Das ewig junge Derby zwischen Nieder- und Oberbayern geht in die nächste Runde. Das kommende Spiel kann auch als „Spitzenderby“ bezeichnet werden. Es trifft der Spitzenreiter auf den direkten Verfolger. Nur ein kleines Pünktchen unterscheidet die beiden Teams momentan und die damit verbundene Tabellenposition. Das erste Aufeinandertreffen konnten die Mannen um Coach Jiri Ehrenberger mit 4:2 für sich entscheiden. Dass dies mehr als nur ein Spiel ist konnte damals schon allein an den Strafzeiten gesehen werden. Die Landshuter hatten zehn Überzahlsituationen, die Rosenheimer kamen auf neun. Drei Tore konnten mit einem Mann mehr und eines bei angezeigter Strafe erzielt werden. Insgesamt 92 Strafminuten sprechen auch für ein körperliches Spiel. Unserem Back-up Marco Eisenhut dürfte dieser Abend in besonderer Erinnerung bleiben, denn er durfte seine ersten Profiminuten absolvieren, nachdem unserem Stammtorhüter eine Kufe gebrochen war und er neu ausgerüstet werden musste.
Beim Alter unterscheiden sich beide Mannschaften nicht, dafür aber bei der Körpergröße, denn hier sind die Isar-Städter fast einen Zoll größer. Beim Gewicht haben die Mannen aus der Hauptstadt des Regierungsbezirkes Niederbayern auch leichte Vorteile. Den schwersten und größten Brocken führt der EVL mit Elia Ostwald ins Feld. Er kommt auf zwei Meter und 110kg.
Offensiv hat der Spitzenreiter acht Tore mehr erzielen können mit 54 Treffern in 13 Spielen. Dies bedeutet, dass im Schnitt etwas mehr als vier Treffer pro Partie bestaunt werden konnten. Die Oberbayern kommen also auf 46 Tore was einem Schnitt von 3,54 entspricht. Beide Abwehrverbünde gehören zu den besten der Liga mit jeweils nur 33 Gegentoren.
In Überzahl gehören die „Hornochsen“ zur „Crème de la Crème“ der Liga. Hier liegen sie auf Platz zwei mit einer Erfolgsquote von 22,67%. Die Landshuter haben noch leichten Aufholbedarf, sie liegen auf Platz fünf in dieser Wertung mit 20,31%. Trotzdem muss das Team vorsichtig agieren, da die Männer von der Mangfall schon drei Unterzahltore bejubeln durften. Dies bedeutet den momentanen Spitzenwert. Mit 82,09% kommen die Ex-Menschenfresser nur auf einen mittelmäßigen Wert. Unser Gastgeber darf hier von der Spitze grüßen und kommt auf 86,57%. Die Werte sind leicht zu vergleichen, da beide Teams auf exakt die gleiche Anzahl von Unterzahlspielen kommen. Dabei mussten die Landshuter drei Treffer mehr akzeptieren.
Spannend dürfte werden, wer für die Starbulls im Kasten stehen wird. Hier gibt es im Moment ein Überangebot. Die eigentliche Nummer eins Pasi Häkkinen ist wieder fit, hat aber erst ein Spiel absolviert. Es könnte also gesagt werden, dass ihm Spielpraxis fehlt. Der „Ersatz“ Frédéric Cloutier wäre wohl auch (noch) bereit um seine Klasse zu zeigen. Mit 2,40 Gegentoren gehört er zum Spitzentrio der Liga. Sicher im Kasten stehen wird beim Herausforderer Brian Stewart. Er kommt auf einen Schnitt von 2,44 und konnte ein „zu Null“-Spiel feiern.
In der Abwehr treffen die beiden punktbesten Verteidiger der Liga aufeinander. Es handelt sich dabei für die Oberbayern um den 25jährigen Schweden Robin Weihager der auf 14 Punkte kommt. Einen Zähler weniger hat Stephan Daschner auf seinem Konto. Er ist zugleich bester deutscher Defender. Dahinter folgen für die Bullen Michael „Micky“ Rohner mit acht und Dominic Auger mit sieben Punkten. Beide können schon zum Inventar gezählt werden. Für den EVL sind auf Platz zwei und drei Josh Godfrey (acht Punkte) mit seinem Schlagschuss für den er einen Waffenschein braucht (offiziell gemessen mit 102,7 Meilein) und der gebürtige Landshuter und waschechte Niederbayer Andy Geipel (sechs Zähler) zu finden.
Die „Ochsen“ haben insgesamt acht Verteidiger gemeldet. Hier ist auch ein Ex-Landshuter mit Florian Müller zu finden, der aber noch keine Partie absolvieren konnte. Drei Verteidiger-Paare dürften damit ins Spiel geführt werden können.
In der „ Abteilung Attacke“ will Riley Armstrong bestimmt die Topscorer-Wertung übernehmen. Ihm fehlt ein Zähler um auf den geteilten ersten Rang vorzustoßen. Mit zwei Pünkterln könnte er zumindest zum jetzigen Zeitpunkt die Führung übernehmen. Momentan stand er 22x auf dem Punktetableau. Dahinter folgen Martin Davidek mit 15 Punkten und Ty Morris (14). Beide belegen keine Ausländerstelle, auch wenn die Namen das nicht vermuten lassen.
Die Jungs von Trainer Franz Steer haben vorne ein Duo mit jeweils 17 Erfolgserlebnissen aufzubieten. Es handelt sich dabei um Tyler McNeely und um Andrej Strakhov. Dahinter folgt Kim Staal der in zehn Spielen auf 13 Zähler kommt. Mit 14 Spielern ist es kein Problem vier Reihen aufs Eis zu stellen, solange der Verletzungsteufel nicht zu stark zuschlägt. Mit Marcus Marsall und Maximilian Hofbauer stehen auch zwei Jungs im Aufgebot, die ihre Ausbildung und ersten Schritte auf dem Eis in Landshut genießen durften.
Spannend zu sehen wird sein wie sich das Spiel entwickelt und welche taktischen Maßnahmen von beiden Trainern vorgenommen werden, da beide ausgewiesene Taktikfüchse sind. Wichtig wird wohl auch sein, dass die Emotionen mit Griff gehalten werden können und keine überflüssigen Strafzeiten produziert werden. Natürlich wird auch die Tagesform wichtig sein bei so einem wichtigen Spiel. Auch Spieler die im Moment nicht so in Erscheinung getreten sind können diesmal das Zünglein an der Waage sein und zum „Helden“ für mindestens einen Abend werden.
Bei den Landshutern wird weiterhin Verteidiger Fabio Wagner ausfallen. Seine Stelle nimmt im Moment der gelernte Stürmer und Routinier Billy Trew ein.