PO Viertelfinale: Kassel vs. Landshut

Endlich geht’s los!! Es ist Playoff-Time, 52 Spiele wurde auf dieses Ziel hingearbeitet und der EVL hat es dann doch (noch) geschafft sich direkt für die Meisterschaftsendrunde zu qualifizieren. Als Gegner haben sich die „Kassel Huskies“ herausgestellt. Die Ergebnisse lesen sich alles andere als gut für den EVL. Nur einer von zwölf Punkten konnte ergattert werden. Die Torbilanz lautet 8:15.

Der Aufsteiger hat eine starke erste Spielzeit hingelegt und diese auf dem dritten Platz beendet. Dieser Erfolg wurde auch von der Liga mit diversen Auszeichnungen belohnt. So wurde Mika Järvinen zum „Torhüter des Jahres“ gewählt. Er kann als echte Tranfsercoup und Bereicherung der ganzen Spielklasse gesehen werden. Zusätzlich steht mit Mike Collins der Topscorer aller Zweitligisten in Diensten der Nordhessen. Nicht verwunderlich also, dass Joe Gibbs zum „Manager des Jahres“ gekürt wurde. Gespannt darf man sein, wie Rico Rossi seine Mannen einstellt und führt. Er steht für ein eher robustes Eishockey. Ihm wird nachgesagt –auch möglicherweise aufgrund dieser Spielweise- dass er kein Playoff-Coach ist. Rob Leask unterstützt ihn mit seinem großen Erfahrungsschatz.

Die Niederbayern haben eine sehr durchwachsene Saison hinter sich. Auf dem Chefanweiserposten hat es diverse Veränderungen gegeben. So ging man mit Andi Brockmann in die Spielzeit. Für ihn übernahm sein Co Ewald Steiger, bevor nach diversen Querelen Toni Krinner das Ruder übernahm. Er ist ein Verfechter der Sportweisheit „Offense wins games. Defense wins championships“. In den letzten zwölf Spielen konnte er den Gegentorschnitt auf 2,33 drücken. Unabhängig davon wo der EVL am Ende landet konnten schon wegweisende Weiterverpflichtungen vermeldet werden. Die Topscorer P.J. Fenton sowie Patrick Jarrett haben für ein bzw. zwei weitere Jahre unterschrieben. Peter Abstreiter (ein gebürtiger Landshuter) der die Paradereihe vervollständigt geht auch weiterhin hier auf Torejagd. Captain Cody Thornton darf weiterhin an der Isar angefeuert werden. Auch der offensivstärste Defender und waschechte Landshuter Andreas Geipel hat verlängert. Kyle Doyle gefällt es hier ebenfalls sehr und hat sein Arbeitspapier für die kommende Spielzeit.

Beim Alter gibt es einen nur marginalen Unterschied der nicht wirklich erwähnenswert ist. Die Drittplatzierten sind um 0,43 Zentmeter größer. Auch beim Körpergewicht gibt es einen Unterschieder der nur im Grammbereich liegt.

Die ehemaligen Menschenfresser kommen momentan auf eine Überzahlquote von 20,89%. Mit einem Mann weniger können statistisch 81,67% aller Situationen überstanden. Addiert ist somit kommt es zu einem Effektivitätsauswertung von 102,56 heraus. Die Schlittenhunde können 21,43% aller Powerplays nutzen. In Unterzahl steht ein Wert von 79,02% zu Buche. Das ergibt zusammen 100,45. In Unterzahl schlugen die Isarstädter neunmal zu. Beim Aufsteiger durfte mit einem Mann weniger zweimal über ein Tor gejubelt werden.

