Das Drama um den EVL: "Auf zwei Hochzeiten tanzen - das geht nicht"
DEB-Direktor Seeliger verknüpft die Landshuter Oberliga-Zulassung mit einer Klage-Rücknahme - LES-Boss Beck vor dem Ausstieg?
(ms) Vor gut zwei Wochen hat der ESBG-Aufsichtsrat dem EVL Landshut Eishockey die Lizenz für die Saison 2015/16 entzogen - seither ist freilich nicht wirklich viel Konkretes passiert. Zumindest nicht hinsichtlich der sportlichen Zukunft der Rot-Weißen. Nun zeichnet sich eine Lösung ab: Der DEB reicht dem deutschen Meister von 1970 und 1983 die Hand und öffnet das Tor zur Oberliga Süd.
Der für den Spielbetrieb in der dritthöchsten nationalen Spielklasse zuständige Oliver Seeliger hat nicht nur eine "wohlwollende Prüfung" angekündigt, sondern nach Sichtung erster Unterlagen auch "ein gutes Gefühl" für die Zulassung. Die Entscheidung will der DEB-Direktor spätestens am Dienstagvormittag bekanntgeben.
Am vergangenen Montag ist Wiggerl Donbeck, Geschäftsführer der Landshuter Eishockey-Spielbetriebs GmbH (LES), in der Verbandszentrale in München vorstellig geworden und hat im Gespräch mit DEB-Präsident Franz Reindl, Generalsekretär Michael Pfuhl und eben Oliver Seeliger einige Hausaufgaben mitbekommen.
Die betreffen aber nicht bloß die wirtschaftlichen Daten, sie sind auch eng mit einer Bedingung für die Oberliga-Aufnahme verbandelt: Rücknahme des - ohnehin als ziemlich aussichtslos eingestuften - Einspruchs gegen die ESBG-Entscheidung. Auf zwei Hochzeiten tanzen - das geht nicht", sagt Oliver Seeliger mit ernster Stimme.
Nun liegt der Puck bei Rainer Beck. Der LES-Alleineigner muss nach dem fahrlässigen Eigentor bei der DEL-2-Lizenzierung und der - reichlich späten - Patronatserklärung gleich nochmal über seinen Schatten springen. Sonst fällt die Tür zur Oberliga schneller zu als sie aufgegangen ist.
Apropos Rainer Beck: Am Donnerstag verdichteten sich die Gerüchte, dass der Immobilien-Kaufmann seinen Ausstieg aus der LES vorbereitet. Vorher soll er dem Vernehmen nach aber noch gewillt sein, die Kapitalgesellschaft mit einer kräftigen Finanzspritze zu sanieren.
Aus der Landshuter Zeitung vom 24.07.2015