Schnellere Einbürgerung und die Folgen für das Eishockey

  • Wir hatten doch im Eishockey (90er) schon mal die Situation von etlichen Deutschkanadier, die dann auch für unser Land spielten und spielen.

    Ob das für unseren Nachwuchs von Vorteil ist?

    Das muss jeder für sich entscheiden, ich bin da eher skeptisch…

  • Ich sehe das Thema sehr kritisch, vor allem im Hinblick auf die Nachwuchsförderung. Nachdem Eishockey ein Ergebnissport ist, werden eher fertige Spieler unter Vertrag genommen, als einen Jungen zu fördern.

    Ich fürchte, dass nahezu bei jedem AL, der ein paar Jahre schon in Deutschland spielt, versucht wird einen deutschen Pass zu bekommen.

    Bin wirklich sehr gespannt, ob die Lizenzthematik wirklich hinsichtlich der Regularien attackiert werden kann, um eine pltentielle Einbürgerungsflut handeln kann. Es darf nur niemand aufgrund Herkunft ausgeschlossen werden. Die aktuelle Regelung ist ja auch ein Gentlemen‘s Agreement

    Vogler und Hantschke raus!! :rambo:

  • Leider wird das ganze nicht ohne eine freiwillige Regelung unter den Clubs funktionieren. Wenn es hart auf hart kommt wird sich jeder Club wieder am nächsten sein und nur auf sich schauen um das maximale herauszuholen. Der Gesetzgeber kann hier für's Eishockey bzw. den Profisport generell keine Ausnahmen machen. Die Frage wird sein ob sich die Clubs hier auf eine angemessene Zahl der eingesetzten Spieler einigen können. Aber ich denke eher das man die nächsten zwei bis drei Jahre erst einmal abwartet wie sich die Situation entwickelt. In Deutschland wird selten im Vorfeld weitergedacht sondern leider immer erst danach versucht die Probleme zu beheben.

    Ein weiterer Punkt wird sein wie sich die Spielergehälter entwickeln. Wenn die Top AL Spieler in der Liga plötzlich noch die Möglichkeit auf einen deutschen Pass haben werden diese entsprechend teurer. Und bei den durchschnittlichen AL sehe ich die Gefahr das sie den Preis nach unten drücken könnten und sich die Vereine dann eher so einen mit deutschen Pass holen anstatt einen deutschen Spieler.

  • Die Sache kann ganz einfach gelöst werden. Statt zwischen „Deutschen bzw. Eishockeydeutschen“ und Ausländern zu unterscheiden mit entsprechend 4 AL Lizenzen könnte man einfach sagen, dass man nur 4, 5 oder 6 Spieler im Team haben darf, die nicht in Deutschland ausgebildet wurden, unabhängig von der Nationalität. Dann hat sich das ganze Einbürgern ohnehin erledigt und Standorte, wie Bremerhaven müssten endlich mal anfangen, Nachwuchsarbeit zu betreiben.

    Quot homines, tot sententiae

  • Die Sache kann ganz einfach gelöst werden. Statt zwischen „Deutschen bzw. Eishockeydeutschen“ und Ausländern zu unterscheiden mit entsprechend 4 AL Lizenzen könnte man einfach sagen, dass man nur 4, 5 oder 6 Spieler im Team haben darf, die nicht in Deutschland ausgebildet wurden, unabhängig von der Nationalität.

    Fände ich einen guten Vorschlag. Aber wenn es so einfach wäre, warum hat man diese Regelung nicht bereits dahingehend geändert. Den Fall Bremerhaven gibt es ja nicht erst seit gestern.


    Da die DEL und DEL2 als Gesellschaften (mit aktuell je 14 Gesellschafter/Clubs) geführt werden, müssten hier wohl bei solchen Änderungen alle Gesellschafter einstimmig zustimmen. Und hier wird's dann spannend.


    Kennt sich hier jemand mit dem GmbH Recht aus? Bei welchen Beschlüssen müssen welche Mehrheiten gefunden werden um Änderungen zu beschließen?

  • Kennt sich hier jemand mit dem GmbH Recht aus? Bei welchen Beschlüssen müssen welche Mehrheiten gefunden werden um Änderungen zu beschließen?

