Und es geht schon wieder los! Das Traditionsderby zwischen Landshut und Rosenheim steht an. Doch all die Tradition, vergangene Siege oder der eingefahrene Meistertitel :king: gegen die Bullen bringen in diesem Spiel keinen einzigen Punkt. Fest steht nur, dass es hier wohl um die Vorentscheidung geht, wer direkt an der Endrunde teilnehmen darf und wer die ungeliebten Pre-Playoffs bestreiten muss. Einen klaren Aufwärtstrend können die Mannen von unterhalb der Burg Trausnitz aufweisen. In sieben der letzten acht Spiele konnte gepunktet werden. 12:7 lautet die Torbilanz aus Sicht des EVL gegen den Erzrivalen. Die Oberbayern haben das Ziel ausgegeben, gegen jedes Team der Liga mindestens einmal zu gewinnen. Dies ist ihnen gegen die Isarstädter (noch) nicht gelungen. Toni Krinner wird sein erstes Match als Cheftrainer für seinen Verein bestreiten, da nun alle Unterlagen bei der Liga eingereicht und abgestempelt sind. Er wird auf Franzl Steer treffen. Da beide ausgewiesene Taktikfüchse sind wird es spannend sein zu beobachten wie der jeweilige Chefanweiser auf die Finessen des Gegners reagiert.
Die Gastgeber sind um 1,26 Jahre jünger als ihre Herausforderer. Bei der Körpergröße ist praktisch kein Unterschied festzustellen. Die Waage zeigt an, dass die Gäste sehr gut im Futter stehen und um über drei Pfund pro Spieler durchschnittlich schwerer sind.
Die ehemaligen Menschenfresser kommen momentan auf eine Überzahlquote von 22,01%. Mit einem Mann weniger können statistisch 80,60% aller Situationen überstanden. Der Vizemeister von 2012 kann 15,79% aller Powerplays nutzen, was die schwächste Ausbeute unter allen Teilnehmern bedeutet. In Unterzahl steht ein Wert von 80,28% zu Buche.
Der junge gebürtige Rosenheimer Timo Herden kann als DER Senkrechtstarter der Saison gesehen werden. Mit seinen erst 20 Jahren hat er es geschafft sich (zumindest vorläufig) den Starterjob zwischen den Pfosten zu erarbeiten. Mit einem Gegentorschnitt von 2,33 liegt er zusätzlich ligaweit auf Platz eins. Er ist ein weiterer Beweis für die gute Nachwuchsschule des SBR.
Doch wo ein Gewinner ist muss auch ein Verlierer sein. Hier hat es Patrick Ehelechner erwischt. Auch er läuft für seinen Heimatverein wieder auf. Der 30jährige verfügt über jede Menge Erfahrung und kommt auch auf zwei Einsätze für den EV Landshut. Sein Talent hat sich bis nach Nordamerika herumgesprochen und so verbrachte er zwei Jahre in der kanadischen Nachwuchsliga OHL. Anschließend wurde von den „San Jose Sharks“ gedraftet bei denen deutsche Spieler immer wieder hoch im Kurs stehen. Seit 07/08 kam er in der DEL in der regulären Saison auf eine Fangquote von konstant über 90%. Er kann durch seine Körpergröße das Tor gut abdecken, hat eine schnelle Fanghand und exzellente Reboundkontrolle wie zu lesen ist. Kommt es zu Alleingängen aufs Tor so hat er seine leichten Probleme. In der Torraumbeherrschung hat er auch leichte Schwierigkeiten unter Druck. 2,86mal schlug es bis jetzt hinter ihm ein. Leider kann er seine postiven Attribute momentan nicht abrufen. Über die Gründe dafür kann nur spekuliert werden.
Vom Kooperationspartner ist Louis-Vinzenz Albrecht für den Zweitligisten spielberechtigt. Ebenfalls auflaufen kann Hannibal Weitzmann, der für das DNL-Team eingeplant ist.
Tyler Weiman kommt nach seiner langen Verletzungsphase langsam in Form. Er hat einen noch ausbauwürdigen Gegentorschnitt von 2,91. Einmal konnte er „zu Null“ spielen. Vertreten wurde er von Pasi Häkkinen, der statistisch 3,29mal pro Spiel hinter sich greifen musste. Er versucht nun mit Kaufbeuren nun die Liga zu halten. Vielen Dank nochmal für den tollen Einsatz und viel Glück weiterhin!! (Böse Zungen behaupten gar, dass eine (ehemalige) Nummer eins in Rosenheim für Landshuter Verhältnisse nur zweite oder dritte Wahl bzw. ein Notnagel war.)
