EVL Nachwuchs 23/24

  • Ich würde hier gerne mal eine sachliche Diskussion anstoßen, nachdem ich erfahren habe, dass einige der Junioren Spieler wohl try Outs bei del Mannschaften bestreiten werden.

    Vorab das ist keine Kritik an den Spielern. Das ist für mich absolut nachvollziehbar, dass jeder für sich versucht die beste Entwicklung zu machen.


    Ich stelle mir halt einfach die Frage, in wie weit es sich für einen DEL2 Verein "lohnt" eine nachwuchsarbeit auf diesem Niveau zu betreiben.

    Das Problem ist aus meiner Sicht, dass man nicht gut genug ist um die top Talente zu halten (siehe Oswald) auf den anderen Seite die Spieler die dann übrig bleiben nicht stark genug sind, die DEL2 Mannschaft zu verstärken.


    Klar ist da auch viel Imagegewinn dabei, ich denke aber nicht, dass dieser die Kosten der Landshuter Nachwuchsarbeit wieder ausgleicht.


    Um die Frage direkt zu stellen und eine Diskussion anzuregen:

    Glaubt ihr die 5 Sterne nachwuchsarbeit ist für unser DEL2 Team eine gewinnbringende Sache, bzw. Welche Pro Punkte seht ihr bei der aktuellen nachwuchsarbeit für das DEL2 Team.

  • Der EVL ist ein Ausbildungsverein für das deutsche Eishockey und die Spieler suchen sich ihre Wege - egal, ob DEL oder Bayernliga. Je breiter die Basis, desto größer die Chance auf Spitzentalente.

  • Kosten-Nutzen-Rechnung ist so ne Sache. Wenn die alle in Betracht ziehen, dann hast kaum Nachwuchs mehr. Denn auch für die meisten Eltern ist dies ein fettes Minusgeschäft (außer dem kleinen Bruchteil der Kinder, die es schaffen).

  • Natürlich muss jeder Spieler (siehe Kharboutli) seinen Weg gehen und versuchen mitzunehmen was er kann. Gerade als Junger wo dir noch alle Tore offen stehen. Ich erinner mich an meinen Jahrgang Vogl, M. Brandl oder S. Gumplinger. Bei jedem ist iwo der Stagnationspunkt eingetreten Ligatechnisch.



    Ich denke wichtige Faktoren für den EVL:

    - Prestige für den Standort Landshut (wie oft ich Leute getroffen habe die die Stadt Landshut nicht kannten aber die Cannibals/EVL)

    - bischen bleibt ja auch immer bei uns hängen

    - Heimkehrer darf man auch nicht unterschätzen die mal noch 2-3 Saison (oder auch länger siehe Zitterbart) planen oder die NHL spieler die hoffentlich mal kommen


    Geld (hier habe ich persönlich wenig Ahnung vllt weiß jemand mehr) und Austausch/Koop mit anderen Vereinen gibt es wohl weniger.


    Und wenn man vom ROI / Kostennutzung mal absieht, ist es doch auch schön wenn man der Jugend was bieten kann. Sonst hängen die alle mit der Sportzigarette an der Isar rum :D :haare:


    Hast aber vermutlich Recht es ist einfach ein Investement was sich rein auf dem Papier nicht auszahlt.

