Wiederauflage frühestens im Feriensenat
Das Thema Eishallenzukunft wird wohl nicht vor dem 21. August weiterverhandelt
Manchmal ist es nur ein einziger Tag, der den Unterschied ausmacht. Rund 24 Stunden, nachdem das Stadtratsplenum am Freitag beschlossen hatte, die Debatte um die Zukunft der Eishalle zu vertagen, wurde die Nachricht verkündet, dass der EVL nun doch den Zuschlag für die Oberliga erhält. Von eben dieser Liga-Frage hatten es vornehmlich die Grünen abhängig gemacht, in welchem Ausmaß sie sich eine Sanierung der Halle vorstellen können.
Die zweite Lesung, die sie deshalb beantragten, wird nun frühestens im Feriensenat über die Bühne gehen - ein Gremium, das nicht bekannt dafür ist, von Eishockey-Experten dominiert zu werden.
Gegen eine zweite Lesung hatte die Verwaltungsspitze vergeblich angeredet. Stadtdirektor Andreas Bohmeyer etwa sprach davon, dass es allein darum gehe, das Gebäude zu ertüchtigen. Auch die Schützenhilfe von Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner (LM) half nichts, als sie es naiv nannte, die Sanierungsfrage mit dem Thema Oberliga zu verknüpfen. Stefan Gruber (Grüne) war wie die übrigen seiner Fraktion nicht davon abzubringen, eine direkte Verbindung herzustellen.
Während Oberbürgermeister Hans Rampf (CSU) den Sicherheitsaspekt in den Mittelpunkt stellte, sagte Hedwig Borgmann (Grüne) entwaffnend dies: "Ich kenne mich nicht aus." Zur Erheiterung des Publikums brachte sie die Möglichkeit ins Spiel, künftige Eishockeypartien doch ohne Dach auf dem Stadion austragen zu lassen.
Die große Mehrheit von 35 Stadträten wollte die Angelegenheit am Freitag zwar nicht vertagen. Doch neun Stadträte genügten, um eine zweite Lesung zu bekommen. In den sozialen Netzwerken weht den Grünen nun ein kräftiger Wind entgegen. -rüd-
An den Rand geschrieben
Wer in der Gastronomie arbeitet, kennt sie, die speziellen Gäste, die mindestens einen Extrawunsch parat haben. Konversationen wie folgende gibt es häufig:
Bedienung: Was hätten Sie denn gerne?
Gast: Ich hätte gerne einen Schweinebraten.
Bedienung: Geht in Ordnung.
Gast: Moment! Bitte ohne Knödel, stattdessen hätte ich lieber Kartoffeln dazu.
Bedienung: Das können wir sicher einrichten.
Gast: Und den Salat hätte ich gerne nur mit Gurken, Kopfsalat vertrage ich nicht.
Bedienung: Aber sicher, das ist auch kein Problem.
Gast: Ach ja, statt Schweinefleisch bitte einen Tofubrätling, ich bin schließlich Vegetarier.
Kein Mensch braucht Eis!
Hedwig Borgmann kann da locker mithalten. Sozusagen als Gast - in Sachen Eishockey. Die Grünen-Stadträtin räumte zwar in der jüngsten Plenarsitzung ein, nichts von Eishockey zu verstehen. Tut sie aber doch. Sie brachte die geniale Idee eines Eishockeystadions ohne Dach ins Spiel. Chapeau, Frau Borgmann ! Aber natürlich kann das mit dem Dach nur der Anfang sein. Denn jeder weiß, dass kein Mensch einen VIP-Raum benötigt, also: Weg damit! Und Sitzplätze werden sowieso überbewertet: Auch weg! Eine Bande braucht es - auch nicht, denn sie steht einem innigen Kontakt zwischen Spielern und Fans eh nur im Weg.
Bleibt noch das Eis. Wozu um alles in der Welt Eis? Bloß weil es Eishockey heißt, ist das noch lange kein Grund für Eis mitten im Stadion. Raus mit dem Eis muss logischerweise die Parole lauten. Ja Frau Borgmann, darauf wären Sie bei gründlichem Nachdenken sicher auch noch gekommen. Wahrscheinlich wird die Sportstätte am Gutenbergweg eines Tages in Hedwig-Borgmann-Stadion umbenannt.
Wir gratulieren schon jetzt zu diesem Coup.
Siegfried Rüdenauer
Aus der Landshuter Zeitung vom 27.07.2015