9. Spieltag Landshut vs. Kassel

  • Nach vier Siegen hintereinander setzte es am letzten Spieltag in der Lausitz eine deutliche Niederlage. Die Niederbayern hatten nun ein paar Tage Zeit sich davon zu erholen, die Fehler zu analysieren und daran zu arbeiten. Ob es sich gelohnt hat, kann gegen die „Kassel Huskies“ begutachtet werden. Der Aufsteiger befindet sich im Moment in den tabellarischen Regionen wo die Landshuter wieder hin wollen, denn mit den vierten Platz hat dieser für die Meisterschaftsendrunde sich –Stand jetzt- das Heimrecht für mindestens die erste Runde gesichert. Bei den geschossenen und kassierten Toren liegen die Schlittenhunde vor den Hausherren. Diese können in der Kategorie „Strafzeiten“ punkten, auch wenn man hier nicht unbedingt gewinnen will.


    Die Ansagen hinter der Bande macht Ricco Rossi, der kein Unbekannter in dieser Liga ist. Für seinen Spielstil und den Umgang mit den Spielern ist der Kanadier nicht immer unumstritten :batman: . Unterstützt wird er von der DEL-Legende Rob Leask, welcher seine ersten Trainerschritte in der vergangenen Spielzeit in Regensburg machte. Die Teams können praktisch als gleich alt betrachtet und auch bei der Körpergröße kann ein wirklicher Favorit ausgemacht werden. Ebenso verhält es sich mit dem Körpergewicht.


    Die ehemaligen Menschenfresser kommen momentan auf eine Überzahlquote von 25,00%. Dies wird mit dem vierten Platz in dieser Wertung belohnt. Mit einem Mann weniger können statistisch 79,07% aller Situationen überstanden werden. Die Schlittenhunde können 18,42% aller Powerplays nutzen. In Unterzahl steht ein Wert von 85,29% zu Buche.


    Das Tor des Gegners wird vom herausragenden Mika Järvinen gehütet. Die kurzfristige Verpflichtung eines KHL- und finnischen Liiga-Stammgoalies sorgte für einen Paukenschlag, auch wenn dieser wie es zu vernehmen ist eine Ausstiegsklausel hat. Er besitzt tolle Reflexe und ist sehr agil auf den Beinen und hat eine ausgezeichnete Fanghand ausgestattet. Durch seine geringere Körpergröße kann er mit hohen Schüssen geschlagen werden wenn man den Einschätzungen vertraut. Mit seinem Gegentorschnitt von 1,65 ist er DER Spitzenmann der gesamten Liga.


    Doch wo Sonne ist, gibt es auch Schatten: eigentlich war Simon Nielsen als Nummer eins eingeplant. Der 27jährige Däne wurde als Nationaltorhüter vorgestellt, doch konnte die Erwartungen (bis jetzt) nicht annähernd erfüllen, 5,51 Gegentreffer pro Spiel sind sehr deutlich. Interessanterweise hat er im Vorjahr mehr Spiele für sein Land gemacht als für seine Arbeitgeber. Doch im Nachhinein ist man immer schlauer. Sein Bruder Frans ist da schon viel erfolgreicher und verdient sein Geld in der NHL.


    Als Ersatzmann ist Kai Kristian eingeplant worden. Der gebürtige Augsburger hatte mit seinen Leistungen vor allem in den Playoffs großen Anteil am Aufstieg. Er wurde mit einer Förderlizenz für die „Kölner Haie“ ausgestattet. Nun hat er aber sehr schwer Eiszeit zu erhalten und kommt auf noch nicht mal 20 Einsatzminuten.


    Aufgrund der Verletzung von Tyler Weiman wurde mit Pasi Häkkinen ein Mann bei den Isarstädtern unter Vertrag genommen, der über viele Jahre seine Klasse bewiesen hat. Viele Auftritte wird er wohl nicht mehr haben. Da sein Vertrag bald ausläuft will er sich mit guten Leistungen ins Rampenlicht spielen um sich für einen weiteren Kontrakt zu empfehlen –wo auch immer-. Durchschnittlich schlägt es bei ihm 3,29mal ein.


    Als eigentlicher Backup wurde Maximilian Englbrecht, verpflichtet. Er konnte seine Chancen in der Vorbereitung aber nicht nachhaltig nutzen und muss so wohl weiterhin darauf warten in der Liga antreten zu dürfen.


    Gefährlichster Verteidiger der Gäste im gegnerischen Drittel ist Matt Tomassoni. Er wechselte als frischgebackener Meister der benachbarten Alpenrepublik nach Hessen. Dreimal hat er das Netz selbst zappeln lassen und half ebenso oft dabei. Der wiedergenesene Matthias Bergmann kommt auf zwei Tore und vier Vorlagen, das bedeutet einen Zähler mehr bei weniger Spielen als letztes Jahr. Mit sechs Assists hat Marco Müller schon zu diesem frühen Zeitpunkt seine Karrierebestleistung im Unterhaus eingestellt.