  • Rechnen tut sich die Nachwuchsarbeit natürlich nicht, zumindest finanziell gesehen. Sie gibt den Fans zusätzlich Identifikation zum Verein, wenn der Nachwuchs beispielsweise deutscher Meister wird und umgekehrt Identifikation der jungen Spieler mit dem Verein. Die Chance ist groß, dass kühnhackl und Rieder heimkehren. Der Busfahrergott sagt zumindest, dass Tom und sein Sohn es ihm versprochen hätten, die Kariere in Landshut ausklingen zu lassen. Wenn dieser Fall eintritt, hat sich für mich die Nachwuchsarbeit schon gelohnt, weil man dann eine Saison hat, wo einem das Herz aufgeht. Das wäre dann ne andere Hausnummer, als bei Regensburg mit „ihrem“ NHLer Booth, der im Grunde nix anderes ist, als ein Söldner, auch wenn die Kameraden von der Donau allen weiß machen wollen, dass so Leute wie Booth dort spielen, weil die Stadt so schön ist. Wenn Rieder und Kühnhackl wirklich irgendwann heimkommen sollten, dann machen die das primär nicht wegen Geld, sondern weil es ihre Stadt, ihre Fans, ihr Verein ist. Also im Grunde genommen genau so, wie Regensburg es gerne hätte, nur eben tatsächlich.

    Das Problem sind die Strukturen im deutschen Eishockey. Wenn Straubing für Schwarz und Seidl eine Ausbikdungsentschädigung zahlen müssten, dann würden sie wahrscheinlich das Geld lieber in die eigene Jugend stecken. So wie’s aktuell ist, ist es halt billiger und bequemer. Das System gehört kritisiert, nicht die Vereine, die es ausnutzen.

    Mein Fazit: Nachwuchsarbeit lohnt sich, aber nicht aus monetären, sondern ideellen Gesichtspunkten.

    Quot homines, tot sententiae

  • Wobei wir wieder beim Punkt sind…

    Als DEL Verein kannst deine eigenen Talente zur Ausbildung in die DEL2 oder Oberliga stecken… und die Chance das sie dir erhalten bleiben ist natürlich größer….

    Ziel ist es doch der meisten Spieler das sie erstklassig spielen können…

    Dann muss ein Ehl, Krämmer, Osswald und Co nicht unbedingt nach Düsseldorf oder München….

    Klar wird man nicht immer alle halten können, wahrscheinlich schon finanziell nicht, aber 1,2 Jahre mehr sind ja dann auch was.

  • Mei, mit der Ausbildungsentschädigung ist es auch so ne Sache. Wer bekommt die (da war doch die Frage, wann ist ein Spieler ein Eigengewächs)? Der Verein, der ihn von Anfang an ausbildet, der, bei dem er vielleicht nur ein Jahr DNL absolviert hat und dann in den Profibereich geht. Gerade der Verein, der die Basis im Kindesalter legt, geht dann wohl leer aus.

    In Österreich gibt es so eine Entschädigung. Folge: Verein X hat SpielerY ausgebildet. Verein X gibt Spieler Y keinen Vertrag mehr. Trotzdem bekommt Verein X die Entschädigung bei einem Wechsel innerhalb der Liga. Zahlt der Verein die Summe nicht (glaube sind ca 30000) , dann steht der Spieler ohne Verein da.

    Eine Nachwuchsarbeit bringt dem Verein auch Zuschauer und Fans, also auch Geld. Viele ehemaligen Spieler gehen heute immer noch ins Eishockey . Gewinnbringend wird es mit Sicherheit nicht sein, aber es lohnt sich definitiv.

  • Servus miteinander,

    Ingolstadt betreibt mit dem Fußballverein ein Internat, das sicher an einiges Geld schluckt.

    Ich kenne aber weder beim Eishockey noch beim FCI dass ein Jugendspieler o. Juniorenspieler es bis zu den Profis geschafft hätte. Vielleicht liegt das Problem auch am Erfolgsdruck der Vereine und setzen die Spieler nicht ein bzw. geben ihnen keine Zeit sich zum entwickeln. Leider ist es doch so, dass sobald einer bisschen besser ist einen Berater hat, dann geht doch die Reise da hin wo ich mehr Geld bekomme.

    Trotzdem bin ich der Meinung dass sich Jugendarbeit lohnt!

  • Danke für eure Ausführungen. Die Punkte hätte ich auch im grossen und ganzen so gesehen.

    für mich ist das Problem einfach, dass die DEL Vereine hier zu sehr aus der Pflicht genommen werden. Im Prinzip wäre es ja wie im fussball der richtige Weg.

