Landshuter Zeitung vom 01.12.2010

  • Alles klar mit Thomas Brandl, aber was passiert nun mit Mrazek?


    Kannibalen brüten über Personal-Puzzle


    Bei einer Verpflichtung des Tschechen ist ein Kontingentspieler zu viel im Kader


    Zeit für die "Brandl-Brothers": Seit gestern sind Thomas und Maximilian Brandl wieder zusammen für ihren Heimatverein Landshut Cannibals aktiv. U20-Nationalspieler Thomas Brandl gab bei der obligatorischen Pressekonferenz des Eishockey-Zweitligisten am Dienstag seinen Einstand und zeigte sich sichtlich erleichtert, dass sein Wechsel von den Kölner Haien, die ihn zuletzt per Förderlizenz nach Bremerhaven verschifft hatten, zurück an die Isar nun endgültig perfekt ist.


    Chefcoach Tobi Abstreiter war einer der ersten, der den Heimkehrer gestern am Gutenbergweg begrüßte und einen richtig entspannten Thomas Brandl zu Gesicht bekam: "Ich bin einfach nur froh, dass ich wieder daheim bin. Schließlich ist es das Größte mit seinem Bruder zusammenspielen zu dürfen - ob dann auch in einer Reihe muss der Trainer entscheiden", fiebert Brandl regelrecht seinem Debüt am Freitag gegen die Lausitzer Füchse entgegen. Gestern Abend ging es bereits zur ersten Trainingseinheit mit den neuen Mannschaftskameraden aufs Eis. Torhüter Sebastian Vogl freute sich besonders darüber, dass ein weiterer hochtalentierter Spieler zu seinen Wurzeln zurückgekehrt ist. "Hier spielt man nicht für irgendjemanden, sondern für seinen Verein. Das ist sicherlich auch eine Frage der Ehre", begrüßte Vogl die willkommene Verstärkung.

    Ob Frantisek "Frank" Mrazek dauerhaft zu den Kannibalen stoßen wird, steht dagegen noch nicht fest. In der vier Spiele dauernden Testphase hat der Tscheche einen ordentlichen Eindruck hinterlassen und auch noch zwei Tore und einen Assist zum Mannschaftserfolg beigetragen. "Wir werden uns mit ihm in den nächsten Tagen unterhalten und dann entscheiden, was am meisten Sinn macht", hält sich Tobi Abstreiter zusammen mit Bernd Truntschka in dieser Frage noch bedeckt. Da Marc Rancourt mit seiner Schulterverletzung wohl noch mindestens die nächsten 14 Tage ausfällt, könnte man Mrazek richtig gut gebrauchen. Zumal Thomas Brandl, Nico Krämmer und David Elsner heiße Kandidaten auf eine Nominierung für die U20-Weltmeisterschaft sind und somit wohl ab Mitte Dezember für sieben Spiele nicht zur Verfügung stehen.


    Hier würden die Kannibalen am Liebsten durch den Einsatz von Förderlizenzlern gegensteuern, doch inwieweit Kooperationspartner Ingolstadt aushelfen kann, ist noch nicht abschließend geklärt. Es ist also ein ziemlich kompliziertes Personalpuzzle, das die Kannibalen­Verantwortlichen bis zum Duell am Freitag mit Weißwasser zu lösen haben. Klar ist lediglich, dass bei einer dauerhaften Verpflichtung Mrazeks und fortschreitender Genesung von Rancourt insgesamt sechs Ausländer im Kader stehen - spielen dürfen aber nur fünf. Und einen kostspieligen Akteur wie Nicolas Dumoulin dauerhaft auf die Tribüne zu setzen, wird man sich am Gutenbergweg wohl kaum leisten können.


    Auch wenn es von der Sponsorenfront Positives zu vermelden gibt. Die PSD Bank Regensburg ist ab sofort neuer Partner der Kannibalen und wird auf dem Trikot und im Stadion Präsenz zeigen. -mm­-



    Aus der Landshuter Zeitung vom 01.12.2010