Die Doppelrunde ging am letzten Wochenende zu Ende, doch schon steht die Zwischenrunde bevor. Es gab schon Verschwörungstheorien nach dem altbekannten Motto „cui bono“ (Wem zum Vorteil), da es schon die fast von Rainer Beck vor zirka einem Jahr vorgeschlagene Derby-Liga für die Landshut wird, da alle bayrischen Mitkonkurrenten mit in einer Gruppe sind. Doch bevor es zu einem von sechs Derbys kommt geht es gegen die „Heilbronner Falken“. Viel wurde schon geschrieben wie und warum es dazu kam, dass die Playoffs in fast unerreichbar weiter Ferne sind. Satte 14 Punkte Rückstand sind es schon bei noch 30 zu vergebenden. Somit kann davon ausgegangen werden, dass das Match wohl eine der letzten Chancen ist um doch noch in Schlagdistanz zu kommen. Schwierig wird es bestimmt, denn kein Spiel in der Doppelrunde konnte gegen die Niederbayern gewonnen werden. Nur am ersten Spieltag wurde es eng mit 3:4 in der „Kolbenschmidt Arena“. Eine Torbilanz von 23:13 ist doch schon sehr aussagekräftig. Nach der doch sehr heftigen Pleite gegen Bad Nauheim am Sonntag hat der Trainer angekündigt, dass es so etwas unter seiner Regie nicht mehr geben solle und auch ganz klar angesprochen, dass es wohl an der Einstellung und Überheblichkeit der Mannschaft lag, die dachte, dass ein dezimierter Kader bestehend aus nur 14 Spielern wohl leicht über die Kondition geschlagen werden könne. Mit 175 Treffern ist die zweitbeste Offensive unterhalb der Burg Trausnitz beheimatet, die Hausherren wollen sich aber sicher den Spitzenwert zurückerobern, den sie über sehr weite Teile der Saison inne hatten und am vorletzten Spieltag abgeben mussten. Die Differenz beträgt genau zwei Buden um mit dem Bestplatzierten gleichzuziehen. Die Baden-Württemberger hingegen stellen die schlechteste Sturmabteilung der Liga und ließen ihre Anhänger glatt 61 Mal weniger jubeln. Im Gegenzug klingelte es 18 Mal öfter im eigenen Kasten als bei den Isar-Städtern, was bedeutet dass man auf 156 Gegentreffer zulassen musste.
Der Altersunterschied zwischen beiden Mannschaften beträgt nur 0,13 Jahre, wobei die Gäste mit 24,17 Jahren das leicht jüngere Team sind. Die Hausherren sind im Durchschnitt 0,94 Zentimeter größer und fast ein Pfund schwerer.
Die ehemaligen Menschenfresser können momentan den dritten Platz in der Überzahlwertung belegen. 22,12% aller entstandenen Möglichkeiten konnten in Tore umgemünzt werden. Werden Strafen gegen das Team ausgesprochen, können 81,09% dieser Situationen schadlos überstanden werden. Der Aufsteiger von 2007 kann durchschnittlich 20,83% seiner Überzahlmöglichkeiten nutzen. In Unterzahl kann eine weit unterdurchschnittliche Quote von nur 74,10% aufgewiesen werden.
Im Tor hat Sinisa Martinovic die Spielzeit begonnen und kommt bei 28 Einsätzen auf einen Gegentorschnitt von 2,98. Knapp drei Tore sind nicht zu akzeptieren wenn man den Anspruch hat noch die Playoffs zu erreichen und so wurde Branislav Konrád nachverpflichtet. Er wurde auch schon in Rosenheim als Erstatz für den verletzten Starter gehandelt, aber er entschied sich für ein festes Engagement in Tschechen, konnte sich aber nicht durchsetzen. Er ist ein Butterfly-Torhüter mit guten Reflexen. Noch hat konnte er keine Verbesserung auf dieser Position bringen, da er einen noch schlechteren Schnitt mit 3,28 besitzt. Der 20jährige Philipp Lehr –eine Leihgabe der „Adler Mannheim“- konnte die Erwartungen nicht erfüllen und musste bei seinen vier Einsätzen durchschnittlich 5,81 Mal hinter sich fassen. Beim EV Landshut wird das Tor von Brian Stewart gehütet, er ist die unangefochtene Nummer eins und entwickelte sich zum Publikumsliebling aufgrund seiner Leistung und seiner Emotionen. Er musste durchschnittlich 2,80 Einschläge hinnehmen. In letzter Zeit wurde er immer wieder sträflich von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und hat seinem Unmut auf dem Eis auch schon Luft gemacht, denn er verließ als deutliches Zeichen vorzeitig das Eis. Für ihn kam Marco Eisenhut zum Einsatz. Er konnte sein Talent schon unter Beweis stellen, braucht aber noch Zeit um sich zu entwickeln. Fünf Spiele durfte er von Anfang an in Folge bestreiten und hatte jede Menge Arbeit, da zum Teil nur neun Stürmer und vier Verteidiger ihm helfen konnten.