    Urgestein Andreas Geipel fühlt sich sichtlich wohl mit seiner Rolle als Offensivverteidiger und half seinen Kollegen schon bei acht Toren und erzielte zwei selbst, damit liegt auf dem ersten Rang unter allen Defendern. Regelmäßig punktet auch Andreas Gawlik, der vier Treffer selbst erzielt hat und bei fünf weiteren assistierte. Rang drei befindet sich DEL-Routinier Tobias Draxinger er hat zweimal selbst eingetütet und bereitete zwei weitere Buden vor.


    Die „Abteilung Attacke“ führt für die Herausforderer Mike Collins an. Der Importspieler hat bei seiner ersten Europastation seine Chance beim Schopf gepackt und kommt auf sieben Treffer und fünf Vorbereitungen. Adrian Cariola hat viermal eingenetzt und half weitere viermal dabei. Auf die gleiche Anzahl von Punkten kommt der NHL-, AHL- und DEL-erfahrene John Zeiler. Die Verteilung ist aber anders: siebenmal hat er die Scheibe aufgelegt und einmal selbst vollstreckt. Daniel Kunce jr. spielte in der Vorbereitung für die Landshuter um sich für einen festen Vertrag zu empfehlen. Hier passte er aber nicht ins System und konnte keinen Punkt einfahren. In Kassel läuft es für ihn weitaus besser, denn in fünf Pflichtspielen hat er zweimal getroffen und sich somit für ein Engagement empfohlen. Dominik Patocka hat ein Jahr im Nachwuchs der Niederbayern verbracht und durfte in der Preseason mit dem Team spielen. Leider warf ihn eine schwerere Verletzung zurück und so musste er sich für einen anderen Weg entscheiden.


    Topscorer der Niederbayern und der gesamten Liga ist P.J. Fenton, der die Hartgummischeibe schon siebenmal im Netz zappeln ließ und acht weitere Buden auflegte. Patrick Jarrett scheint auch langsam in Fahrt zu kommen. Achtmal hat er den Puck für seine Kameraden nun schon aufgelegt und einmal durfte er sich als Schütze feiern lassen. Publikumsliebling Ty Morris hat auch schon einen Punkt pro Partie gesammelt.


    Das Landshuter Lazarett lichtet sich langsam: Torhüter Tyler Weiman hat wieder begonnen auf dem Eis zu trainieren wird aber noch etwas Zeit brauchen um in den Ligaalltag einzusteigen. Billy Trew wird wohl sein Saisondebut geben können. Kapitän Cody Thornton, Verteidiger Florian Müller, und die Stürmer Michael Endraß sowie Jakob Mayenschein befinden sich aber noch dort.

  • Ein Schlüssel zum Erfolg wird wieder einmal die erste Reihe sein. Diese ist schnell und technisch sehr stark. So können viele Torchancen erspielt und der Gegner zu Fehler gezwungen werden. Diese führen oft zu Strafen, welche das gute Überzahlspiel der Hausherren ausnutzen kann. Da ein extrem starker Schlussmann zu erwarten ist, dessen Stärken schon beschrieben worden sind muss ihm unbedingt die Sicht genommen, auf ihn gegangen und eindeutige Möglichkeiten herausgespielt werden. Einfache Schüsse bei freier Sicht oder aus schlechtem Winkel sind für ihn ein gefundenes Fressen. Die zweite Reihe sollte auch endlich eine noch bessere Harmonie haben um Druck ausüben zu können. Durch die Rückkehr von Billy Trew könnte auch ein vierter kompletter Block gebildet werden der noch aus Marc Schmidpeter und Ludwig Wild (sollte er denn mal spielen dürfen :pflaster: ) besteht. Im Zweifel muss der Puck hinten auch mal unschön herausgedroschen werden bevor es zu einer Einschussmöglichkeit kommt. Die Hausherren verfügen auch über eine breitere Defensive. Hier wurden schon acht Männer eingesetzt und sieben sind hier auf dem Spielberichtsbogen immer zu finden. Beim Gegner gibt stehen momentan nur sechs zur Verfügung wobei auch schon mit nur fünf Defendern gespielt werden musste. Das geht an die Kondition. Im Sturm sieht es ähnlich aus: ein Dutzend Jungs stehen hier den „Huskies“ zur Verfügung die seit Beginn an ran müssen und umso mehr laufen müssen wenn jemand aufällt. Einer dieser Ausfälle war Manuel Klinge. Er ist eine ewige Gefahr und wenn er in Fahrt gekommen ist hat er das Potenzial zu einem der besten Spieler der Liga.


