Mal wieder fahren die Niederbayern in den hohen Norden um dort Punkte für ihr Konto zu sammeln. Ob die Reise erfolgreich war, das wird sich dann heute Abend zeigen. Für die Landshuter kann bei einer Niederlage es bis auf Platz vier nach unten gehen. Mit einem Erfolg hingegen kann der Vorsprung auf bis zu drei Punkte auf den Zweiten ausgebaut werden. Die Gastgeber können im direkten Duell den ersten Tabellenplatz übernehmen und die Gefahr nach hinten ist nicht ganz so groß. Nur eine Position kann verloren werden. Das erste Match an der Isar ging ganz klar mit 5:1 an die Hausherren. Auswärts war die Partie schon viel enger und ging mit 3:4 n.V. an die Gäste. Dabei war es sehr turbulent, denn es kam zu einer sehr engen Situation in der ein Videobeweis sehr gut getan hätte. Sogar der Gästecoach, der vom nicht gegebenen Tor profitierte forderte diesen, mit der Begründung, dass wenn man sich schon DEL II auch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden sollten. Das letzte Aufeinandertreffen wird den heimischen Fans in keiner guten Erinnerung bleiben: 3:0 führte das Heimteam um dann mit sage und schreibe 3:6 doch noch zu verlieren. Mit 148 Treffern ist die beste Offensivabteilung unterhalb der Burg Trausnitz beheimatet. Die Hausherren konnten bis zu diesem Zeitpunkt 20 Tore weniger erzielen. Sie haben damit den drittbesten Sturm der Liga. Defensiv stehen die Gäste etwas schlechter da, sie mussten acht Einschläge mehr hinnehmen und kommen auf 106 Gegentore. 194 von 415 erzielten Punkten werden den Isar-Städtern fehlen, das sind satte 46,75%. Bei den geschossenen Toren schaut es noch schlimmer aus: 54,73% aller Treffer werden nicht mit anreisen. Doch aufgeben zählt nicht und eine Partie ist erst vorbei, wenn sie abgepfiffen wurde. Auch besteht die Möglichkeit für die Jungs aus der zweiten Reihe zu zeigen was in ihnen steckt. Auch den Pinguinen werden der Topscorer und drei weitere Spieler fehlen.
Bei den Nordmännern könnte behauptet werden, dass die Truppe aus einer Menge „alter“ Haudegen besteht. Dies beweist der Altersdurchschnitt von exakt 28 Jahren. Die Jungs rund um Coach Jiri Ehrenberger sind im Schnitt 3,12 Jahre jünger und etwas mehr als einen Zentimeter größer sind aber dafür ein Pfund leichter.
Die ehemaligen Menschenfresser können momentan den dritten Platz in der Überzahlwertung belegen. 23,81% aller entstandenen Möglichkeiten
konnten in Tore umgemünzt werden. Werden Strafen gegen das Team ausgesprochen, können 82,74% dieser Situationen schadlos überstanden werden. Der Meister von 2002 kann durchschnittlich 24,62% seiner Überzahlmöglichkeiten nutzen. Dies bedeutet den zweiten Rang Unterzahl kann eine Quote von nur 83,23 % aufgewiesen werden.
Im Tor besteht für die Norddeutschen praktisch ein Überangebot an qualifizierten Kräften. Mit Brett Jaeger ist ein richtig guter Mann zwischen den Pfosten, der das Ausländerkontingent nicht (mehr) belastet, er kommt auf einen Gegentorschnitt von 2,66. Zusätzlich verfügt man mit Jonas Langmann über einen jungen und talentierten Kerl, der nun auch schon seine ersten Minuten im Eishockeyoberhaus in Hamburg absolvieren durfte. In Liga zwei musste er im Schnitt 2,50 Mal hinter sich greifen. Beim EV Landshut wird das Tor von Brian Stewart gehütet, er ist die unangefochtene Nummer eins und entwickelte sich zum Publikumsliebling aufgrund seiner Leistung und seiner Emotionen. Er musste durchschnittlich 2,79 Einschläge hinnehmen. In letzter Zeit wird er immer wieder sträflich von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und hat seinem Unmut auf dem Eis auch schon Luft gemacht, denn er verließ als deutliches Zeichen vorzeitig das Eis. Für ihn kam Marco Eisenhut zum Einsatz. Er konnte sein Talent schon unter Beweis stellen, braucht aber noch Zeit um sich zu entwickeln.
