Landshuter Zeitung vom 25.06.2011

  • DEB und DEL wollen weiter verhandeln, doch einen Vertrag gibt es noch nicht


    Demzufolge können die Vereine auch ihr Personalplanungen nicht abschließen


    Auf Eis gelegt sind derzeit offenbar die Personalplanungen einiger Eishockey-Zweitligisten. Aus triftigem Grund wie etwa die Landshut Cannibals oder die Heilbronner Falken im Hinblick auf die ungeklärten Verhältnisse auf Verbandsebene meinen. "Ehe dort keine Klarheit herrscht, können wir unsere Planungen nicht abschließen", stellt Heilbronns Coach Rico Rossi hinsichtlich des abgelaufenen Kooperationsvertrages zwischen DEL, DEB und ESBG fest. Landshuts neuer Sportleiter Jiri Ehrenberger dürfte dies ähnlich beurteilen.


    Die Ungewissheit, ob die anstehenden Verhandlungen zu einem Erfolg führen, veranlasste den Liga-Konkurrenten Bremerhaven seinen künftigen Kader komplett ohne Förderlizenzspieler aufzustellen. "Wir wollen autark sein", begründet der Team-Manager Alfred Prey diesen Schritt der Fischtown Pinguins, nicht mehr vom Wohlwollen eines Erstligisten abhängig zu sein. Dieser Abhängigkeit werden sich Kannibalen und Falken mangels Masse wohl weiter aussetzen müssen und hoffen daher inbrünstig auf eine baldige Einigung der Parteien.


    Dass die Sache doch noch zu einem guten Ende kommt, daran glaubt Stefan Metz, Ex-Nationalspieler und nun Spielerberater. "So bekloppt kann niemand sein", stellt Metz hinsichtlich eines möglichen Scheiterns der Verhandlungen fest und weist auf die gegenseitige Abhängigkeit von DEL und DEB hin. Die am vergangenen Montag durchgeführte DEL-Gesellschaftersitzung, zu der das Präsidium des Deutschen Eishockey-Bundes geladen war, sehen viele Eishockeyfans hoffnungsvoll als "ersten Schritt in die richtige Richtung". Denn: "Wir haben vereinbart, dass wir uns zeitnah wieder zu Gesprächen treffen..... , wir wissen alle, dass wir den Vertrag brauchen", äußerte laut yahoo.eurosport der DEB-Präsident Uwe Harnos.


    Inhalt des Gesprächs waren unter anderem Gedankenspiele hinsichtlich einer Auf- und Abstiegsregelung. Der Vorsitzende des DEL-Aufsichtsrates, Jürgen Arnold, wertete den Gedankenaustausch als "Gespräche in konstruktiver Atmosphäre". "Die DEL wird, nach interner Beratung, zeitnah Kontakt mit dem DEB aufnehmen", versicherte der Ingolstädter. Auch wenn es sich beiderseits zunächst nur um Absichtserklärungen handeln dürfte, wird die Anhängerschaft des rasanten Kufensports diese als "Silberstreif am Horizont" sehen, der den Super-Gau im deutschen Eishockey verhindern soll.


    Eine neuerliche Vereinbarung zwischen DEL und Verband würde allseits für Erleichterung sorgen. Auch und insbesondere in Landshut: Die Cannibals könnten dann ihre zehnte Zweitligasaison mit ambitionierten jungen Spielern planen, die zwar schon auf der Gehaltsliste eines DEL-Clubs stehen, aber auf den Sprung in die deutsche Eliteliga erst noch professionell vorbereitet werden müssen. -cm-


    Aus der Landshuter Zeitung vom 25.06.2011