in die Truppe passt. Er hat einen guten Schuss und ist auch physisch sehr präsent. Ich denke, er kann uns auf jeden Fall weiterhelfen", freut sich Hundhammer auf das Pflichtspieldebüt von Mrazek.


    Als überzähliger Kontingentspieler wird dann Nicolas Dumoulin auf der Tribüne Platz nehmen müssen. "Er war letztes Jahr einer der besten Verteidiger, und wir haben uns von ihm sicher mehr versprochen", verhehlt Chefcoach Tobi Abstreiter nicht, dass der Ex-Garmischer bisher eine der Enttäuschungen in dieser Saison ist. Zur Stabilisierung der Defensive wird dann Markus Welz wieder seine Allrounder-Fähigkeiten unter Beweis stellen. Als zusätzliche Alternative steht überdies Christian Retzer, der in dieser Woche endgültig seinen Vertrag bis zum Saisonende unterschreiben wird, bereit. Der ehemalige Straubinger ist im System von Abstreiter auch fest als Verteidiger eingeplant.


    In der Offensive wollen die Cannibals übrigens kurzfristig noch eine weitere, deutsche Verstärkung präsentieren. Noch lässt man die Katze allerdings nicht aus dem Sack. -mm-



    Aus der Landshuter Zeitung vom 17.11.2010