Landshuter Zeitung vom 29.10.2011

  • Geheimnis um Kannibalen-Retter ist gelüftet

    Rainer Beck steigt als alleiniger Gesellschafter bei der LES ein


    Und zwar "emotional mit Vollgas für ein DEL-Engagement"

    Von Michael SeImeier


    Die Geheimniskrämerei hat ein Ende! Nachdem sich die Teilnehmer der' "Elefantenrunde" seit Dienstagabend hartnäckig hinter ihrem selbst auferlegten Schweige-Gelübde verschanzen, hat sich der potenzielle neue Hauptgesellschafter der Landshuter Eishockey-Spielbetriebs GmbH (LES) jetzt höchstpersönlich geoutet - und zwar gegenüber der "Süddeutschen Zeitung": Er heißt Rainer Beck und ist Inhaber einer Immobilienfirma ("Haus von Beck"). Zum Besitz des renommierten Familienunternehmens gehören mehrere hundert Wohnungen in der Münchner Innenstadt. Am Sonntagabend soll der Kannibalen-Retter nach der Partie gegen den ESV Kaufbeuren im Eisstadion am Gutenbergweg offiziell vorgestellt werden.


    Den gebürtigen Landshuter verbinden sie in der Landeshauptstadt eher mit Fußball und hier ganz speziell mit dem TSV 1860 München. Rainer Beck hat nämlich vor dem Einstieg des Jordaniers Hasan Ismaik intensiv mit den klammen "Sechzgern" verhandelt. "Die 18 Millionen wären schon gegangen, aber die Löwen wollten wohl lieber etwas Exotisches als etwas Grundsolides", wird der Kaufmann in der SZ zitiert: "Bauchschmerzen hätte ich aber schon gekriegt." Nun zieht's ihn "zurück zu seinen Ursprüngen". Und dort scheint mit ihm und seiner Finanzkraft auf einmal alles möglich - von einer charmanten bayerischen Spielklasse bis hinauf in die Deutsche Eishockey-Liga. "Meine Emotionen für ein DEL-Engagement sagen Vollgas", erklärt Rainer Beck im Brustton der Überzeugung. Als Unternehmer habe er jedoch auch einen wirtschaftlichen Instinkt.


    Seinen für Sommer 2012 avisierten Einstieg als alleiniger LES-Gesellschafter hat Rainer Beck dem Bericht zufolge übrigens mit drei Auflagen für die derzeitigen Kannibalen-Betreiber gekoppelt: Michael Imhoff und Co. müssen die GmbH "auf Null stellen", also etwaige Verbindlichkeiten übernehmen, bestehende Altlasten tilgen, dies obendrein.vertraglich fixieren und - man lese und staune - Geschäftsführer Bernd Truntschka soll dem Verein erhalten bleiben. Mal schau'n, wie schnell der ehemalige Nationalstürmer nach seinem öffentlichen Abschiedsgebaren der vergangenen Wochen und Monate einen perfekten Salto rückwärts aufs glatte Parkett bringt.


    Aus der Landshuter Zeitung vom 29.10.2011