Mika Järvinen und seine Auszeichnung wurde schon angesprochen. Ein Ex-KHL- und finnischer Liiga-Torhüter, hat sicher höhere Ansprüche als im deutschen Eishockeyunterhaus zu spielen, aber er scheint sich sehr wohl zu fühlen. Ihm werden tolle Reflexe und Beweglichkeit nachgesagt. Seine Fanghand soll exzellent sein. Wegen seiner Größe hat er eine Schwäche bei hohen Schüssen. Ein Gegentorschnitt von 2,54 ist auch nicht der schlechteste.

Mit Jeff Frazee konnte ein weiterer Klasse-Torhüter verpflichtet werden, der sich Backup von DER lebenden Goalielegende Martin Brodeur nennen darf. Wie zu erfahren ist, ist er akrobatisch und athletisch, hat eine exzellente Schnelligkeit und Konzentration. Auch gelang es ihm weit vor (Nr.38/2005) einem gewissen Jonathan Quick (72) von einem Team ausgewählt zu werden. In der DEL2 musste er durchschnittlich 2,57mal hinter sich fassen.

Eigentlich war Simon Nielsen als Nummer eins eingeplant. Der 27jährige Däne wurde als Nationaltorhüter vorgestellt, doch konnte die Erwartungen nicht annähernd erfüllen. 5,51 Gegentreffer pro Spiel sind sehr deutlich. Interessanterweise hat er im Vorjahr mehr Spiele für sein Land gemacht als für seine Arbeitgeber. Doch im Nachhinein ist man immer schlauer. Sein Bruder Frans ist da schon viel erfolgreicher und verdient sein Geld in der NHL.

Als Ersatzmann ist Kai Kristian eingeplant worden. Der gebürtige Augsburger hatte mit seinen Leistungen vor allem in den Playoffs großen Anteil am Aufstieg. Er wurde mit einer Förderlizenz für die „Kölner Haie“ ausgestattet. Nun soll er in der Oberliga noch mehr Einsatzminuten sammeln, dafür ist er nun auch für Deggendorf lizensiert.

Tyler Weiman musste sehr lang wegen einer gebrochenen Hand aussetzen. Von Spiel zu Spiel konnte er sich immer mehr steigern. Seinen mittelmäßigen Gegentorschnitt von 2,75 will er bestimmt noch verbessern. Vertreten wurde er von Pasi Häkkinen, der statistisch 3,29mal pro Spiel hinter sich greifen musste. Er versucht nun mit Kaufbeuren nun die Liga zu halten. Vielen Dank nochmal für den tollen Einsatz und viel Glück weiterhin!!

Als eigentlicher Backup wurde Maximilian Englbrecht, verpflichtet. Er konnte seine Chancen in der Vorbereitung aber nicht nachhaltig nutzen und kommt auf knapp eine Minute Einsatzzeit, da bei Weiman die Maske repariert werden musste.

Mit einer Förderlizenz aus Ingolstadt ist Eigengewächs Marco Eisenhut ausgestattet. Im letzten Jahr wurde er neunmal aufgestellt und kam dabei auf einen Gegentorschnitt von 3,92. Er hat sich beträchtlich in seiner Leistung gesteigert und musste 2,97mal hinter sich greifen.

Gefährlichster Verteidiger der Hessen im gegnerischen Drittel ist Matt Tomassoni. Er wechselte als frischgebackener Meister der benachbarten Alpenrepublik in die kreisfreie Stadt. Elfmal hat er das Netz selbst zappeln lassen und half 31mal dabei. Der „alte Mann und sein Puck“ Sven Valenti kann es mit 39 Lenzen nicht lassen und beweist dabei, dass Alter nicht vor Leistung schützt. Sechs eigene Buden konnte er verbuchen, dazu kommen noch 19 Vorlagen. An seinen ersten Auftritt in Kassel können sich wohl nur noch die Dorfältesten erinnern und sollte er noch ein bisschen weitermachen kann er noch mit seinem Sohn in einem Team auflaufen. Alexander Heinrich ist auf Platz drei mit seinen 24 Zählern zu finden.