    Edit: Das mit der vierten Linie wird so nichts, Marc läuft für Ingolstadt auf. Es gäbe dann noch die Möglichkeit einer "Doppelschicht" für einen Spieler

  • Zitat

    mit kassel hätten wir eh noch eine kleine rechnung offen wer sich erinnert :essen: :essen: leida weiß des von unsane spieler wohl nur no einer oda max 2


    Da absche und da geipe, waren damals schon dabei. Jedoch wird das heute wohl a anderes spiel. :)

  • Brockmann war damals unser Coach, Florian Müller war auch dabei im Finale und Maxi Englbrecht stand zumindest im Kader in der Saison (0 Spiele)


    So siehts aus "oh du wandelndes Lexikon"
    Ich versuche heute auch zu erscheinen. :hechel:

  • Also die ersten 10-15 Minuten waren die Huskies sehr stark und bei uns dauerte es einfach noch bis die neuen Reihen funktioniert haben. (Trew neu im Lineup, Ostwald in der Verteidigung, Vantuch in Reihe drei). In dieser Zeit hat uns Pasi mit zwei Supersaves im Spiel gehalten. Dann sind aber die Jungs richtig gut in Fahrt gekommen und konnten fast schon unbedrängt immer wieder in den gegnerischen Slot eindringen oder den Puck von hinter dem Tor dort reinspielen. Hier wäre es eine Aufgabe des Trainers gewesen, einen Weg dagegen zu erarbeiten. Die Schlittenhunde haben sehr schnell und direkt gespielt, doch spätestens im letzten Spielabschnitt waren sie verdammt platt, was auch wohl an der dünnen Personaldecke liegt.


    Nach dem 5:1 war der Rossi wohl etwas bedient, was wohl dann auch zu der kleinen Rangelei geführt hat. Er wollte dann wieder sein Rossihockey spielen lassen mit mehr Körperkontakt, Druck und am liebsten zwei bis drei Spielern am gegnerischen Torraum. Funktioniert hat das aber nur bedingt.


    Die Landshuter haben auch wieder sehr wenig Strafen gezogen und waren sehr diszipliniert. Festzuhalten bleibt aber, dass der Gegner insgesamt noch etwas zu leicht ins Drittel kommen kann. Wird dies noch etwas erschwert kommt dieser auch nicht mit so viel Geschwindigkeit in Richtung Tor.


    Festzuhalten bleibt auch, dass mit Ehelechner und Järvinen zwei Toptorhüter zehn Buden zusammen in Landshut kassieren mussten.


    Vantuch ist etwas rausgehumpelt nach dem Spiel und hat auch sehr nach Luft geschnappt. Insgesamt war seine Körpersprache so, als ob er mit sich selbst nicht zufrieden war. Vielleicht doch noch eine Nachwirkung seiner Knöchelverletzung, wegen der er bei der DEG ausscheiden musste.


    Ein großes Kompliment auch an das gesamte Publikum, das applaudiert hat, als der verletzte Spieler Sebastian Alt das Eis wieder auf den eigenen Beinen gestützt von Betreuern verließ. :thumbup: :thumbup:


    Schön war auch zu sehen wie mit den eigenen Spielern umgegangen wird: der Tochter von Billy wurde via Videowürfel (der dann wieder zickte :pflaster: ) gratuliert, lief mit ihrem Daddy ein, bekam ne Kleinigkeit auf dem Eis von den Verantwortlichen und Applaus vom Publikum. Auch dem frischgebackenen Vater Tobias Draxinger wurde gratuliert und gebührend gefeiert.

  • via Videowürfel (der dann wieder zickte :pflaster: )

    Der Würfel hat nicht gezickt, du musst unterscheiden zwischen Würfel-Hardware (die war kürzlich hinüber) und Software. Der Würfel hat die ganze Zeit funktioniert, nur die Zeitnehmeranwendung ging scheinbar nicht, daher der Wechsel auf die zweite Uhr.

  • mit kassel hätten wir eh noch eine kleine rechnung offen wer sich erinnert :essen: :essen: leida weiß des von unsane spieler wohl nur no einer oda max 2

    "Kleine Rechnung" ist gut, das war der größte Beschiss in der Geschichte des Landshuter Eishockeys!

  • Oh ja der sitz tief. Eine Kassler Mannschaft die mit dem Aufstieg den Grundstein zur Insolvenz legte. Dagegen eine Landshuter Truppe die wohl nur ein Drittel gekostet hat. Im letzten entscheidenden Spiel eine Glasklare 5 plus Spieldauer kurz vor Ende. Damals hatten wir auch schon das Geld beisammen. Wer weiß wo wir jetzt wären....

  • und das ist das eigentlich verwunderliche an der Sache bei den Zuschauern keine funktionierende GmbH auf die Beine stellen zu können :S


    wenn man schaut, mit wie wenig andere Zweitligisten auskommen müssen

  • Der Würfel hat nicht gezickt, du musst unterscheiden zwischen Würfel-Hardware (die war kürzlich hinüber) und Software. Der Würfel hat die ganze Zeit funktioniert, nur die Zeitnehmeranwendung ging scheinbar nicht, daher der Wechsel auf die zweite Uhr.

    Hallo Helmut und Co.,


    das ist absolut korrekt. Der Rechner der Zeitnahme ist wenige Sekunden vor Spielbeginn abgestürzt und konnte in der Kürze der Zeit nicht mehr in Gang bringen. Der PC ging dann im Laufe des ersten Drittels wieder (schon fast ein Wunder ;) ), der Schiedsrichter wollte aber lieber mit der alternativen Uhr weiter spielen.


    Hoffen wir, dass sich das System bald mal komplett stabilisiert.


    Viele Grüße,
    Chris