    Ich kenn mich zwar nicht aus, habe aber folgendes gefunden:


    Abstimmungsverfahren und Mehrheitsregelung

    Die erforderliche Mehrheit für einen Gesellschafterbeschluss wird im Gesellschaftervertrag festgelegt. Wurde darin keine besondere Regelung bestimmt, gilt meistens die einfache Mehrheit (vgl. § 47 Abs. 1 GmbHG). In manchen anderen Fällen gilt jedoch die Pflicht zum Erreichen einer Dreiviertelmehrheit:

    • Änderungen des Gesellschaftervertrags
    • Kapitalerhöhungen bzw. -herabsetzungen
    • Rechtsformwechsel
    • Fusion
    • Auflösung der GmbH
    • Fortsetzungsbeschluss

    Die erforderliche Mehrheit für einen Gesellschafterbeschluss wird also im Gesellschaftervertrag festgelegt, der zumindest mir nicht bekannt ist.

  • Die Sache kann ganz einfach gelöst werden. Statt zwischen „Deutschen bzw. Eishockeydeutschen“ und Ausländern zu unterscheiden mit entsprechend 4 AL Lizenzen könnte man einfach sagen, dass man nur 4, 5 oder 6 Spieler im Team haben darf, die nicht in Deutschland ausgebildet wurden, unabhängig von der Nationalität. Dann hat sich das ganze Einbürgern ohnehin erledigt und Standorte, wie Bremerhaven müssten endlich mal anfangen, Nachwuchsarbeit zu betreiben.

    Die Idee wäre schön aber du kannst einem deutschen Staatsbürger und das ist derjenige dann, nicht verbieten in Deutschland seinem Beruf nach zu gehen.

    Natürlich kann die del2 so eine Regelung einführen, mit der entsprechenden Mehrheit. Wenn sich allerdings jemand nicht daran hält, hast du absolut keine Möglichkeit etwas dagegen zu unternehmen.

    Ich glaube allerdings nicht, dass sich da soviel ändern wird. Denn die Anzahl der AL, vor allem aus canada oder Amerika die länger als 5 Jahre in Deutschland spielen ist nicht so extrem hoch und die Frage ist ob die dann unbedingt noch einen weiteren Pass haben wollen. Sicher gibt es da welche auf die das zutrifft ob das nun das deutsche eishockey so extrem beeinflusst glaube ich nicht.

    Wie schon oftmals geschrieben macht die nachwuchsarbeit für del2 teams auf dem Niveau des EVL wirtschaftlich ohnehin keinen Sinn für die Vereine und die richtig guten deutschen Spieler werden sich in der DEL weiterhin durchsetzen.

  • Die Idee wäre schön aber du kannst einem deutschen Staatsbürger und das ist derjenige dann, nicht verbieten in Deutschland seinem Beruf nach zu gehen.

    Natürlich kann die del2 so eine Regelung einführen, mit der entsprechenden Mehrheit. Wenn sich allerdings jemand nicht daran hält, hast du absolut keine Möglichkeit etwas dagegen zu unternehmen.

    Das ist doch jetzt schon so z.B. bei EU-Bürgern. Würde jemand klagen, würde der Recht bekommen.

    Es ist ein Gentlemans Agreement in der DEL-2, dass man nur eine bestimmte Anzahl an AL spielen lässt.

  • In unserem Fall würden übrigens folgende Spieler infrage kommen:


    Zitat
    EV LANDSHUT
    Anzahl eingebürgerter Spieler im Kader: 4
    Fünf Jahre oder mehr in Deutschland: Nick Pageau

    Drei Jahre oder mehr in Deutschland: Tyson McLellan, Brett Cameron


    Die Leistungen der 3 kann man bewerten wie man will. Meine Einschätzung wäre im Fall Pageau nur verlängern wenn er einen deutschen Pass bekommt. Bei Cameron hört man ja das dieses Thema schon aktueller ist und auch unabhängig von der Gesetzesänderung. Hier stellt sich die Frage ob er bleiben will da er doch einiges jünger ist als Pageau und dementsprechend auch mehr Möglichkeiten haben wird. Zu McLellan wurde in anderen Themen schon alles gesagt. Seit Mitte letzter Saison ist er leider nicht mehr in der Form das ich für ihn eine AL Stelle belegen würde. Ob er seine Zukunft in Deutschland sieht wird nur er wissen.