Landshuter Zeitung vom 25.01.2012

  • Starbulls Rosenheim vor Augen und Personalplanungen im Sinn


    Kurzfristiger Erfolg ist schön - doch denken die Kannibalen schon weiter


    Coach Jiri Ehrenberger führt mit den Spielern erste Sondierungsgespräche



    Einen Derbysieg im Rücken und den nächsten Vergleich mit einem bayerischen Kontrahenten vor der Brust: Die Landshut Cannibals fiebern schon der Partie gegen die Starbulls Rosenheim am Freitag um 19.30 Uhr im Eisstadion am Gutenbergweg entgegen und sind "heiß" auf den nächsten "Dreier".


    Mittlerweile gibt man sich beim Spitzenreiter der 2. Eishockey-Bundesliga freilich nicht mehr mit dem kurzfristigen Erfolg zufrieden - die Blicke schweifen bereits in die Zukunft. Grund dafür ist natürlich die Vertragsverlängerung von Cheftrainer und Sportdirektor Jiri Ehrenberger. Nun soll alsbald mit der Festlegung der wichtigsten Planstellen im Kader begonnen werden.


    "Es geht zunächst darum, bei den Spielern Tendenzen auszuloten, Gespräche zu führen und so viele möglich zu halten. Die Jungs haben sich mit ihren Leistungen natürlich auch für die Konkurrenz interessant gemacht und sind begehrt", sagt Jiri Ehrenberger, wohlwissend, dass das Rennen um die "Stammplätze der Zukunft" bereits begonnen hat - eine komfortable Situation für die Niederbayern, die sich in dieser Form in den vergangenen Jahren wahrlich nicht immer geboten hat.


    Ein Mosaikstein im System könnte Martin Davidek sein. Der Stürmer hat sich flugs in der "Tschechen-Connection" mit Jaro Kracik und Frantisek Mrazek etabliert. "Der sportliche Erfolg stimmt, und ich fühle mich hier sehr wohl - im Moment passt alles", sagt Davidek, der vertraglich sowieso noch für die Saison 12/13 an Landshut gebunden ist.


    Alle Vorstellungen und Planungen würden aber gegenstandslos, wenn man die ideale Ausgangsposition nicht auch zu einem vorzeigbaren Ergebnis am Saisonende ummünzen kann. Also richtet sich der Blick dann doch wieder aufs Tagesgeschäft und damit aufs Duell mit den Starbulls. "Derbys sind für uns besonders wichtige Spiele, weil sie für die Fans so wichtig sind. Je lauter es ist, desto einfacher fällt es uns, das Momentum zu halten - und darum geht es im Eishockey", erklärt Cody Thornton und freut sich bereits auf die Atmosphäre in der wohl ausverkauften Arena, verbunden mit der Hoffnung, dem oberbayerischen Rivalen erneut ein Schnippchen zu schlagen. In den bisherigen drei Saisonspielen (zweimal in der Liga, einmal im Pokal) gingen jedenfalls die Cannibals als Sieger vom Eis.


    "Rosenheim ist und bleibt aber eine absolute Top-Mannschaft", weiß Ehrenberger nur zu gut, dass alle drei Erfolge das Ergebnis knallharter Arbeit waren - und nur dank des Rückhalts von Goalie Sebastian Vogl möglich waren. Nicht nur beim jüngsten Pokal-Krimi wuchs er über sich hinaus. Grund genug für die Verantwortlichen, über einen adäquaten Ersatz für Vogl in der heißen Phase der Saison nachzudenken, da Jungspund Thomas Hingel die Erfahrung auf hohem Niveau fehlt. Bis Ende des Monats sind Transfers möglich, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Unsicher ist auch, ob Nico Krämmer am Wochenende mitwirken kann. Der Stürmer plagt sich mit Leistenproblemen herum und unterzog sich gestern einer Kernspintomografie. -mm-


    Aus der Landshuter Zeitung vom 25.01.2012