Punktbester Verteidiger des vorletzten Meisters ist Stephan Daschner der auf 29 Spiele kommt und dabei elf Tore und 25 Vorbereitungen sich gutschreiben darf. Unter allen Verteidigern belegt er damit den zweiten Rang und kommt auf mehr als einen Punkt pro Partie. Dahinter befindet sich gleich Josh Godfrey mit 27 Punkten. Er liegt damit auf Rang fünf. In der besten Form seit Langem befindet sich Andy Geipel, der sich schon über acht Tore und 13 Vorlagen freuen durfte. Damit hat er seine Leistung aus der letzten Saison schon jetzt eingestellt. Nachwuchstalent Stephan Kronthaler hat offensiv einen wahren Quantensprung gemacht und kommt ebenfalls auf 21 Zähler. Damit hat er bis zu diesem Zeitpunkt schon mehr gesammelt als in seinen beiden Profispielzeiten davor zusammen. Für seine Farben ist Dustin Friesen der beste Mann und darf sich 24 Punkte gutschreiben lassen.
Dahinter folgt vereinsintern Andrei Telyukin mit drei Toren und 19 Vorlagen. Platz drei wird von Ryan Martinelli eingenommen der den Puck achtmal selbst versenkte und zwölfmal dabei half.
Punktbester Spieler des EVL ist Riley Armstrong der über weite Zeiten der Topscorer der Liga war. Momentan ist er „nur“ noch drittbester Mann der gesamten Liga und konnte bis zum letzten Spieltag 57 Zähler für sich verbuchen. Bester Punktesammler für die Bremerhavener ist Andrew McPherson der auf 36 Punkte kommt. Für die Rot/Weißen liegt Cody Thornton auf dem internen zweiten Rang der Offensivkräfte mit seinen 35 Punkten gleichgezogen mit ihm ist Lukas Vantuch der 10 Buden selbst gemacht hat und den Puck für seine Kameraden 25 Mal aufgelegt hat. Jan Kopecký ist zweibester Frackträger und hat die gleiche Anzahl von Punkten wie die Silberplätzler aus Landshut. Brendan Cook muss da schon etwas abreißen lassen und kommt auf 13 Buden und 16 Beihilfen.
Mit Martin Walter steht in der Verteidigung ein Mann, der auch auf eine Landshuter Vergangenheit zurückblicken kann, auch wenn er nur elf Spiele für die Isarstädter machte. Jan Kouba bestritt eine Saison für das Landshuter DNL-Team und war auch für die Seniorenmannschaft eingeplant, zog sich leider aber eine schwerere Verletzung zu und kam so nicht zum Zuge und entschied sich einen anderen Weg einzuschlagen. So ähnlich verhält es sich auch bei Ralf Rinke, der ebenfalls in der DNL auflief, sich aber dann dafür entschied mit seinem Bruder in der Oberliga Nord aufzulaufen. Er ist ebenfalls mit einer Förderlizenz der Hamburger ausgestattet und konnte in der letzen Spielzeit besonders auf sich aufmerksam machen, als sich einen filmreifen Fight (ab ca. 2:00) mit NHL-Star Wayne Simmonds lieferte.
Mit gleich einem halben Dutzend Ausfällen sollte erst einmal defensiv gut gestanden werden, um nicht gleich einem Rückstand nachzulaufen. Eine Aufholjagd kostet sehr viel Kraft und diese muss nun sehr gut eingeteilt werden. Möglichst sauber sollte gespielt werden, damit man nicht in Unterzahl
gerät denn die Hausherren haben ein verdammt starkes Überzahlspiel und beim Verteidigen werden wieder jede Menge Körner gelassen. Auch sollte es unterlassen werden, dass man zu viele unerlaubte Weitschüsse produziert, da dann nicht gewechselt werden kann und der Gegner noch frischere Kräfte aufs Eis stellen kann. Eine Möglichkeit wäre den Puck an die blaue Linie zurückzulegen, von dort abzuziehen und eine Menge Betrieb vor dem Tor zu machen um den Puck über die Linie zu bekommen.