Eisstadion: Grüne wollen abwarten
Umfang der Sanierung soll von der sportlichen Zukunft der EVL-Profis abhängen
Bau- und Sportsenat hatten am Freitag in einer gemeinsamen Sitzung "grünes Licht" für eine umfassende Sanierung des maroden Eisstadions am Gutenbergweg gegeben (die LZ berichtete). Im Vorfeld der Plenarsitzung am Freitag, in der das Thema ebenfalls behandelt wird, stellen die Grünen nun aber zumindest den Umfang der mindestens 18 Millionen Euro teuren Modernisierung in Frage. Sie fordern, die Entscheidung über die Zukunft des Landshuter Profi-Eishockeys abzuwarten.
"Wir alle wollen, dass der Traditionsverein EVL in der DEL 2 bleiben oder der Spielbetrieb zumindest in der Oberliga gesichert werden kann. Das steht außer Frage", so Grünen-Stadtrat Stefan Gruber in einer Pressemitteilung. "Wir müssen aber auch eine Betrachtung der schlechtesten Entwicklung für den EVL zulassen und können uns dieser Realität nicht verschließen." Nachdem noch keine Entscheidung der zuständigen Eishockey-Gremien vorliege, fehle bisher jegliche Planungssicherheit für eine Entscheidung über die Sanierung des Eisstadions.
Die Stadtratsfraktion der Grünen ist demnach unverändert der Meinung, dass im Fall eines Neustarts des Spielbetriebes in der Bezirksliga der Sanierungsaufwand der Eishalle nochmals überdacht werden müsse. Dieser sportliche Totalschaden für das Landshuter Profi-Eishockey würde dann eintreten, wenn das Schiedsgericht den Lizenzentzug für die DEL 2 bestätigt und auch ein Start in der Oberliga nicht möglich sein sollte. Selbst in diesem Fall aber "wollen wir auch weiterhin die Nachwuchsarbeit des EVL unterstützen und den vielen Eishockeymannschaften aus dem Umkreis von Landshut den Eishockeysport ermöglichen", betont Gruber. Doch die Sanierung der Eishalle in der am Freitag beschlossenen Größenordnung von mindestens 18 Millionen Euro sei aus Sicht der Grünen nur zu rechtfertigen, wenn der Spielbetrieb mindestens in der Oberliga gesichert ist. Sollte in einer niedrigeren Spielklasse begonnen werden müssen, sprechen sich die Grünen für eine erneute gutachterliche Betrachtung mit verschiedenen Sanierungsstufen aus.
JL/BfL will Auskunft über Finanzbeziehung zur LES
Die Fraktion JL/BfL will den Sanierungsumfang zwar nicht unbedingt an die künftige Spielklasse der ersten EVL-Eishockeymannschaft knüpfen. Dafür hätten die Stadträte Thomas Haslinger, Karina Habereder und Bernd Friedrich gerne Klarheit über die Finanzbeziehungen zwischen der für die Profis zuständigen Landshuter Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft (LES) und der Stadt. Sie fordern daher in einem Antrag, dass vor der Entscheidung über die Modernisierung die Verwaltung insbesondere" über "alle Stundungen, Nachlässe und jeden Verzicht auf Zahlungen, auch aus steuerlichen Pflichten, durch die Stadt im Bezug auf die LES seit der Übernahme der GmbH durch Rainer Beck" Auskunft gibt. Zudem will die Fraktion wissen, wie hoch die gestundeten oder nicht entrichteten Forderungen durch die LES gegenüber der Stadt sind, die aus dem Mietverhältnis für die Eishalle entstanden sind. Darüber hinaus geht es um die Frage, ob und - wenn ja - in welchem Umfang die Stadt Leistungen gegenüber der LES erbracht hat, die für den Spielbetrieb in der DEL 2 notwendig waren. Und abschließend möchten Haslinger, Habereder und Friedrich noch geklärt haben, wie hoch die
aktuellen Verbindlichkeiten der LES gegenüber Stadt und Stadtwerken sind. -red/jv-
Aus der Landshuter Zeitung vom 22.07.2015