Auf geht’s in das (noch) „kleine“ Derby, unter diesem Motto könnte das kommende Aufeinandertreffen der beiden Teams lauten. Nach zwei Niederlagen in den letzten drei Partien gilt es nun wieder für die Niederbayern in die Erfolgsspur zurückzufinden. Die Tabellenführung konnte noch verteidigt werden, das lag aber auch an den überraschenden Ergebnissen des letzen Wochenendes, als z. B. Kaufbeuren sich nach Verlängerung gegen Rosenheim durchsetzen konnte. Nun also gilt es wichtige Punkte in Oberbayern zu holen. Die Hausherren können mit dieser Spielzeit bis jetzt sehr zufrieden sein, denn sie liegen auf klarem Playoff-Kurs. Ein Vorsprung von 12 Punkten auf den neunten Rang kann als komfortabel angesehen werden. Das erste Match im „Olympia-Eissport-Zentrum“ konnten die Hausherren klar mit 3:0 für sich entscheiden. Dies war gleichzeitig das einzige Spiel in dem sich kein Spieler der Gäste auf den Punktezetteln verewigen konnte. Dafür gelang die Revanche im zweiten Spiel, das mit 6:2 doch recht deutlich gewonnen werden konnte. Der EVL wird mit der stärksten Offensivabteilung der gesamten Liga aufkreuzen. 117 Treffer konnten die Fans schon bejubeln. Es konnte in dieser Statistik schon ein Vorsprung von 13 Toren herausgearbeitet werden auf den Zweitplatzierten. In der Defensive muss man sich wieder etwas fangen, denn hier wurde der erste Platz eingenommen und nun wird nur noch Platz vier belegt. Der SCR hat drei Einschläge weniger hinnehmen müssen und kommt hier auf einen Wert von 70. Gleichzeitig wird der neunte Rang eingenommen wenn es um das Erzielen von Toren geht 75 Mal klingelte es im gegnerischen Kasten. Somit ist klar wo die Stärken des Teams liegen.
Die Landshuter sind ungefähr 0,7 Jahre jünger als ihre Gastgeber und sind dabei gleichzeitig einen Zoll größer. Beim Kampfgewicht schlägt die Waage auch in Richtung Gäste aus: der Unterschied beträgt satte vier Pfund pro Spieler.
Die ehemaligen Menschenfresser können momentan den zweiten Platz in der Überzahlwertung belegen. 24,62% aller entstandenen Möglichkeiten konnten in Tore umgemünzt werden. Werden Strafen gegen das Team ausgesprochen, können 84,09% dieser Situationen schadlos überstanden werden. Der zehnfache Deutsche Meister kann durchschnittlich 18,32% seiner Überzahlmöglichkeiten nutzen. Unterzahl kann eine Quote von 83,62% aufgewiesen werden.
Die unangefochtene Nummer eins im Kasten der Garmischer ist Bryan Hogan. Er kommt auf die meisten gespielten Minuten aller Goalies. Mit einem Gegentorschnitt von 2,37 liegt er im Spitzenfeld. Beim EV Landshut wird das Tor von Brian Stewart gehütet, er ist die unangefochtene Nummer eins und entwickelte sich zum Publikumsliebling aufgrund seiner Leistung und seiner Emotionen. Er musste durchschnittlich 2,52 Einschläge hinnehmen und kommt auf die zweitmeisten Einsatzminuten.
Punktbester Verteidiger des vorletzten Meisters ist der wiedergenesene Stephan Daschner der auf 22 Spiele kommt und dabei neun Tore und 17 Vorbereitungen sich gutschreiben darf. Unter allen Verteidigern belegt er damit den zweiten Rang und kommt auf mehr als einen Punkt pro Partie. Dahinter befindet sich gleich Josh Godfrey mit 21 Punkten. Er liegt damit auf Rang fünf. In der besten Form seit Langem befindet sich Andy Geipel, der sich schon über sieben Tore und zwölf Vorlagen freuen durfte. Dies ist gleichbedeutend mit dem siebten Rang. Der Ex-Landshuter Peter Baumgartner ist für seine Farben in dieser Disziplin der beste Mann, er hat bis jetzt zweimal die Hartgummischeibe im gegnerischen Kasten versenkt und half auch noch bei zehn Toren mit. Julian Eichinger folgt auf dem zweiten Platz mit seinen zehn Beihilfen. Der Bronze-Platz wird ebenfalls von einem ehemaligen Landshuter gehalten. Es handelt sich dabei um Daniel Hilpert der fünf Treffer vorbereitete.
