Nur zwei Optionen für Kannibalen-Zukunft
Zurück zum Stammverein - oder kommt ein Märchenprinz?
Gesellschafter, Gönner und OB tagen heute im Rathaus
"Gipfeltreffen" oder "Elefantenrunden" haben für gewöhnlich eins gemeinsam - sie klingen nach sehr viel, nur kommt am Ende meistens herzlich wenig heraus. Das könnte heute Abend durchaus anders sein: Im Rathaus treffen sich nämlich die aktuellen LES-Gesellschafter um Michael Imhoff sowie ein halbes Dutzend namhafter Gönner der Cannibals mit dem EVL- Vorsitzenden Helmut Barnerssoi und Oberbürgermeister Hans Rampf. Auf der Agenda steht nur ein einziger Tagesordnungspunkt: die Zukunft des Eishockeysports in Landshut.
Rückblende: Michael Imhoff und alle weiteren Gesellschafter der Landshuter Eishockey-Spielbetriebs GmbH (LES) haben ja bereits im Frühsommer genauso wie Geschäftsführer Bernd Truntschka ihren Rückzug angekündigt - und zwar zum Saisonende 11/12. Seiher sind gut drei Monate verstrichen, viele Gespräche im Sand verlaufen - bloß konkrete Ergebnisse liegen bis dato keine auf dem Tisch. Dabei gibt's eigentlich gerade zwei Optionen: Entweder finden sich neue LES-Gesellschafter für die Fortsetzung des Profi-Sports in der 2. Eishockey-Bundesliga, oder es geht unter dem Dach des Stammvereins EV Landshut bestenfalls in einer Oberliga-Staffel weiter.
Vor dem heutigen Treffen geben sich die Protagonisten verständlicherweise recht zugeknöpft. Keiner möchte im Vorfeld nach vorne preschen und etwas ausposaunen, was sich hinterher durchaus als Bumerang erweisen könnte. "Ich gehe relativ offen in das Gespräch rein", sagt etwa EVL-Boss Helmut Barnerssoi und fügt noch ganz entspannt hinzu: "Es ist natürlich verdammt schwer, aber ich weiß, dass die LES bemüht ist, neue Gesellschafter zu finden und lasse mich gerne positiv überraschen."
Dafür könnte durchaus Michael Imhoff sorgen, der sich vorab schon mal riesig freut, dass "alle Leute, die für das Landshuter Eishockey wichtig sind, kommen". Aber nicht nur das stimmt den Unternehmer und langjährigen Geldgeber zuversichtlich, dass sich das ganze Untergangsszenario in Wohlgefallen auflösen könnte. "Einen Scheich" habe er zwar nicht in der Hinterhand, versichert Michael Imhoff - und hüllt sich in interpretationsfreies Stillschweigen. Die Kannibalen sind ja auch nicht die Münchner Löwen - knapp 70 Kilometer isarabwärts würd's schon reichen, wenn Michael Imhoff einen Märchenprinzen aus dem Hut zaubert. Oder einen potenten Hauptgesellschafter präsentiert. -ms-
Aus der Landshuter Zeitung vom 25.10.2011