Der Fokus nach der abgelaufenen Saison muss nach vorne in die neue Saison gerichtet werden - das sagen alle – das kann man in den letzten Zeitungsberichten ausführlich lesen – was fehlt ist wie und was soll passieren.
Ich meine dass man als Außenstehender schnell eine Wunschliste aufstellen kann, aber das ist nicht zielführend. Das ist und muss auch Chef-Sache bleiben und zwar hinsichtlich Ausführung Umsetzung und Verantwortung.
Zu Wort melde ich mich erstmals an dieser Stelle weil ich seit mehr als fünfzig Jahren Fan des EVL bin und in allen Spielzeiten im Stadion bei den Spielen dem EVL die Daumen gehalten habe. Beruflich bin ich schwerpunktmäßig im Köln/Düsseldorf-Raum tätig, aber am Wochenende zu Hause gehört, wenn es nur irgendwie geht der Stadionbesuch zu den Spielen des EVL. Damit das immer klappt habe ich mir seit Jahren selbst eine VIP-Karte gekauft und bezahlt, auch um den Verein auch in dieser Weise ein klein wenig zu unterstützen.
Aktuell wird ja sowohl in Presse- als auch in TV-Berichten die Erwartung eine neue, dann gute, bessere Saison für den EVL „herbeigesehnt“. Jeder bekennt plötzlich, dass in der abgelaufenen Saison nicht alles so war, wie es sein sollte und nur besser werden kann.
Eine solche Erwartungshaltung kann aber nur Wirklichkeit werden, wenn man sich des aktuellen IST-Zustandes, bzw. der Dinge bewusst wird, die passiert, geschehen sind, also Tatsachen seit Sommer 2016 waren. Zielführend sind dann aber nur Antworten auf Fragen und entsprechende konkrete Schlussfolgerungen und Maßnahmen zu diesen kritischen (negativen) Fakten:
Daher der Blick zuerst und auf die vergangene Saison::
1. Vorbereitung und Verantwortlichkeiten von Geschäftsführer und Trainer hinsichtlich Saisonvorbereitung, Kaderzusammensetzung, Besetzung der Kontingentspielerposition. Wer hat hier was, wie, wann zu verantworten. Wer hat konkret wann dafür gesorgt, dass der sich entwickelnde finanzielle Blackout erkannt und konkret (Gott sei Dank) gelöst werden konnte. Ist die Fachkompetenz des dazu verantwortlichen Geschäftsführers aktuell und künftig ausreichend vorhanden.
2. Ticketsystem: Trotz finanzieller Klemme wurde ein neues teures Ticketsystem eingeführt, das zwar die eine oder andere Neuerung brachte aber auch eine ganze Reihe von auffälligen Problemen produzierte. Wie hoch sind die Installationskosten und noch wichtiger, wie hoch sind die laufenden (auch in den Folgejahren) Kosten die an den Systemherstellen zu entrichten sind im Verhältnis zu den finanziellen Einsparungen mit dem neuen Verfahren?
3. Zugangskontrolle zu den Sitzplätzen und dem VIP-Raum. Wie ich, haben auch andere eine VIP-Bereichs-Berechtigung gekauft oder erhalten. Das ist so aus den Gesprächen die ich vor oder während des Spiele führte deutlich geworden. Es gibt aber auch zahlreiche VIP-Raumnutzer die keine eine entsprechende Karte bezahlt haben oder andererseits für die Durchführung des aktuellen Eishockeyspiels vor, während und danach, für den Verein einen Beitrag/Leistung einbringen um dafür Zutritt zum VIP-Raum erhalten sollen. Gleiches gilt auch im erheblichen Umfang für die Sitzplätze. Warum kann HINZ-und-KUNZ unkontrolliert nicht bezahlte Leistungen im Stadion nutzen. Letzten Endes zahlen das die Dummen, die sich entsprechende Eintrittskarten kaufen und bezahlen! –
4. Auftreten des Geschäftsführers: Hier spreche ich konkret die Funktion und die Aufgaben eines Geschäftsführers für einen Eishockeyverein an. Selbst erlebte Tatsachen: Selten zu sehen, im VIP-Raum einmal persönlich ein kurzer Kontakt, nimmt einfach Urlaub in wichtigen Phasen der Vorbereitungszeit und Spielzeit. Art und Umfang der Sponsorenbetreuung, Sponsorenakquise, Werbemaßnahmen im Stadion, lange Ausfallzeit des Videowürfels, Kontakt mit den Fan-Clubs insbesondere Erscheinen/Teilnahme an Fan-Abenden und Eröffnungs-und Abschlussfeier dem Vernehmen nach wenig bzw. gar nicht. Reicht ein solches Auftreten dem Gesellschaftergremium?