Urgestein Andreas Geipel fühlt sich sichtlich wohl mit seiner Rolle als Offensivverteidiger und half seinen Kollegen schon bei 35 Toren und erzielte sieben selbst. Damit hat er seine Karrierebestleistung eingestellt. Andreas Gawlik punktet als Verteidiger äußerst regelmäßig. Er kommt auf 13 selbst erzielte Treffer und assistierte bei 22 weiteren. In Liga zwei konnte er sich noch nie so oft auf den diversen Punktezetteln verewigen. Auf Rang drei befindet sich Heimkehrer Peter Baumgartner mit 17 Zählern.

Die „Abteilung Attacke“ für seine Farben wird von Mike Collins angeführt. Ihm sind 27 eigene Einschüsse gelungen und half bei 54 weiteren mit. Damit belegt er den ersten Rang unter allen gemeldeten Spielern. Adriano Cariola fühlt sich bei seinem Heimatverein sichtbar wohl und zeigt das auch mit 23 Treffern und 37 Vorlagen. Der NHL-, AHL- und DEL-erfahrene John Zeiler folgt ihnen mit 35 Zählern, ebenso wie Daniel Schmölz der von den „Kölner Haien“ per Förderlizenz aufläuft. Für Dominik Patocka ist der EVL kein unbekannter Verein. Er lief für das DNL-Team auf und war auf dem Sprung zu den Senioren. Leider warf ihn eine schwerwiegende Verletzung zurück und er schlug einen anderen Weg ein. Daniel Kunce verbrachte die Vorbereitung bei den Niederbayern, passte aber hier nicht zur gewünschten Spielweise und darf sich nun in Kassel beweisen.

P.J. Fenton und Patrick Jarrett lieferten sich ein verdammt enges Rennen um den Goldhelm sie kommen auf 64 bzw. 63 Zähler. Dahinter ist mit Abstand Peter Abstreiter mit seinen 42 Punkten zu finden. Ihn verbindet eine Freundschaft zu Cariola-Famile aus seiner DEL-Zeit bei den Schlittenhunden. Kyle Doyle (wohl auch unter „Karl Dall“ bei euch bekannt) trifft auf seinen Ex-Verein und wird wohl mit besonderer Motivation in die Serie gehen.

Im Lazarett befindet sich schon seit sehr langer Zeit Florian Müller er wird auch diese Spielzeit nicht mehr auflaufen.

Mit Stephan Kronthaler ist ein Förderlizenzfeldspieler für die Playoffs qualifiziert. Auch Marco Eisenhut wäre einsatzberechtig.

Beide Mannschaften verfügen über jeweils einen fünften Ausländer. Bei den Landshutern handelt es sich dabei um den NHL-erfahrenen Brad Staubitz. Er ist ein fördert die Stabilität der Verteidigung, bringt das körperliche Element mit ins Spiel und scheut sich nicht davor einen Schuss mit dem Körper zu blocken. Einzig der fehlende deutsche Pass hindert ihn an regelmäßigen Einsätzen. Jeff Frazee wird wohl der überzählige Kontingentspieler der Huskies sein. Er ist wohl der stärkste Backup der Liga. Der Aufsteiger hat knapp 100 Strafminuten mehr gesammelt. Zwei Spieler liegen schon im dreistelligen Strafenbereich, einer bei 99 Minuten. Hier könnte ein kleiner Vorteil liegen für die Niederbayern. Bei den sog. „Special-Teams“ besteht nur ein geringer Unterschied. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Spiel bei 5vs.5 entschieden wird. Die Schlittenhunde haben eine Auswahl an sehr starken und erfahrenen Schlussmännern, welche schon hochklassig gespielt haben. Bei freier Sicht wird es also sehr schwierig diese zu überwinden. Somit muss ihnen unbedingt die Sicht genommen werden, damit es möglicherweise zu Abprallern kommt oder der Schuss überhaupt nicht gesehen wird.