Punktbester Verteidiger des vorletzten Meisters ist der wiedergenesene Stephan Daschner der auf 33 Spiele kommt und dabei elf Tore und 27 Vorbereitungen sich gutschreiben darf. Unter allen Verteidigern belegt er damit den zweiten Rang und kommt auf mehr als einen Punkt pro Partie. Dahinter befindet sich gleich Josh Godfrey mit 31 Punkten. Er liegt damit auf Rang fünf. In der besten Form seit Langem befindet sich Andy Geipel,
der sich schon über zehn Tore und 17 Vorlagen freuen durfte. Jetzt schon hat er mehr Punkte als in den vergangenen drei Spielzeiten gesammelt. Für die „Falken“ ist Torsten Fendt der beste Mann und kommt auf magere 13 Punkte. Dahinter befindet sich Patrick Baum, der ein Dutzend Zähler auf sich vereint. Janis Andersons ist der Dritte im Bunde und hat einen Treffer selbst erzielt sowie acht weitere vorbereitet.
Punktbester Spieler des EVL ist Riley Armstrong der über weite Zeiten der Topscorer der Liga war. Momentan ist er „nur“ noch viertbester Mann der gesamten Liga und konnte bis zum letzten Spieltag 62 Zähler für sich verbuchen. Für seine Farben ist der „alte Mann“ und Kapitän Robert Hock bester Punktesammler. Für die Rot/Weißen liegt Cody Thornton mit 21 eigenen Treffern und 23 Vorlagen auf dem zweiten Platz. Noch auf das imaginäre Stockerl für die Offensivkräfte hat es Lukas Vantuch mit 14 Buden die er selbst gemacht und den Puck für seine Kameraden 29 Mal aufgelegt hat geschafft. P.J. Fenton liegt für seine Mannschaft auf Platz zwei, er hat gegnerische Torhüter 13 Mal über wunden und half 31 Mal dabei. Ex-Kannibale Frantisek „Frank the Tank“ Mrazek ist Toptorschütze und hat schon 24 Mal eingenetzt, zusätzlich kommt er noch auf 13 Vorbereitungen.
Brady Leisenring dürfte ebenso hoch motiviert sein wie Sinisa Martinovic. Auch sie haben eine Landshuter Vergangenheit, ebenso verhält es sich bei Andrej Bires, der auch die Meisterschaft vor zwei Jahren feiern durfte.
Der Trainer wird wohl vor dem nächsten Spiel sich an die Worte von Jogi Löw erinnern und von seinen Mannen „Högschte Disziplin“ einfordern, denn wie schon geschrieben haperte es hier aus seiner Sicht doch schon arg. Somit dürfen sich die Gegner wohl auch auf ein sehr körperbetontes Spiel einstellen. Die Herausforderer werden wohl auch etwas vorsichtig in die Partie gehen um nicht schnell einem Rückstand hinterher zu laufen. Je länger das Match ausgeglichen verläuft umso mehr Druck wird auf sie aufgebaut, da sie sehr auf die volle Punktzahl angewiesen sind. Bei der Unterzahlschwäche müssen sie wohl auch sehr aufpassen nicht zu viele Strafen zu kassieren. Hierin kann ein Vorteil für die Hausherren liegen.
Riley Armstrong musste die letzte Partie vorzeitig beenden, er hat sich wohl einen Hexenschuss zugezogen. Martin Davidek wird sicher noch ausfallen mit seinem Kieferbruch ist aber wieder auf dem Eis. Max Brandl hat eine Innenbandverletzung und wird nicht auflaufen können. Fabio Wagner und Marc Schmidpeter sind bei der U19-Nationalmannschaft. Die Stürmer Stefan Loibl, Jokob Mayenschen und Maximilian Daubner sowie Verteidiger John Rogl sind bei der U18. Dafür wird David Elsner im Rahmen der Förderlizenzregelung für die Landshuter auflaufen.
