LES-Manager und Erfolgscoach verhandeln intensiv über eine Vertragsverlängerung
Positive Signale: Alles spricht für eine Kannibalen-Zukunft mit Jiri Ehrenberger
Der Eishockey-Lehrer soll auch Sportleiter bleiben - Im Januar gibt's Rosenheim im Doppelpack
Am Tag nach dem mühsamen 4:3-Penaltysieg über Schlusslicht Bietigheim war die Erleichterung bei den Verantwortlichen des Eishockey-Zweitligisten Landshut Cannibals noch deutlich spürbar. Manager Bernd Truntschka lobte die tapferen Schwaben über den grünen Klee: "Die Steelers haben sehr gut gekämpft, und Torhüter Dustin Strahlmeier hat gegen uns wohl seine beste Saisonleistung abgerufen." Positiver Nebeneffekt: Nachdem sich der Klassenprimus am Sonntag derart schwer getan hat, 'werden die Niederbayern den Tabellenvorletzten Dresdner Eislöwen am kommenden Freitag (19.30 Uhr, Stadion am Gutenbergweg) sicher nicht unterschätzen.
"In dieser 2. Liga kann jeder jeden schlagen", machte Stürmer Nico Krämmer bei der obligatorischen Pressekonferenz am Montag klar. Angesichts des dicht gedrängten Terminkalenders in den nächsten Wochen kann es nur von Vorteil sein, dass bei den Cannibals praktisch wieder alle Mann an Bord sind. Kapitän Kamil Toupal steht nach seiner Schulterverletzung kurz vor der Rückkehr ins Team, während Billy Trew bereits gegen Bietigheim sein Comeback gegeben hat. Trainer Jiri Ehrenberger hatte für seinen Routinier, der gerade seinen 38. Geburtstag feiern durfte, auch gleich ein Sonderlob parat: "Billy ist ein Profi durch und durch Während seiner Verletzungspause hat er im Kraftraum geschuftet und ist zum ersten Training topfit aufs Eis zurückgekehrt. Er hat der Mannschaft sofort wieder helfen können - Hut ab vor seiner Leistung!"
Angesichts von fünf Punkten Vorsprung auf "Kronprinz" Heilbronn ist die Stimmung im Landshuter Lager ohnehin bestens. Anlass genug, sich über die weitere Zukunft Gedanken zu machen. Denn die Erfolge sind sicherlich unmittelbar mit dem Namen Jiri Ehrenborger verbunden. Dass der gebürtige Tscheche, der bei den Dreihelmenstädtern in Personalunion als Trainer und Sportleiter fungiert, bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten weckt, ist kein Geheimnis. Allerdings, so der Eindruck nach der Pressekonferenz, können sich potenzielle Interessenten die Kosten für einen Telefonanruf sparen: "Bernd Truntschka und ich führen derzeit Gespräche über eine Vertragsverlängerung. Landshut ist vom ganzen Umfeld her eine sehr gute Adresse im deutschen Eishockey. Hier macht die Arbeit Spaß. Alles andere ist sekundär", sagte Ehrenberger. "Die Tendenz geht eindeutig dahin, dass Jiri bei uns bleibt und auch weiterhin beide Funktionen ausfüllen wird. Wenn wir beide uns einig sind, werde ich dies unserem künftigen Gesellschafter Rainer Beck vortragen - und er wird dann sein Okay geben", ergänzte Bernd Truntschka.
Die Erfolge der Kannibalen haben - im Einklang mit einer attraktiven Spielweise - in den vergangenen Wochen dafür gesorgt, dass Eishockey in Landshut wieder "in" ist. Selbst gegen "Hinterbänkler" Bietigheim pilgerten am Sonntag über 3200 Fans ins Stadion am Gutenbergweg. Spätestens am 27. Januar erwartet Truntschka im Punktspiel gegen Rosenheim wieder ein "volles Haus", was aufgrund der verschärften Bedingungen jedoch bedeutet: bei gut 5 000 Besuchern ist Schluss. "Damit wir, so wie früher, wieder auf 7 000 Zuschauer gehen könnten, wären umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig. Diese Investitionen würden sich auf rund 250000 Euro belaufen und müssten von der Stadt übernommen werden. Aber in Zeiten knapper Gelder ist das natürlich schwierig - und dafür habe ich auch vollstes Verständnis", macht sich Truntschka momentan wenig Hoffnung. Beim Ticket-Kauf ist also Eile geboten - sogar trotz Top-Zuschlag. "Das Stadion wird dennoch voll sein. Das ist alles eine Sache von Angebot und Nachfrage. Diesmal stehen halt wir mal auf der besseren Seite", sagt Truntschka. Bereits in der nächsten Woche gibt's Rosenheim übrigens zum Normaltarif: Am Dienstag (17. Januar) kreuzen die "Bullen" zum Viertelfinale im DEB-Pokal am Gutenbergweg auf. -bb-
Aus der Landshuter Zeitung vom 10.01.2012