    Die 1. Liga Vereine machen hier zum grossteil die top Ausbildung mit sen zentren und wer dann durchs Raster fällt, bei dem können sich die finanziell schwächeren teams bedienen.

    Die top top Leute bleiben dann atürlich bei den 1. Liga teams, was auch ok ist, da sie ja die ganze Party zahlen.

    Den Image Faktor darf man natürlich nicht vergessen und die Leute so wie jetzt zitti die einfach zurück kommen vielleicht auch nicht.

    Danke nochmal für eure Meinungen und noch nen schönen Sonntag.

  • Auf der anderen Seite leisten auch die DEL Vereine ohne Nachwuchszentren ihren Beitrag. Lass bei bestehender Kooperation mit SR Seidl, Brandl und evtl Schwarz beim EVL spielen, dann zahlt SR die Spieler weitgehend, d.h. der EVL spart sich Geld. Ist ja auch ne Form von Entschädigung.

  • Das ist mitnichten immer so. Es gibt sehr häufig Regelungen der Kooperationspartner, bei denen der Föli Verein wenigstens anteilig das Gehalt der abgestellten Spieler trägt.

    Um dass explizit zu sagen: Das ist kein Gerücht bezüglich der Kooperation EVL-Straubing. Ich habe keinen Einblick, welche Absprachen da gelten.

  • Ich weiß von Vereinen, dass das Gehalt und teils Auto von der DEL gezahlt wird. Wohnung übernimmt häufig der DEL2 Verein. Wie es in Landshut, weiß ich auch nicht. Brandl hat zumindest ein Tigers Auto gefahren.

  • Mit der neuen Regelung wird es sowieso spannend welcher Club sich welche Talente als Förderlizenzspieler sichert. Man ist ja nicht mehr an einen bestimmten Verein gebunden. Es können die Föli-Spieler frei zwischen den Zweitligisten verteilt werden.

  • Auf der anderen Seite leisten auch die DEL Vereine ohne Nachwuchszentren ihren Beitrag. Lass bei bestehender Kooperation mit SR Seidl, Brandl und evtl Schwarz beim EVL spielen, dann zahlt SR die Spieler weitgehend, d.h. der EVL spart sich Geld. Ist ja auch ne Form von Entschädigung.

    Man kann sich auch alles schönreden...

    Du sollst keinen anderen Wurstgott neben mir haben! (1. Sauerkrautgebot):P

  • Servus miteinander,

    Ingolstadt betreibt mit dem Fußballverein ein Internat, das sicher an einiges Geld schluckt.

    Ich kenne aber weder beim Eishockey noch beim FCI dass ein Jugendspieler o. Juniorenspieler es bis zu den Profis geschafft hätte. Vielleicht liegt das Problem auch am Erfolgsdruck der Vereine und setzen die Spieler nicht ein bzw. geben ihnen keine Zeit sich zum entwickeln. Leider ist es doch so, dass sobald einer bisschen besser ist einen Berater hat, dann geht doch die Reise da hin wo ich mehr Geld bekomme.

    Trotzdem bin ich der Meinung dass sich Jugendarbeit lohnt!

    Marin Pongracic stammt vom FCI Internat und sogar die SpVgg Landshut verdient immer noch Geld mit seinen Wechsel.


    Die NLZ rechnen sich bei Proficlubs schon, man muss nur genauer hinsehen.


    FC Bayern hat den Campus inoffiziell auch nur gebaut, damit Erlöse mit den Verkäufen erzielt werden.

  • Schöner Artikel über Tobias Schwarz in der LZ. Laut Artikel ist noch nicht fix, wo Schwarz nächste Saison spielt. Vogl möchte verstärkt den Landshuter Weg gehen und Spieler aus dem Nachwuchs einbinden. Dazu müssen diese aber auch ausreichend Eiszeit bekommen.