Endspiel gegen Rosenheim: Am Freitag um 19.30 Uhr geht's los
"Das ist der 'Hammer - die Vorfreude ist riesig", tönt Kannibale Peter Abstreiter
Die Landshuter starten sehr selbstbewusst in die Derby-Serie mit den Starbulls
Die Playoffs - im Eishockey ist das gemeinhin der Höhepunkt der Saison. Der Einzug ins Finale lässt alle Herzen schon schneller schlagen. Kommt's dann dort zum einem Derby, so ist die Ekstase bei den Protagonisten perfekt. Und so braucht Trainer Jiri Ehrenberger vom Zweitligisten Landshut Cannibals seine Jungs in diesen Tagen gar nicht erst groß motivieren: "Ein Finale gegen die Starbulls Rosenheim - ich glaub', das muss ich nicht zusätzlich kommentieren!"
Wie recht der Tscheche hat. Seine Schützlinge sind nämlich längst vom Bullen-Virus infiziert. "Die Vorfreude aufs Finale ist riesig", sagt Angreifer Peter Abstreiter: "Als der Gegner am Montagabend feststand, hat sich das Team per Mail gleich untereinander informiert. Rosenheim ist schon der Hammer." Und Verteidiger Kevin Kapstad pflichtet ihm eifrig bei: "Derbys sind immer was Besonderes. Es ist immer sehr aufregend."
Bevor es am Freitag um 19.30 Uhr im städtischen Eisstadion am Gutenbergweg zum ersten Aufeinandertreffen der weiß-blauen Erzrivalen kommt, will Jiri Ehrenberger jedoch seinen Kufenflitzern den Feinschliff verpassen: "Wir werden täglich ein bisserl trainieren, aber viel ändern kann man nun ohnehin nicht mehr."Wichtig sei, dass jeder Spieler in den Übungseinheiten so konsequent und engagiert zu Werke geht, wie dies die ganze Saison über der Fall gewesen ist: "Wir haben ja bereits letztes Jahr recht früh im Sommer mit dem Training angefangen, das zahlt sich nun aus. Wir sind gut vorbereitet", sagt der Kannibalen-Dompteur. Stürmer Peter Abstreiter nickt beifällig und bestätigt: "Es ist freilich nicht so lustig, wenn du im Sommer bei Höchsttemperaturen zwei Stunden pro Tag schuftest, aber wir sind halt dafür jetzt auch in einer Topform."
Und das beweist der 31-jährige gebürtige Landshuter höchstpersönlich: Zu Buche stehen in den Playoffs bislang sechs Vorlagen und sechs Tore, darunter so wunderschöne Treffer wie der zum 6:0- Endstand in Spiel eins gegen Ravensburg. "Ich war in der Hauptrunde lang verletzt und bin zur richtigen Zeit fit geworden. So darf's weitergehen." Ob am Ende der Saison der -Meistertitel steht, kann auch Ersatz-Kapitän Abstreiter nicht weissagen: "Wir sind total auf das Finale fokussiert und denken da von Spiel zu Spiel"
Das ist wohl ganz im Sinne seines Cheftrainers, der jedoch vorsichtshalber anmahnt, die Sweeps gegen Hannover und Ravensburg nicht als Maßstab zu nehmen: "Zweimal mit 4:0 weiterzukommen ist natürlich schön, aber eine gleiche Zielsetzung fürs Finale ist schlichtweg übertrieben." Der Tscheche stellt sich auf eine lange Serie ein: "Wir bleiben auf dem Boden und lassen uns von unseren Erfolgen nicht blenden. Die Starbulls sind in der Kaderbreite sehr stark. Unser Ziel ist, am Ende mit vier Siegen auf dem Konto das Eis zu verlassen." Das Erfolgsrezept gibt Ehrenberger sogleich schon mal preis - allerdings mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht: "Mein Gott, so schwer ist es nicht. Wir müssen einfach immer mehr Tore schießen als Rosenheim." Eins pro Spiel reicht eigentlich. -nag-
Preis-Politik sorgt für massiven Ärger unter den Eishockey-Fans
Stehplatz- Ticket fürs Finale kostet in Landshut 22 Euro
Der Ottonormalverbraucher hat sich längst daran gewöhnt, dass tagtäglich alles teurer wird. Egal, ob Lebensmittel oder der Sprit an der Tankstelle. Vor dem Finale um die Meisterschaft in der 2. Eishockey-Bundesliga drehen nun auch die Cannibals noch mal kräftig an der Preisschraube und sorgen für massiven Ärger unter den Fans - sowohl in Landshut als auch in Rosenheim: Eine Stehplatzkarte kostet schlappe 22 Euro.
Der Preis anstieg in der laufenden Saison ist in der Tat schwindelerregend: 13 Euro kostete - laut LES-Homepage - eine Stehplatzkarte in der Doppelrunde, 14 Euro im Viertelfinale, 16 Euro im Halbfinale und nun 22 Euro in der Endspielserie - das ergibt summasummarum einen Aufschlag von stolzen 69 Prozent. "Ich verstehe, dass manche Fans sauer sind, aber irgendwie muss man das alles auch zahlen", sagt Bernd Truntschka. Ursprünglich wollte der (Noch-)Manager der Kannibalen der treuen Stehplatz-Klientel sogar 26 Euro pro Match abknöpfen. Davon ist er selbst wieder abgerückt: "Da haben wir vielleicht ein bisserl überzogen, aber ich denke, mit 22 Euro einen Mittelweg gefunden zu haben."
Irrtum, Herr Truntschka! Die zahlende Kundschaft denkt ganz anders. In diversen Internet-Foren haben die Fanclubs der Starbulls schon zum Boykott von rund zehn geplanten Busfahrten gen Niederbayern aufgerufen. Und auch in Landshut selbst schimpfen sie auf offener Straße wie die Rohrspatzen über die Preispolitik der Cannibals. Manche rot-weißen Anhänger haben dem Vernehmen nach mittlerweile in Rosenheim um Tickets fürs Kathrein-Stadion angefragt, weil die Stehplatz-Billetts dort mit 16 Euro spürbar billiger sind. -ms-
Aus der Landshuter Zeitung vom 11.04.2012
aber sind wir doch froh im Finale zu sein und unseren Wunschgegner zu haben 