In der gesamten Liga gibt es im Moment keinen Spieler der mehr Punkte als Riley Armstrong sammeln konnte. Der Crimmitschauer Max Campbell
kann mit ihm Schritt halten und wird alles versuchen die Spitze zu übernehmen. Beide kommen jeweils auf 47. Für die Schützlinge von Toni Krinner belegt Andrew Bohmbach die Pole-Position und kommt auf 33 Zähler. Er hält sich damit auf dem neunten Platz aller Spieler. Für die Rot/Weißen liegt Cody Thornton auf dem internen zweiten Rang mit seinen 32 Punkten und rundet so die „Top10“ der Liga ab. Reihen-Kamerad Ty Morris folgt ihm mit 11 Volltreffern und 18 Assists. Sein Reihenpartner aus der letzen DEL-Saison in München Lubor Dibelka ist zu seinem ehemaligen Verein zurückgekehrt und konnte schon (wieder) 31 Zähler sammeln und will intern wieder voll angreifen um am Ende sich vom eigenen Publikum als Top-Scorer feiern zu lassen. Auf dem dritten Rang liegt Morten Lie. Das nordische Double von Ty Morris traf bis zu diesem Zeitpunkt achtmal selbst und legte seinen Partnern 16 weitere auf.
Die mitreisenden Landshuter Fans können sich auf ein Wiedersehen mit Jaro Kracik freuen. Der 30jährige Tscheche durfte den Gewinn der Meisterschaft im Jahr 2012 feiern und hatte dabei sehr großen Anteil mit seinen Fähigkeiten. Nach seiner langen Verletzung ist es schön zu sehen, dass er wieder zu alter Stärke zurückfindet. Viele Landshuter wären glücklich gewesen, ihn wieder in den eigenen Reihen begrüßen zu dürfen. Doch das Risiko erschien den Verantwortlichen zu hoch. Sie konnten sich einen guten Eindruck über sein Leistungsvermögen machen, da er mit dem Team trainierte um wieder fit zu werden. In fünf Partien konnte er fünf Punkte sammeln, er scheint also wieder in Fahrt zu kommen.
Um als Sieger das Eis zu verlassen sollte unbedingt am Defensivverhalten gearbeitet werden. Die Räume, die den Gegnern in den letzten Partien geboten wurden luden zum Tore schießen regelrecht ein. Mit Kracik und Dibelka sind in den Reihen des Gegners zwei begnadete Techniker die ein Spiel schon mal alleine entscheiden können. Beide lieben es nicht, wenn sie körperlich angegangen werden. So könnten zwei Schlüsselspieler ausgeschaltet werden. Den Jaro sollte man auch zum schießen zwingen, da er dies nicht besonders gern mag und dies seine Schwachstelle ist. Die Verteidiger der Garmischer haben ihre Stärken in der eigenen Zone, im Angriffsspiel sind sie nicht besonders stark. Sie müssen unbedingt herausgelockt werden um leichter zum Torerfolg zu kommen. Damit die Verteidigung hinten sich nicht sammeln kann ist es wichtig, schnell die Positionen im Angriffspiel zu wechseln, so können sich die Defender nicht auf ihre Gegenspieler einrichten. Auch die schussgewaltigen niederbayerischen Toreverhinderer sollten unbedingt einige Granaten auf den gegnerischen Kasten abfeuern oder sich mal zum gegnerischen Tor durchtanken. Dabei sollten sie aber dann von anderen Spielern nach hinten abgesichert werden um nicht in einen Konter zu laufen.
Im letzen Spielen fehlte Peter Abstreiter, der sich einen Nerv im Rücken eingeklemmt hat. Ob er schon wieder aufs Eis zurückkehrt fraglich. Damit wird Billy Trew auf seiner angestammten Position im Sturm beginnen.