5. Marketingfachmann (Stellenausschreibung): Warum braucht ein Oberligaverein neben dem Geschäftsführer noch einen Marketingfachmann???? Ist dieser Luxus nicht vollkommen überflüssig, da ja der Geschäftsführer selbst in seinem XING-Profil diese Qualifikationen aufführt und dazu praktische Erfahrungen beim DEB angibt. In diesem Zusammenhang bekommt der Wechsel von Herrn Endraß vom DEB zum EVL ein besonderes „Geschmäckle“. Als Unternehmensberater in Personalfragen frage ich mich warum der DEB seinen Spezialisten für Marketing u.a. auch für die Nationalmannschaft so ohne weiteres für den EVL freigibt und warum kann Herr Endraß seine sich selbst gegebene Qualifikation bei EVL nicht erfüllen???? Wenn man für eine schlagkräftige und erfolgreiche Mannschaft geeignete Spieler sucht gilt das aber auch für Position des zentralen Steuerers, nämlich des Gesellschafters – ist Herr Endraß dafür wirklich kompetent geeignet??? Hinweis: Die „Erfahrungen und Kontakte und Netzwerke als aktiver Spieler von Herrn Endraß endeten 2008 beim ESVK (damals Oberliga)– siehe www. eliteprospekts.com
An dieser Stelle könnte man noch auf die Besetzung der Trainer-Positionen während der Saison eingehen und wie das (von Herrn ………?) gehändelt wurde. Ich bin enttäuscht wie man mit dem Engagement von Alexander Serikow umgegangen ist. War er überhaupt mit Vertrag als Cheftrainer beschäftigt und konnte der dann überhaupt entlassen werden wie es in Presseberichten zu vernehmen war? Was war dabei die Rolle und Kompetenz des verantwortlichen Geschäftsführers H. Endraß???
6. Gesellschafterstruktur: Das Positive!!!! Gott sei Dank hat sich hier eine Situation eingestellt die Zuversicht für die Zukunft unseres EVL gewährleisten kann. In einem jetzt finanziell ruhigem Fahrwasser lassen sich dann fundierte Planungen umsetzen. Hier wünsche ich mir – bitte weiter so, dann bin ich auch mit einer neuen VIP-Karte dabei.
7. Mannschaft: Das Einkommens/Leistungsverhältnis sehr gut bezahlter Spieler (21/71/87…) zugegeben aufgrund früherer Vertragsvereinbarungen (noch aus DEL2-Zeiten) war alles andere als ausgeglichen und war während der ganzen Saison mit einem deutlichen Minus für den EVL belastet. Wer glaubt denn, dass solche Leute für weniger Geld plötzlich wieder schneller laufen???? Dazu gäbe es viel zu sagen bzw. zu schreiben, aber viele Beiträge im Forum haben sich dahingehend schon befasst.
Frage (auch an die Gesellschafter): Wer will hier ernsthaft, dass es mit solchen Spielern noch in eine neue Saison mit neuen Verträgen weitergeht? Personalentscheidungen dürfen nicht allen nach dem vermeintlichen Können sondern zusätzlich noch vielmehr nach dem Wollen/Einsatzbereitschaft des einzelnen Spielers getroffen werden.
8. Fazit: Es gäbe wohl noch mehr Themen/Punkte zu denen was zu sagen wäre, aber es geht mir mit diesem Beitrag (ganz schön umfangreich) darum, aus den Erfahrungen der abgelaufenen Saison meine Fan-Meinung (auch Adresse an Gesellschafterrunde) zum Ausdruck zu bringen. Schnell mal einen neuen Trainer zu beschäftigen oder mit Spielern Gespräche zu führen ist sicher nötig – man springt aber hier zu kurz, hoffentlich dabei nicht wieder in den Sumpf der letzten Saison sondern an ein neues Ufer, von wo es dann erfolgreich mit unserem EVL weitergeht.