Als eigentlicher Backup wurde Maximilian Englbrecht, verpflichtet. Er konnte seine Chancen in der Vorbereitung aber nicht nachhaltig nutzen und muss so wohl weiterhin darauf warten in der Liga antreten zu dürfen.
Mit einer Förderlizenz aus Ingolstadt ist Eigengewächs Marco Eisenhut ausgestattet. Im letzten Jahr wurde er neunmal aufgestellt und kam dabei auf einen Gegentorschnitt von 3,92. Er hat sich beträchtlich in seiner Leistung gesteigert und musste 3,22mal hinter sich greifen. Sein ersten „Zu-Null-Sieg“ im Profi-Bereich konnte er ausgerechnet in diesem prestigeträchtigen Spiel feiern.
Gefährlichster Defensivakteur für seine Farben ist Tim Kunes. Der Rückkehrer beweist, dass er nichts verlernt hat und kommt auf sieben Treffer und 27 Vorlagen. Neuzugang Marcus Götz darf sich über vier eigene Buden und 15 Beihilfen freuen. Der dritte Rang wird von Michael „Micky“ Rohner mit 15 Punkten eingenommen.
Urgestein Andreas Geipel fühlt sich sichtlich wohl mit seiner Rolle als Offensivverteidiger und half seinen Kollegen schon bei 33 Toren und erzielte sieben selbst. Andreas Gawlik punktet als Verteidiger äußerst regelmäßig. Er kommt auf zwölf selbst erzielte Treffer und assistierte bei 22 weiteren. Auf Rang drei befindet sich Heimkehrer Peter Baumgartner mit 16 Zählern.
Mario Valery-Trabucco ist Topscorer für seinen Verein. Zwei Jahre war der im Eishockeyoberhaus in Augsburg tätig und wechselte letztes Jahr in die Allsvenskan. Dort blieb der erwünschte Erfolg aber aus und so versucht er sich wieder für höhere Aufgaben zu empfehlen. 27mal hat er das gegnerische Netz ausgebeult und assistierte bei 25 weiteren Einschlägen. Tyler McNeely zeigt, dass er keine Eintagsfliege ist/war. In seinem zweiten Jahr an der Mangfall kommt er auf 12 Tore und 31 Beihilfen. Der Landshuter Maximilian Hofbauer durchlief hier den gesamten Nachwuchs, hat aber nur vier Profispiele für seinen Heimatverein absolviert. Er belegt im seinen33 Zählern den Bronzerang.
P.J. Fenton und Patrick Jarrett (der vorzeitig bis 2017 unterschrieben hat) liefern sich ein verdammt enges Rennen um den Goldhelm sie kommen auf 61 bzw. 60 Zähler. Dahinter ist mit Abstand Peter Abstreiter mit seinen 40 Punkten zu finden.
Im Lazarett befindet sich schon seit sehr langer Zeit Florian Müller er wird auch diese Spielzeit nicht mehr auflaufen. Kyle Doyle und Ludwig Wild hatten jeweils einen gebrochenen Finger, sie sind wieder ins Mannschafttraining eingestiegen und können wahrscheinlich auflaufen.
Eine Schwäche bei den Oberbayern ist ganz klar das Überzahlspiel. Daraus kann aber auch eine Stärke herausgelesen werden: das Spiel 5vs.5. Sie haben Spieler in ihrem Kader, welche einen Spieler ganz einfach mit einer oder mehreren Körperbewegung ausspielen können. Schon immer achtet Steer darauf, dass man ein schnelles Umschaltspiel hat. Mit Krinner hat der EVL nun einen Trainer der zuerst auf die Defensive achtet nach dem Motto: „Offensive wins games, Defense wins championchips“. Somit wird das auskontern eher schwierig. Die Gefahr besteht aber darin, dass man sich zu sehr hinten reindrängen lässt. Gespannt dürfen die Landshuter Anhänger auch sein, welcher Kontingentspieler auf der Tribüne zu finden sein wird. Zuletzt traf es immer wieder Staubitz. Auch ist noch nicht sicher, ob mit Verstärkung aus Ingolstadt gerechnet werden darf. Mit Josef „Beppi“ Frank ist ein wahrer Landshuter „Liebling“ in den Reihen des Gegners, der immer wieder auffällt. Seine 105 Strafminuten die er gesammelt hat beweisen dies. Ihn zu reizen kann einen vielleicht entscheidenden Vorteil bringen wenn das Spiel auf der Kippe steht.