Alles anzeigenDie "Bindung" erreicht man am Besten mit guten Leistungen auf dem Eis und einem guten Platz in der Tabelle. Zudem ist es hilfreich, wenn der Verein zumindest von außen betrachtet solide geführt wird und man den Eindruck bekommt, dass Potential für "mehr" vorhanden ist.
So war und ist das zumindest bei mir.
Als ich Ende der 80 ´ger anfing ins Stadion zu gehen musste das auch reichen, da gab´s noch keine mediale Dauerbeschallung über Facebook, Twitter (oder "X" wie´s ja jetzt heißt) und Co.
Da gab´s 3 mal pro Woche einen Artikel in der LZ und 1 mal die Woche was im Wochenblatt. Das hatte dann aber ein gewisses Maß an Substanz und Informationswert.
Heutztage wird aber anscheinend erwartet, dass man am Besten jeden Tag mit irgendwelchen News versorgt wird, auch wenn´s oft bloß nichtssagendes Geblubber ist. Aber so ist das offenbar im Zeitalter des Internets und der "sozialen Medien".
Und trotz der zugegebener Maßen ausbaufähigen Öffentlichkeitsarbeit und einer sportlich sehr durchwachsenen Saison hatten wir 3000 Leute im Schnitt und waren in der Hauptrunde auf Rang 4 bei den Zuschauern.
Genau. der Club gibt sich volksnah. Aber ist er das auch? Ich denke eher, ein Profiverein ist genau in demselben Umfang volksnah wie eine Bank oder eine Versicherung.
Das Video schaut für mich nicht so aus, als wenn das der Teambetreuer mit dem Smartphone aufgenommen hat. Das ist professionell, Donau TV wird´s schon gerichtet haben. Und sowas kostet halt auch Geld und muss sich irgendwie rechnen. Ob´s das bei uns tun würde? Keine Ahnung,
Tut mit leid aber hier muss ich Dir in Teilen widersprechen.
Du musst unterscheiden zwischen Ziel und Weg/Strategie. Ziele sind z.B. Bindung der Fans, Maximierung Gewinn, Reduzierung Ausgaben, sportlicher Erfolg.
Wege und Strategien dazu, gerade in Bezug auf die Bindung sind nunmal nicht ausschließliche gute Leistungen sondern mittlerweile auch die Präsentation des Unternehmens.
Ich weiß das gerade in Niederbayern die Uhren etwas langsamer ticken und "Neues" am Liebsten garnicht umgesetzt wird.
Aber es gibt nunmal eine neue Generation, bzw. eigentlich schon Zwei (wenn ich Dir jetzt unterstellen darf, dass Du vermutlich zwischen Mitte 30 - 40 bist) und an diese muss man sich anpassen wenn man langfristig erfolgreich sein will - auch in Landshut.
Die Ziele bleiben größtenteils immer gleich, aber die Wege dazu ändern sich und im Jahr 2023 ist die Gesellschaft einfach wahnsinnig schnelllebig und das bezieht sich insbesondere auf Informationsgewinnung und Unterhaltung. Auch wenn Du das vielleicht nicht hören willst oder für dich persönlich anders siehst, aber es geht hier nicht um Einzelmeinungen sondern den Mainstream & wenn man diesen Sprung verpasst fällt in den nächsten 10-20 Jahre eine Generation an Zuschauern weg.
Aber das ist so ein komplexes Thema, da schreiben Leute Doktorarbeiten drüber, wie soll man es dann hier in paar Sätzen adäquat erläutern - unmöglich.
Aber um es zusammenfassend darzulegen - JA, es wird genau so erwartet, wenn ich erfolgreich sein will muss ich die Erwartungen meiner Kunden erfüllen und wenn ich erfolgreich"er" sein will muss ich die Erwartungen übertreffen.
Und bitte sieh den 3000er Schnitt mal im Detail an, bzw. lass dich von diesem im Gesamten nicht zu einer falschen Interpretation hinreißen.
Ich habe vor einiger Zeit in einem anderen Thread schon einmal eine ausführliche Auflistung und Statistik zu unseren Zuschauerzahlen eingestellt.
Auch hier nochmal zusammenfassend. Nur ein 1/3 aller Spiele war überhaupt über 3000 Zuschauer. Der überwiegende Teil war unter 3000.
Und es gibt einen entscheidenden Unterschied, um hier mal den Begriff "erfolgreich oder nachhaltig" zu definieren, ob ich die ganze Saison hinweg über konstant 3000 Zuschauer ins Stadion bewegen kann (auch bei nicht so interessanten Gegnern) oder ob ich überwiegend bei 2000+X Zuschauer rumeiere und den Schnitt lediglich mit Topspielen, bzw. Sponsors of the Day nach oben treibe.
Hier wird doch der Unterschied zwischen Bindung Verein/Fans, oder Zuschauer im Allgemeinen am Deutlichsten sichtbar.
In den 90ern hat mir mein damaliger, relativ junger Chef (den ich immer noch sehr schätze und der zwischenzeitlich wegen Reichtum nicht mehr arbeiten muss) gesagt: "Erfolgreich bist Du wenn in schlechten Zeiten die Auftragsbücher voll sind und in guten Zeiten du Urlaub machen kannst."
Irgendwie hat mir dieser Satz sehr imponiert und man kann es auch bisschen auf die Thematik hier umwälzen. Wenn das Stadion bei schlechten Spieltagen (relativ) voll ist und bei Topspielen keine Werbung mehr nötig ist weil es sowieso aus allen Nähten platzt, dann hat der EVL gute Arbeit geleistet & dazu zählt mitunter die Bindung zu den Fans, bzw. die Generierung/Rekrutierung neuer Fans, wo sich jetzt der Kreislauf schließt und wir wieder bei der notwendigen Strategie im Jahr 2023 sind.
Und es ist absolut zweitrangig ob man volksnah "ist" oder sich nur so "gibt", zumal die Definition 9 von 10 Personen anders auslegen.
Entscheidend ist das subjektive Empfinden des Gegenübers und wenn dieses positiv, bzw. befriedigt ist, dann hat man es richtig gemacht und augenscheinlich funktioniert das gerade im Social Media Bereich bei so ziemlich jeden Verein besser als beim EV Landshut. Hier ist man sich immer noch nicht bewusst, welchen Einfluss und Macht man über dieses Medium bewirken kann.